Personalmangel an allen Ecken und Enden und keinerlei Bereitschaft daran etwas zu ändern.
Gut am Arbeitgeber finde ich
- Die Handhabung des Produktes Tenado Cad 3D.
- Die Persönlichkeiten der meisten (einfachen) Angestellten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Das allgemeine Vorgesetztenverhalten und deren Tendenz jede Arbeit zu vermeiden, die nicht der eigenen Profitsteigerung dient.
Verbesserungsvorschläge
- Ausreichend Fachkräfte für alle Abteilungen anstellen.
- Ein Gespür für die Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Mittarbeiter entwickeln.
- Feste Abteilungen für Softwaretests, Fehleranalysen, Second-Level Support und gegebenenfalls auch für Auftragskonstruktionen einführen.
- Abteilungen niemals gegeneinander Arbeiten lassen.
Arbeitsatmosphäre
Ist abhängig von der eigenen Fähigkeit und Bereitschaft eine gute Miene zum bösen Spiel aufzusetzen. Ich habe nun einige Zeit (viel zu lange) im Support gearbeitet und dort ein paar unschöne Dinge erlebt:
- Die Supportabteilung ist vollkommen überlastet und unterbesetzt.
- Mit schöner regelmäßigkeit wird den Teamleitern aufgetragen die Arbeitsweise der Kollegen zu optimieren (weil natürlich kein Personalmangel besteht - den zu beheben, würde ja Geld kosten).
- Sämtliche Kollegen im Support sind gleichzeitig verantwortlich für Telefonie, Dokumentation, Softwaretests, Stundenlange Fehleranalysen; zu Fragen die intern niemand beantworten kann* - in einigen Fällen mussten Kollegen zusätzlich zudem auch noch Auftragsprogrammierungen für Sonderkunden durchführen und dafür geradestehen.
- Gelingt es besagten Kollegen nicht auf all diesen (groß)Baustellen gleichzeitig 100% zu leisten, ist grundsetzlich der Mitarbeiter schuld.
Durch diese Punkte entsteht unter den Kollegen eine latente, passiv/aggressive Hackordnung.
*Die 3D-Programme von Tenado basieren auf dem Softwarekern eines russischen Geschäftspartners und die genaue Handhabung ist auch intern nur bruchstückhaft bekannt.
Kommunikation
Die einzelnen Abteilungen neigen dazu ihr eigenes Süppchen zu kochen, jeder für sich.
Durch die akute Personalknappheit und das sehr breit verstreute Fachwissen ist es bei Tenado oft der Fall, dass die richtigen Antworten in den falschen Abteilungen bekannt sind.
Nicht selten habe ich von einem Vorgesetzten Sprüche gehört wie "lass die mal selber machen" oder "ist nicht unser job" - unabhängig davon ob ich jemandem einige Stunden oder ganze Tage des Konstruierens oder der Fehleranalyse hätte ersparen können.
Kollegenzusammenhalt
Tenado beschäftigt durchweg gut umgängliche Persönlichkeiten mit hohen Nehmerqualitäten und starken Nerven.
Work-Life-Balance
Bei klar geregelten Arbeitszeiten und freien Wochenenden eigentlich kein Problem - nun sind die Aufgabenstellungen allerdings oft so komplex, dass man viele Fragen die sich aus dem Support oder der Erforschung der eigenen Software ergeben mit nachhause nimmt und auch privat noch Denksport für den Arbeitgeber betreibt.
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte beschäftigen sich nur dann mit einem, wenn Probleme zu klären sind. Anfragen zum Gehalt, zur möglichen Übernahme bei Ablauf der Befristung sowie zum Arbeitszeugnis werden hingegen bis aufs Äußerste hinausgezögert.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit in Tenado Cad 3D; das Einarbeiten in die diversen Befehle und Funktionen, war tatsächlich sehr interessant (sofern man über ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen verfügt).
Gleichberechtigung
Zwischen männlichen, weiblichen, offen homosexuellen Kollegen und solchen mit Migrationshintergrund herrschtbei Tenado vollkommende Gleichberechtigung.
Umgang mit älteren Kollegen
Ausschlaggebend ist vorwiegend das Dienstalter - tatsächlich ältere Kollegen werden hingegen auch nach einem Schlaganfall in keinster Weise geschont.
Arbeitsbedingungen
Häufigem Umbauarbeiten und Kollegen aus anderen Abteilungen, die lautstark schwatzend durch das Support-Büro (aus Sicht des Architekten ursprünglich eine Lobby) trampeln. Das interne Backend ist voller blinkender Hinnweisschilder die über kurz oder lang Migräne und ein ständiges Gefühl der Unruhe veruhrsachen, von den Headsets tun einem die Ohren weh und von BSU-Zeiten hat trotz konstanter Bildschirmarbeit in der ganzen Firma noch nie etwas gehört.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Dazu kann ich keine Angabe machen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Einstiegsgehalt liegt mit 2000€ über dem Durchschnitt gewöhnlicher Callcenter; steigt jedoch um keinen Cent, selbst wenn sich das Arbeitsvolumen und die eigene Leistung verdoppeln, verdreifachen und verzehnfachen - was nach der Probezeit keine Option sondern eher eine feste Regel ist.