Survive the difference!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Abwechslungsreicher Alltag.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles andere.
Verbesserungsvorschläge
Ein gescheites Personalmanagement.
Weniger kreative Ideen des Inhabers, stärkere Konzentration auf aktuelle betriebliche Probleme.
Arbeitsatmosphäre
Die permanente (und vor allem von der Geschäftsführung als selbstverständlich angesehene) Überbelastung der Mitarbeiter schmälert die Arbeitsatmosphäre massiv.
Trotz eines lockeren und herzlichen Teams, ist es fast unmöglich eine positive Stimmung aufrecht zu erhalten.
Zudem ist die Arbeitsatmosphäre extrem abhängig vom Zeitplan und der Laune des Geschäftsführers.
Kommunikation
Die Kommunikation folgt keiner klaren Struktur und ist eher improvisiert.
Vorteil: Keine allzu strenge Kommunikationsstruktur mit unnötigen Umwegen.
Nachteil: Wichtige Infos werden schonmal gerne im Vorbeigehen oder bei einer Zigarette weitergegeben. Dementsprechend viel geht dann auch unter und wer sich die Infos per Zuruf nicht behält, ist selbst schuld.
Innerbetrieblich ist das nur ein geringes Problem, katastrophal ist hingegen die Kommunikation zwischen einzelnen Betrieben der GmbH.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt im New Yorker ist enorm stark. Wahrscheinlich, weil alle unter den selben Faktoren zu leiden haben und dementsprechendes Verständnis füreinander herrscht. Man stärkt sich so weit man kann.
Bis auf wenige Ausnahmen trifft des auf das gesamte Kollegium zu.
Work-Life-Balance
Ob die Worte "Life" und "Balance" überhaupt im Wortschatz der Geschäftsführung existieren bleibt zu bezweifeln.
Leben wird mehr oder weniger mit arbeiten gleichgesetzt.
Dass einige Mitarbeiter 10 Tage am Stück arbeiten, regulär 6-Tage-Wochen haben oder unverhältnismäßig viele Überstunden leisten, ist hier an der Tagesordnung.
Dazu muss man sagen, dass die ersten 10 Überstunden für den Betrieb sind; Also in keiner Form ausgeglichen werden. Natürlich nicht. Alles andere wäre anmaßend.
Bei Widerspruch oder der Anmerkungen dazu, wird man verständnislos angesehen.
Dass man seinen Jahresurlaub komplett innerhalb eines Jahres nehmen kann, ist die Ausnahme. Die betrieblichen Probleme (Personalmangel, fehlende Organisation, etc.) werden komplett auf dem Rücken des Arbeitnehmers ausgetragen.
Dass viele Mitarbeiter so etwas schweigend hinnehmen oder diese fehlende Balance als normal erachten, statt auf ihr Recht zu bestehen, regt die Geschäftsführung natürlich auch nicht zum Wandel an.
Vorgesetztenverhalten
Mit netten Worten: abwechslungsreich.
Das Verhalten der Geschäftsführung gegenüber den Mitarbeitern lässt an vielen Stellen zu wünschen übrig und ist sehr von der tagesaktuellen Stimmung des Geschäftsführers abhängig. An manchen / wenigen Tagen sehr herzlich, häufiger allerdings leider verständis- und rücksichtslos. Anerkennung oder Dank bekommt man wenig bis garnicht, dafür aber umso häufiger unfachliche und fehlplatzierte Kritik.
Beispiel: Nach Abschluss eines erfolgreichen Projekts, wird man darauf hingewiesen, dass die Blumen nicht gegossen wurden. Geht gar nicht.
Auch wird bei Meetings, Mitarbeitergesprächen, etc. in der Regel von der Geschäftsführung das Handy und der Laptop herausgeholt.
Auch in den kritischsten Situationen wird dann telefoniert, eine Mail geschrieben oder sich mit der Inneneinrichtung beschäftigt.
Was hingegen positiv auffällt, ist die Hoteldirektion.
Hier stößt man mit Problemen, Vorschlägen oder Wünschen in der Regel auf offene Ohren und eine herzliche, engagierte Art.
Auch wenn merklich viel Druck herrscht, wird sich hier um einen bemüht und viel unschönes aus der Geschäftsführung abgefangen.
Interessante Aufgaben
Interessant heißt nicht gleich immer positiv.
Trotzdem muss man dem New Yorker zugute halten, dass es einen abwechslungsreichen Berufsalltag bietet. Durch die verschiedenen Locations sind vielfältige Möglichkeiten gegeben und langweilig wird es in der Regel nicht.
Allerdings kann es auch mal vorkommen, dass man als Führungskraft 10 Stunden nach einer Veranstaltung putzen muss oder der Bankett-Manager dann hier und da mal eine Woche an der Rezeption steht.
Da die GmbH grundsätzlich zu einem großen Teil im Chaos versinkt, gibt es immer etwas Spannendes zu tun.
Nicht gerade professionell, aber verdient einen Oskar in Improvisation.
Gleichberechtigung
Der tatsächliche Gender Pay Gap in diesem Unternehmen wäre sicherlich interessant und erschütternd zugleich.
Auch die Einstellung der Geschäftsführung bezüglich Menschen aus anderen Herkunftsländern oder "ausländisch aussehenden" Bewerbern ist erschreckend.
Das Thema "inkludierte Gesellschaft" wird totgeschwiegen.
Es besteht so gut wie NULL Corporate Social Responsibility.
Wer sich "individuell und tolerant" auf die Fahne schreibt, sollte sein Personalmanagement auch dementsprechend gestalten.
In jüngster Zeit wurde aus Personalmangel die "Regelung", dass bestenfalls nur Einheimische mit ansprechender Optik eingestellt werden sollten, gelockert.
Umgang mit älteren Kollegen
Sofern die älteren Kollegen im Bewerbungsprozess nicht ausgemustert werden (denn optisch ansprechend heißt beim The New Yorker in der Regel = jung), werden diese jedoch angemessen behandelt.
Arbeitsbedingungen
Zwischen dem Tarifvertrag und den vom New Yorker ausgestellten Arbeitsverträgen klafft eine Lücke, die größer ist als das Ozonloch.
Arbeitnehmerrechte? Was ist das?
Pausenräume? Pausenzeiten? Angemessene Verpflegung?
Braucht man hier nicht. Dafür ist das New Yorker zu anders, zu kreativ, zu inspirierend, um sich mit solch bürgerlichen Ärgernissen auseinanderzusetzen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Gerechter Weise muss man sagen, dass nachhaltig zu arbeiten in der Hotellerie praktisch unmöglich ist für mittelständische Betriebe ohne großes Kapital.
Trotzdem könnte an dieser Stelle sehr viel mehr gemacht werden: z.B.: weniger Papierverbrauch, weniger Essen wegschmeißen (man könnte es ja einfach mal den Mitarbeitern geben), etc.
Gehalt/Sozialleistungen
Kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld, keine betriebliche Altersvorsorge.
Rechtlich bedenklich.
Wenn man danach fragt, wird in der Regel laut gelacht und weiter gemacht.
Image
Ein bisschen wie "der Teufel trägt Prada."
Wenn du hier ein Jahr überlebst, bist du stressgetestet, kannst eigenständig arbeiten und hast ein enormes Improvisationstalent.
Bekannt ist das New Yorker für kreative Ideen und mangelhafte Ausbildungen.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegschancen gibt es so gut wie keine. Auch wenn das von der Geschäftsführung und bei Bewerbungsgesprächen anders verkauft wird.
Des Weiteren keine Schulungen, Weiterbildungen, etc.
So oft versprochen, nie durchgesetzt.