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Tem 
Innovations 
GmbH
Bewertung

Augen zu und durch

3,1
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat bis 2015 im Bereich Forschung / Entwicklung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Prinzipiell hochinteressantes Arbeitsumfeld mit hohem ethischen Zufriedenheitsfaktor: die Firma arbeitet aktiv daran, kritischen Patienten zu helfen und den betroffenen Kliniken dabei, Kosten zu sparen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Kosten und Konsequenzen der gegenwärtigen Verlagerungstendenzen stehen in keinem guten Verhältnis zum Ertrag. Dieser dürfte maximal darin bestehen, dass die "Probleme" bei der Entwicklung jetzt weiter weg sind und der Chefetage rhetorisch geschickter verpackt vorgetragen werden. Ein technologiegetriebenes Unternehmen tut nicht gut daran, sein komplettes Know-how auszulagern.

Verbesserungsvorschläge

Aktive Mitarbeiterweiterentwicklung auf allen Ebenen statt alles auf wenige Personen zu setzen, kritische Reflexion von vergangenen Entscheidungen, mehr Kostentransparenz (z.B. bei Projektkosten auch die Gehälter und nötige Reisekosten mit einbeziehen).

Arbeitsatmosphäre

Die Atmosphäre ist trotz der laufenden Umstrukturierungen und Verlagerungen erstaunlich gut. Wie lange hier aber noch von der Substanz gezehrt werden kann, bleibt abzuwarten. Die Führungsetage trägt jedenfalls nicht unbedingt dazu bei, indem sie vielen Mitarbeitern das Gefühl gibt, völlig austauschbar zu sein.

Kommunikation

Zwar gibt es regelmäßige Mitarbeiterinformationen, für die auch relativ viel Zeit aufgewendet wird, aber so richtig informiert wird man dabei nicht. Gerade bei sehr wichtigen laufenden Projekten ist die Devise in jüngerer Zeit oft "Augen zu und durch". Mal in Ruhe zurückzuschauen, um aus Fehlern zu lernen, wird nicht gemacht.

Kollegenzusammenhalt

Das Team auf der unteren Arbeitsebene ist hervorragend und sehr motiviert, Kommunikation und gegenseitige Unterstützung sind alltäglich.

Work-Life-Balance

Es gibt eine sinnvolle flexible Arbeitszeitregelung, d.h. Überstunden können auch in Form von Freizeit wieder "abgefeiert" werden. Generell ist die Arbeitsbelastung aber ausgegleichen, d.h. es gibt üblicherweise keine sich auftürmenden Überstundenberge.

Vorgesetztenverhalten

Siehe Punkt Karriere/Weiterbildung.

Interessante Aufgaben

Leider kaum mehr Gestaltungsspielraum

Gleichberechtigung

Vermutlich OK, habe nichts gegenteiliges mitbekommen.

Umgang mit älteren Kollegen

Tendenziell OK, aber spontane Versetzungen in andere Abteilungen kommen vor. Insgesamt eher junge Belegschaft.

Arbeitsbedingungen

Die Büros sind hell, leise, und nicht zu groß oder zu klein, das Arbeitsmaterial ist absolut zeitgemäß.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Durchschnittlich. Nichts Negatives bekannt, aber auch nichts herausragend Positives.

Gehalt/Sozialleistungen

Für Schlüsselpositionen wird erstaunlich viel Geld aufgewendet. Langfristige Mitarbeiterbindung und -weiterentwicklung wäre für die Firma vermutlich dramatisch günstiger und nachhaltiger, aber dieses Konzept findet derzeit offenbar keinen fruchtbaren Boden.

Image

Die Firma Tem kennen höchstens Leute, die mit dem ROTEM-System beruflich zu tun haben. Die Aufteilung in lauter kleine Subfirmen mit Gernegroßnamen ("Tem Innovations", "Tem International", Tem Global") wirkt auf mich dagegen eher albern.

Karriere/Weiterbildung

Der eher negativen Einschätzung der anderen Kommentare muss ich mich leider anschließen, zumindest für den Bereich FuE.

Im Laufe der vergangenen Jahre wurde auf Betreiben eines amerikanischen Beraters die gesamte Verantwortung für die Hardwareentwicklung Stück für Stück nach San Diego verlagert, wo um ihn herum extra eine neue Niederlassung gegründet wurde, obwohl das gesamte Know-how zu den Geräten und zum Messverfahren am Standort München konzentriert ist bzw. war. Hier findet derzeit nur noch das finale Engineering statt, aber keine Entwicklung mehr im eigentlichen Sinn.

Für ambitionierte, engagierte Hardware- und Projektingenieure am Standort München bietet diese Konstellation kaum mehr Möglichkeiten, sich einzubringen. San Diego sitzt immer am längeren Hebel und kassiert das Lob, unabhängig davon, woher die Vorarbeiten kommen bzw. kamen. Die komplette Münchner FuE-HW-Abteilung hat deshalb nach und nach die Firma verlassen hat. Der damit verbundene massive Wissensabfluss scheint die Chefetage aber nicht weiter zu beunruhigen oder groß zu interessieren, San Diego genießt weiterhin (bzw. nun sogar verstärkt) unbegrenztes Vertrauen -- ganz im Gegensatz zur Wertschätzung, die zuvor der FuE-HW vor Ort entgegengebracht wurde: "Bremser", "Bedenkenträger", "Verzögerer" waren noch die harmlosesten Attribute, mit denen Mitglieder der Hardwareabteilung belegt wurden.

Die Softwareentwicklungsabteilung ist von dieser äußerst unangenehmen Entwicklung übrigens komplett ausgenommen. Sie befindet sich weiterhin in München unter eigener Leitung und eigenen Projekten.

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