weiter Entwicklungspotential
Gut am Arbeitgeber finde ich
Der Tannenhof Berlin/Brandenburg ist eine wichtige Institution für suchtkranke Menschen. Das Unternehmen leistet einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit.
Verbesserungsvorschläge
Anerkennung, Zuhören, Verständnis für interdisziplinäre Teams, Seminare in gewaltfreier Kommunikation für Führungskräfte, bessere Bezahlung der Mitarbeiter in Anlehnung an TVL
Arbeitsatmosphäre
Leider fühlte sich die Arbeitsatmosphäre fast durchgängig nicht gut an. Ich empfand das Arbeiten größtenteils als ein "Abarbeiten" im Sinne von Zahlen (Gruppentherapiestärke). Wurde über Arbeitsaufgaben gesprochen, wurde dies oft mit den Worten "die... (Rehabilitanden) musst du uns aber abnehmen" assoziiert. Das Arbeiten mit den Rehabilitanden war dagegen
sehr interessant und vielfältig. Trotzdem fühlte ich mich nicht sehr wohl. Zum einen durch die hohe Arbeitsdichte (Mangel an Zeit und Raum) und zum anderen durch wenig kollegiales Verhalten und mangelnde Anerkennung durch Vorgesetzte. Selten gab es die Möglichkeit und Chance auf "professionelle Freundschaften", die den individuellen Grad von Arbeitsbündnissen zwischen Rehabilitanden und Therapierenden betonen und gleichzeitig zum Therapieerfolg beitragen könnten. Dies ist mein Anspruch im professionellen Alltag.
Kommunikation
Teambesprechungen fanden regelmäßig statt.
Kollegenzusammenhalt
Ein Konzept der Interdisziplinarität habe ich vermisst. Ein Gefühl von Standesdünkel blieb vorherrschend.
Work-Life-Balance
innerhalb kurzen Zeitraums Anhäufung von vielen Überstunden
Vorgesetztenverhalten
kein Verständnis für Formen des agilen Managements. Vorgesetzte Mitarbeiter ohne offenen Gesprächsstil, Gespräche oftmals im hierarchisch-autoritären Gesprächsstil.
Interessante Aufgaben
Eine gerechte Arbeitsbelastung und der Einfluss auf die Ausgestaltung des eigenen Arbeitsgebietes wurde zwar betont, scheiterte oftmals an der allgemeinen Flexibilitätslosigkeit der Unternehmensstruktur. Was z.B. heißt, das die Konkurrenz und der Kampf zwischen Berufsgruppen um räumliche und zeitliche Arbeitsplatzbedingungen leider zum fast täglichen Arbeitstag dazu gehörten.
Gleichberechtigung
Diesbezüglich konnte ich erst einmal keinerlei nachteilige Beobachtungen erkennen. Es gibt/gab Stellenbesetzungen sowohl durch m/w
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere bzw. langjährige Kolleg*innen und Angestellte des Unternehmens pflegen untereinander einen guten und respektvollen Umgang. Es kommt aber auch auf die verschiedenen Berufsgruppen an. Dominierende Berufsgruppen in der Einrichtung gehen mit Perspektiven und Ansätzen anderer Berufsgruppen häufig bis oft sehr unsensibilisiert um.
Arbeitsbedingungen
Ich arbeitete sowohl in der stationären Einrichtung (Pfalzburger) als auch in der ambulanten Einrichtung (Blissestrasse). Ich wechselte mehrfach pro Arbeitstag die Einrichtungen, zum Teil mit den entsprechenden Arbeitsmaterialien für die jeweiligen Therapieeinheiten im Gepäck. Kilometer........................und Gepäck.
Gehalt/Sozialleistungen
zu geringe monetäre Wertschätzung. Allerdings wusste ich von Anfang an, worauf ich mich zumindest finanziell einstellen musste. Ein Portion Idealismus hilft manchmal darüber hinweg, auf finanzielle Vorteile zu verzichten.
Image
Vom ersten bis zum letzten Arbeitstag meines Beschäftigungsverhältnis sind mir Mitarbeiter*innen begegnet, die sich negativ über die Einrichtung, und über innerbetrieblichen Strukturen (Planung, Besprechungen, Hierarchien und/oder der Beschaffung betrieblicher Mittel, Kommunikation etc.) und über Vorgesetzte äußerten.
Karriere/Weiterbildung
Bis auf eine Schulung für das betriebsinterne Software-Programm (Planungs- und Verwaltungsprogramm für ambulante und stationäre Reha-Einrichtungen), welches an zwei Nachmittagen vermittelt wurde, gab es während meiner Beschäftigungszeit keine weiteren Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Obwohl ich mehrfach den Wunsch und die Bereitschaft für spezifisch und betrieblich-relevante Weiterbildungen gegenüber meinen Vorgesetzten geäußert habe, um therapeutisch (spez. im Suchtbereich) adäquat arbeiten zu können, wurde dies nicht erhört bzw. abgelehnt.