Jede Medaille hat zwei Seiten, oder wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Auf der operativen Ebene macht das Arbeiten in weiten Teilen Spaß. Sobald sich die Führungscrew in das operative Geschäft einmischt und den Eindruck vermittelt, dass sie die besseren "Gesellen" im Handwerksbetrieb sind, zeigt die Spaßkurve deutlich nach unten und im Ergebnis ist es auch selten hilfreich.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Seilschaften, damit will ich sagen, dass der stromlinienförmige Mitarbeiter die höchsten Chancen hat weiterzukommen. Beratungs- und Kritikresistenz sind u.a. zwei Komponenten mit denen man sich schwer tut. Einfach mal zuhören was gesagt wird und nicht alles durch tausend Gegenargumente im Keim ersticken. Feedback ist ein wertvolles Geschenk, aber oftmals merkt die Führungsebene gar nicht, dass sie reichhaltig beschenkt wurde.
Bei der Frage der Weiterempfehlung habe ich mit JA geantwortet, da ich davon überzeugt bin, dass auch die Führungsebene noch eine Wachstumskurve bei ihren Führungsqualitäten nach oben hat und diese zum Wohle der Mitarbeiter vielleicht auch einmal heben wird.
Verbesserungsvorschläge
Realitätskonformer kommunizieren. Positiv zu denken ist sicherlich etwas gutes, sich am Ende des Jahres ständig nach unten zu korrigieren langweilt und sich immer wieder die gleichen Argumente anhören zu müssen, warum etwas nicht erreicht wurde, ist mittlerweile nicht mehr glaubhaft.
Was Unternehmensstrategien angeht, da gibt es kein ernsthaft erkennbares Durchhaltevermögen. Am Beispiel der "Macherstrategie" - als eines von mehreren Beispielen - ist man als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet. Außer Spesen nix gewesen.
Arbeitsatmosphäre
Positiv hervorzuheben ist die gegenseitige Unterstützung unter den Kollegen, wobei es auch hier Ausnahmen gibt. Die Kommunikation von oben nach unten hat deutliche Optimierungspotentiale und es wird gerne zu positiv berichtet, was oftmals nicht mit der Realität übereinstimmt. Auch das Vorgesetztenverhalten hat noch deutliche Spielräume nach oben.
Kommunikation
Findet zwar statt, aber zwei Stunden zuzuhören, dass wir die Besten sind, sorgt allenfalls für ein Einschlafklima.
Kollegenzusammenhalt
Was auf der Führungsebene in Teilbereichen nicht funktioniert, wird auf operativer kompensiert.
Work-Life-Balance
Wenn 3 Sterne als Durchschnitt anzusehen sind, dann liegt man in diesem Segment darüber.
Vorgesetztenverhalten
Führungsdefizite sind offensichtlich und diese schlagen sich in der Folge auch beim Vorgesetztenverhalten nieder.
Interessante Aufgaben
Dies ist durchaus differenziert zu betrachten. Wenn es um den Verkauf von Ressourcen im Consulting geht, dann glänzen die Dollarzeichen in den Augen der Führungscrew und ob die Aufgaben für den betroffenen Mitarbeiter interessant sind, oder das Profil passt, spielt eher eine nachgelagerte Rolle. Bei Inhouse-Projekten achtet man stärker darauf, ob die Anforderungen zum Mitarbeiter passen.
Gleichberechtigung
Ein Blick ins Impressum des Unternehmens gibt Antwort darüber, wie es um die Gleichberechtigung bestellt ist.
Umgang mit älteren Kollegen
Im Rahmen von Neueinstellungen trifft man eher jüngere Kollegen an, was grundsätzlich in Ordnung ist, denn junge Kollegen sind nun mal im Vergleich zu der älteren Generation deutlich günstiger zu haben.
Arbeitsbedingungen
Auch hier gibt es zwei Sichtweisen; bei den Kollegen, die im "Außendienst" unterwegs sind, interessiert sich niemand für die Arbeitsumgebung. Insgesamt sind die Mitarbeiter technisch gut ausgestattet. Was absolut nicht mehr geht sind Büroräume ohne Klimaanlage.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Für mich ist dieser Punkt nicht so richtig wahrnehmbar, aber vielleicht habe ich da auch etwas übersehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Was die Gehälter angeht, dürfte man max. im Durchschnitt liegen. Wenn man erst einmal an Bord ist, dann sind Gehaltserhöhungen so selten, wie der Eisstand in der Sahara, oder der Papst beim Rundlauf um die Kaaba in Mekka.
Image
Dass untereinander relativ viel gemeckert wird, sagt m.E. auch etwas über das Image des Unternehmens aus.