Das „Italienisch-Mexikanisch-Griechische Restaurant” unter den Kommunikationsagenturen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Homeofficemöglichkeit, auch wenn im Laufe der Beschäftigung versucht wurde, diese zu beschneiden.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe „Verbesserungsvorschläge für den Arbeitgeber”
Verbesserungsvorschläge
- Konzentration auf Kernkompetenz: Soll heißen, keine Belastung der Mitarbeiter mit Aufgaben aus Nebenunternehmungen.
- Pseudoflache Hierachie, die eigentlich eine getarnte Basta-Mentalität ist ersetzen. Entweder durch ein echtes Gefälle oder wirkliche Augenhöhe inkl. Unterstützung im operativen Geschäft.
Arbeitsatmosphäre
Mach dein Ding & google das einfach & bespaße bitte noch die Interessenten:
Was sich vielleicht nach einem entspannten, selbstbestimmten Arbeiten anhört, bedeutet auf der anderen Seite aber auch so gut wie null inhaltlichen Support von der Führungsebene. Man erhält Aufgaben und Deadlines. Der Weg zum Ziel ist einem selbst überlassen.
Nebenbei sollten dann auch evtl. vorbeikommende Interessenten „beraten" werden. Das Büro diente nämlich auch als Showroom für eine weitere Unternehmung der Geschäftsführung. Ich hatte von der Materie allerdings keinen Schimmer.
Kommunikation
Da man für seine Projekte bis auf die Rechnungslegung komplett selbst verantwortlich ist, ist man inhaltlich natürlich immer up-to-date. Über den Stand der Kollegen wird man in mehr oder minder regelmäßigen Jour fixes unterrichtet.
Kollegenzusammenhalt
Jeder macht sein Ding. Auf Anweisung unterstützt man die Kollegen. Direkte Zusammenarbeit ist häufig aufgrund vollkommen unterschiedlicher Projekte und Aufgabenbereiche nicht möglich. Ansonsten ist man maximal ob der Missstände zweckverbündet.
Work-Life-Balance
Es werden teilweise unvergütete Wochenend- sowie Abendschichten erwartet, wenn Events begleitet werden sollen. Die Nachfrage nach Ausgleichstagen wird mit einem halben Urlaubstag für einen Tag Wochenendarbeit beschieden. Üblicherweise ist Wochenendarbeit mehr und nicht weniger wert...
Vorgesetztenverhalten
Man wird nicht nur bei Entscheidungen einbezogen, es wird teilweise erwartet, dass man Antworten auf Probleme findet, deren Fragestellung man nicht einmal genau versteht. Anders formuliert: Man soll nicht nur die Probleme der Kunden lösen, sondern auch die des Unternehmens. Ein Anspruch einem Mitglied der Geschäftsführung würdig. Aber nicht einem einfachen Angestellten.
Interessante Aufgaben
Ob die Aufgaben interessant sind, ist sicherlich Geschmackssache. Ich empfand sie als überaus dröge und repetitiv.
Wie weiter oben bereits geschrieben, genießt man in der Zielfindung allerdings quasi Narrenfreiheit.
Gleichberechtigung
Wenn man die Gehaltsgerechtigkeit ausklammert, sind die Geschlechter wohl gleichberechtigt.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gab weder alte noch lang dienende Kollegen. Die Fluktuation war schon recht hoch.
Allein die gebotenen Gehälter werden ältere Bewerber abgeschreckt haben.
Arbeitsbedingungen
- Es wird ausschließlich Apple Hardware gestellt. Wer sein eigenes Laptop mitbringt ist natürlich frei in der Wahl.
- Der WLAN Router hatte ab und an Aussetzer, was zu ungewollten Leerläufen führte.
- Das Büromobiliar im Upcycling-Stil mag stylisch wirken, war für mich aber unpraktisch, da u.a. nicht höhenverstellbar. Zudem neigt eine Maus auf unebenen Holzbohlen auch gern einmal zum Springen.
- Beim Thema Belüftung bleibt mir die Toilette in negativer Erinnerung. Sobald dort jemand ein größeres Geschäft verrichtete, verteilte sich das Odeur im gesamten Büro.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dieser Punkt stellt laut Selbstverständnis der Geschäftsführung die Kernkompetenz und Markenidentität des Unternehmens dar. Tatsächlich wurde im Büro selbst streng auf Abfalltrennung und Fairtrade-Produkte geachtet.
Bei der Kundenauswahl schienen aber teilweise doch monetäre Zwänge zu überwiegen. #Greenwashing
Gehalt/Sozialleistungen
Die Vergütungen entsprechen keinesfalls der Verantwortung, die man trägt. Man ist komplett eigenständig für seine Kunden verantwortlich, von der Themenrecherche über die Contenterstellung, die Kundenkommunikation bis zum abschließenden Reporting.
Weiterführende Sozialleistungen werden nicht geboten. Auch keine Incentives wie Firmentickets und kostenlose Snacks und Getränke. Es gab anfangs eine Phase kosterloser Softdrinks, die aber recht bald eingestellt wurde.
Die Gehälter mancher Kollegen waren teilweise sittenwidrig niedrig.
Image
Das suggerierte Image stimmt für mich mit dem erlebten Alltag kaum überein.
Karriere/Weiterbildung
- Persönlichkeitsentwicklung: Wenn man es nicht zuvor bereits war, wird man hier zum „Einzelkämpfer”.
- Karriere: Ein Aufstieg ist quasi nicht möglich, da es unter der Geschäftsführung nur die Ebene der operativen Mitarbeiter gibt. C-Level-Material wird teuer von extern eingekauft, verabschiedet sich aber gern auch wieder schnell.