Kaufmännische Azubis - Finger weg!
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Das Kollegium
- den Parkplatz (um überhaupt was zu nennen)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Ausbildungsordnung wird nicht eingehalten. Ich habe maximal 50 % von dem, was in meinem Ausbildungsrahmenplan steht gemacht, was mein Ausbildungsbericht belegt.
- es gab nie Bewertungen oder Feedbackgespräche (bis auf eines ganz am Ende). Diese sollten aber in regelmäßigen Abständen stattfinden, um auch an der Kritik wachsen zu können und Sachen besser machen zu können - dafür ist man ja immerhin Azubi.
- Mobbing, frauenfeindliche Kommentare etc. sind hier leider wirklich an der Tagesordnung.
- es fehlt die Menschlichkeit. Außerdem werden jungen Menschen Steine in den Weg gelegt, denn eine vorzeitige Abschlussprüfung aufgrund von sehr guten Leistungen wird seitens des Betriebs verboten OBWOHL persönliche Gründe, die eine frühere Beendigung der Ausbildung nötig gemacht haben, erläutert wurden. Glücklicherweise entschied in meinem Fall die IHK zu meinen Gunsten und ich konnte die Ausbildung ein halbes Jahr früher beenden. Allerdings war ich seit dem Antrag bei der IHK der "Endgegner" im Unternehmen und wurde auch so behandelt...
Verbesserungsvorschläge
- Endlich anfangen, die Mitarbeiter und gute Arbeit wertzuschätzen! Diese machen das Unternehmen aus.
- Regelungen treffen, dass Azubis alle für den Ausbildungsberuf benötigten Kenntnisse, Fertigkeiten und Tätigkeiten erlernen.
- eingefahrene und veraltete Prozesse endlich verbessern. So viele Prozesse sind ineffizient und auf Verbesserungsvorschläge wird dann gesagt "dass das halt schon immer so war". Für solche Dinge sollte man sich Zeit nehmen, auf Dauer können sich optimierte Prozesse bezahlt machen.
- konkretere Aussagen treffen. Wichtige Dinge oder Projekte hängen teilweise monatelang in der Pipeline und Mitarbeiter kennen den Stand der Dinge nicht.
- Kommunikation insgesamt verbessern.
Die Ausbilder
Kurz gesagt: Es hat niemand Zeit für die Azubis. Man wird als billige Arbeitskraft ausgenutzt aber Zeit für Fragen und Erklärungen bei wichtigen Dingen war selten. Wichtige Dinge musste ich mir selber beibringen und ein überdurchschnittliches Maß an Eigeninitiative an den Tag legen, sonst wäre ich die 3 Jahre auf ein und dem selben Stand geblieben.
Spaßfaktor
Einzig positiver Faktor: die Kollegen/innen! Die haben mir so manche Mittagspause versüßt und den Tag erträglich gemacht.
Aufgaben/Tätigkeiten
Ziemlich eintönige Arbeitsschleifen. Obwohl man sich bewiesen hat, gab es nicht wirklich viele verantwortungsvolle Aufgaben.
Variation
Ich war zwei Jahre lang in der selben Abteilung. Dabei sollte man laut IHK mindestens 2 mal im Jahr bzw alle 3 Monate die Abteilung wechseln.
Also null Variation, ich habe während der gesamten Ausbildungen lediglich 2 Abteilungen kennengelernt, obwohl mind. 3 weitere relevant gewesen wären für meinen Beruf.
Respekt
Von Kollegen: immer ein respektvoller Umgang!
Vom Verlagsleiter: immer von oben herab, habe das nie als wertschätzenden, respektvollen Umgang wahrgenommen (genau wie aus vielen anderen Bewertungen hier ersichtlich).
Karrierechancen
Für mich waren Karrierechancen nicht relevant, da sowieso klar war, dass ich in diesem Laden nicht länger als nötig bleibe. Aber es war bei einer Vielzahl von Kollegen ersichtlich: Arbeitnehmer werden klein gehalten, keinerlei Weiterbildungs-/Aufstiegschancen. Verdienst von Kollegen, die schon jahrelang da waren, unterirdisch und unterste Grenze des machbaren
Arbeitsatmosphäre
Sehr von der Abteilung abhängig, also sehr durchwachsen. Nur wirklich positiv zu erwähnende Abteilung ist die Redaktionsassistenz/Grafik, da die Teamleitung dort die einzige Führungskraft ist, die weiß wie man ein Team zu führen und zu motivieren hat. Sie und das gesamte Team dort hat mein letztes halbes Jahr dort erträglich gemacht.
Ausbildungsvergütung
Am untersten Limit. Ich hab in meiner Berufsschulklasse am wenigsten verdient, obwohl es mehrere Schüler gab, die die Ausbildungsvergütung durch das Arbeitsamt bezahlt bekommen haben. Das sagt schon einiges aus.
Arbeitszeiten
Absolut unflexibel.
Positiv ist zwar, dass die Arbeitszeit fair dokumentiert wird, Überstunden für Azubis verfallen jedoch am Ende der Ausbildung - OBWOHL es im BBiG geregelt ist, dass diese auch bei Azubis abgefeiert oder vergütet werden müssen. Wenn man das Thema bei Vorgesetzten anschneidet, wird man direkt abgewimmelt.