t-online - Clickbait für Deutschland
Gut am Arbeitgeber finde ich
Mein Kündigungsschreiben und meine direkten KollegInnen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Den ganzen Rest.
Verbesserungsvorschläge
Wo soll man da anfangen ... Ich denke, ein erster Schritt ist getan, wenn ihr anfangt, KollegInnen aller Ebenen wie Menschen zu behandeln.
Arbeitsatmosphäre
Ich habe das Arbeitsklima als extrem toxisch und belastend erlebt. Meine Gesundheit hat zunehmend unter den schlechten Arbeitsbedingungen gelitten.
Kommunikation
Es gab offizielle Feedbackrunden, die meiner Erfahrung nach aber nur dazu dienten, unzufriedene Kollegen auszumachen.
Kollegenzusammenhalt
Durchmischt. Unter vielen Kollegen derselben Karrierestufe war der Zusammenhalt größtenteils gut. Ab der mittleren Führungsebene durfte man niemandem vertrauen.
Work-Life-Balance
Es wird erwartet, dass die Work dein Life ist. Wer weniger erkennen ließ, wurde als "nicht motiviert genug" denunziert. Zeitweise wurde von mir erwartet, zwei Stunden vor Dienstbeginn zu erscheinen, um meine Motivation unter Beweis zu stellen. Mittagspausen und pünktlicher Feierabend wurden angesichts des durchgehend heftigen Workloads mit schiefen Blicken bedacht.
Vorgesetztenverhalten
Es gab mehrere Meetings - teilweise online, teilweise live, in großer Runde oder im Zweiergespräch, wo ich von Vorgesetzten angeschrien wurde. Offizielle Kritikrunden wurden genutzt, um Querschläger auszumachen. Es gab keinen Moment, in dem ich das Gefühl hatte, dass meine Vorgesetzten für mich und meine Kollegen einstehen oder selbst eingeholtes Feedback umsetzen.
Interessante Aufgaben
Ich wurde unter der Maxime eingestellt, seriösen Lokaljournalismus zu produzieren. In der Praxis wurde die Qualität - besonders nach einem Wechsel in der Führungsriege - zunehmend schlechter. Von mir wurde erwartet, ganze Reportagen von der Konkurrenz abzuschreiben und bei t-online ohne Bezahlschranke anzubieten (das t-online Erfolgsrezept). Am Ende musste ich fast ausschließlich Clickbait-Nachrichten schreiben und Themen bearbeiten, die so unterirdisch waren, dass ich aufgehört habe, meinen Namen über die Texte zu schreiben.
Gleichberechtigung
t-online ist leider ein klassischer Männer-Club, Führungspositionen (vor allem auf mittlerer Ebene) werden fast ausschließlich männlich besetzt. Dabei stehen Kompetenz und Berufserfahrung offensichtlich nicht im Vordergrund.
Umgang mit älteren Kollegen
Eine ältere Kollegin (eine der wenigen) wurde von einem Kollegen denunziert und fristlos gekündigt.
Arbeitsbedingungen
Massiver Druck, Manipulation, Gaslighting, Anschreien - generell ein sehr toxisches Arbeitsklima
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Arbeitsreisen wurden mit dem Zug absolviert. Das Arbeitsklima war aufgeheizt.
Gehalt/Sozialleistungen
Selbst im Branchenvergleich ist die Bezahlung schlecht. Es gibt weder Weihnachts- noch Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen oder Prämien/Boni wurden mir persönlich nicht angeboten.
Image
Mehr Schein als Sein. Es wird mit Qualitätsjournalismus geworben. Auf die bundesweite Redaktion mag das zutreffen, in der Regionalredaktion wird fast ausschließlich auf Clickbait gesetzt.
Karriere/Weiterbildung
Es gab kostenlose Fortbildungen, bspw. in SEO. Für eine Karriere in einem solchen Unternehmen bin ich nicht kaltschnäuzig genug.