Mittelprächtiger Telefonie-Gulag
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die Räumlichkeiten und die geografische Lage.
- Viele der Kollegen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Die knöcherne und festgefahrene Arbeitsmoral.
- Das Auftreten der Vorgesetzten.
Verbesserungsvorschläge
Die mittlere Führungsebene austauschen oder diese konsequent im Umgang mit Menschen schulen / soziale Kompetenzen vermitteln.
Arbeitsatmosphäre
Wie in jedem Call-Center findet man in den Reihen der Swiss Post Solutions GmbH teilweise äußerst belastbare Persönlichkeiten mit hohen Nehmerqualitäten und Nerven aus Stahl. Da letztgenannte In permanenter Beanspruchung stehen, kommt man leider nicht dazu sich groß auszutauschen. Die Pausenzeiten sind starr vorgegeben, Abweichungen werden durch Lohnkürzungen bestraft und selbst in den seltenen Momenten der Stille folgt auf jedes Lachen eine Standpauke. Ich mag meine Kollegen. Ich glaube, man könnte hier ziemlich gut miteinander auskommen, wenn nicht alles Zwischenmenschliche im Keim erstickt würde.
Kommunikation
Die Abteilungsleiter dichten besprochene Sachverhalte gerne mal ein wenig um; immer so, wie es in den aktuellen Kontext passt.
Kollegenzusammenhalt
Siehe Arbeitsatmosphäre. Theoretisch arbeiten hier viele nette Menschen, mit denen man sich prächtig verstehen könnte - man kommt blos nicht dazu.
Work-Life-Balance
Sieht man von der 30 minütigen Pause und den 30 Minuten BSU-Zeit ab, werden selbst chronisch erkrankten Mitarbeitern maximal 10 Minuten bezahlte Pausenzeit gewährt. Bei Überschreitungen drohen die Teamleiter mit Lohnkürzungen.
Zudem werden BSU-Zeiten von der Swiss Post Solutions GmbH nicht als Arbeitszeit angesehen - damit bleiben im Regelfall 10 Minuten (zu 8 Stunden Arbeitszeit) für Toilettengänge und die bitter nötigen Belastungspausen. Die Telefonie selbst ist so geschaltet, dass nach jedem beendeten Gespräch 30 Sekunden angezählt werden, woraufhin auch schon der nächste Anrufer ins Headset dröhnt.
Vorgesetztenverhalten
- Verdrehte Fakten, Gaslighting und Manipulationsversuche
- Drohungen und Tadel
- Kein Lob für erbrachte Leistungen und Engagement
- Unnötiges Dominanzverhalten
- Allgemein sehr hochnäsiges / belehrendes Auftreten von Ladies, die ihrerseits den ganzen Tag lang rauchen und über Plastiknägel philosophieren, während der gemeine Angestellte an seinem ersten Schlaganfall arbeitet.
Interessante Aufgaben
Purer Automatismus. Angestellte werden bei der Swiss Post Solutions GmbH als organische Maschinen gehalten.
Gleichberechtigung
Offen gelebten Rassismus gibt es bei der Swiss Post Solutions GmbH nicht, hinter verschlossenen Türen werden Japaner hingegen als "Japsen" bezeichnet. Allgemein herrscht hier eine ziemlich stark ausgeprägte Zweiklassengesellschaft aus alteingesessenen Damen und menschlichem Viehzeug, das gefälligst zu funktionieren hat.
Umgang mit älteren Kollegen
Keine Angabe. Es gibt hier keine wirklich alten Mitarbeiter, da man in diesem Job nicht wirklich alt wird.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten der Swiss Post Solutions GmbH sind angenehm und liegen über dem (bescheidenen) Standard vieler Call-Center - die Headsets sind hingegen absoluter Ramsch: Ständig hat man Druck auf den Ohren und die Kunden verstehen einen nicht, da das Mundstück kaum über die Mundwinkel hinaus geht.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine Angabe.
Gehalt/Sozialleistungen
Mies. Irgendwo zwischen Untergrenze Mindestlohn und Obergrenze Niedriglohn - ohne Provisionen oder Aussicht auf Gehaltserhöhungen.
Image
Keine Angabe.
Karriere/Weiterbildung
Nach fünf Jahren keine Aufstiegsmöglichkeiten.