In der Theorie ganz gut durchdacht, die praktische Umsetzung teilweise ziemlich fragwürdig
Gut am Arbeitgeber finde ich
Alles, bis auf die oben beschriebenen Kritikpunkte.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe oben.
Verbesserungsvorschläge
Neue Projekte erst annehmen, wenn sicher gestellt ist, dass genügend Mitarbeiter vorhanden sind. Alle Mitarbeiter zumindest versuchen, nach und nach "auf einen Stand" zu bringen. Über eine angemessene Entschädigung für Mehrarbeit nachdenken (betr. Studenten).
Arbeitsatmosphäre
Das Feedback der Vorgesetzten, unabhängig davon, ob es um Lob oder Kritik geht, ist in den meisten Fällen ehrlich und angemessen. Zudem werden Anregungen der Mitarbeiter immer auf Augenhöhe besprochen und, wenn möglich, auch umgesetzt.
Leider gilt dies nicht für die Kommunikation zwischen Vollzeitmitarbeitern und Studenten. Nach außen hin geben sich beide Seiten freundlich und Kollegial, hintenrum wird gerne mal gelästert (hängt aber auch stark von der einzelnen Person ab, dies gilt für beide Seiten).
Kommunikation
Neue Projekte, Schichtpläne und alles weitere werden i.d.R per E-Mail kommuniziert. Leider passiert es häufig, dass neue Projekte angenommen werden und sich im Nachhinein herausstellt, dass man unterbesetzt ist, was zu mehr Arbeit für den einzelnen Mitarbeiter führt (betrifft hauptsächlich den Bereich der Studenten).
Kollegenzusammenhalt
Wie eingangs erwähnt, hängt dies stark von der einzelnen Person ab.
Work-Life-Balance
Studenten: Urlaub soll möglichst am Anfang eines jeden Jahres (voll!) geplant werden, was (verständlicherweise) nur sehr selten gelingt. Da die Abteilung rund um die Uhr besetzt ist, wird versucht, auf die jeweiligen Arbeitszeitpräferenzen einzugehen, auch dies gelingt (verständlicherweise) nicht immer und nicht bei jedem. Problematisch wird es, wenn jemand spontan wegfällt. Es wird zwar versucht, kurzfristig Ersatz zu besorgen, wenn sich jedoch niemand finden lässt, müssen die übrigen Mitarbeiter die Mehrarbeit leisten. Das kann sich z.T. über längere Phasen hinziehen, es wird auch immer vermittelt, wie dankbar das Unternehmen sei, eine bessere Entlohnung auf Grund der geleisteten Mehrarbeit, wird, was die Studenten betrifft, nicht angeboten. Auch die Diskrepanz zwischen der Entlohnung der Vollzeitmitarbeiter und der Studenten ist ziemlich fragwürdig: Vollzeitkräfte erhalten Zuschläge für Wochenendeinsätze, sowie Prämien der einzelnen Auftraggeber. Studenten erhalten zwar auch Nacht- und Feiertagszuschläge, allerdings in viel geringerem Rahmen. Hinzu kommt, dass jedes Semester penibel nach erbrachten Hochschulleistungen gefragt wird, wenn die Regelstudienzeit überschritten wurde.
Vorgesetztenverhalten
Die Teamleitung der Abteilung stellt sich grundsätzlich hinter ihre Mitarbeiter, der Umgang bewegt sich immer auf Augenhöhe.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung ist in der Regel gerecht verteilt, setzt aber voraus, dass alle Mitarbeiter für alle Projekte geschult sind. Dies klappt nicht so gut, manche Mitarbeiter sind bereits ein halbes Jahr angestellt, müssen aber, auf Grund fehlender Schulungen, nicht so viel Arbeiten, wie die die "komplett" geschult sind. Wenn dann noch jemand krankheitsbedingt wegfällt, haben die "voll geschulten" Mitarbeiter deutlich mehr Stress. Auch hinsichtlich dem Tauschen von Schichten untereinander ist dies ein Problemfaktor. Die Arbeitsgestaltung der einzelnen Felder hängt sehr stark vom Auftraggeber ab, i.d.R. ist aber alles klar strukturiert und nachvollziehbar.
Arbeitsbedingungen
Es kommt manchmal zu "technischen Problemen" allerdings nur vereinzelt und eher selten. Auch der Lärm hält sich, für ein Call-Center, sehr in Grenzen. Es gibt Raucher- und Pausenräume, in der 5. Etage befinden sich 2 Snackautomaten und auf jeder Etage mehrere kleine Küchen, mit Kaffeeautomaten, Mikrowelle, etc.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehälter werden pünktlich gezahlt, die Gehaltsunterschiede zw. Vollzeitmitarbeitern und Studenten fallen, wie bereits erwähnt schon stark auf. Auch das penible Kontrollieren der Hochschulleistungen nach überschrittener Regelstudienzeit habe ich bei keinem anderem Arbeitgeber erlebt. Hat man die Regelstudienzeit überschritten und erbringt keine Leistung, wird man voll sozialversicherungspflichtig angestellt, dies aber bei gleicher Entlohnung. Als Grund nennt die Personalabteilung, dass regelmäßig geprüft werde, ob "Studenten den Studentenstatus nicht dazu nutzen, Sozialbetrug zu begehen", was eher fragwürdig ist, da ein Betrug nur bei einem hohem Stundenlohn Sinn machen würde. Trotzdem wird darauf beharrt, so dass man, als Student, einwilligen oder kündigen muss. Wenn man einwilligt, werden nichtsdestotrotz Leistungsnachweise verlangt, warum auch immer.