Nichts für schwache Nerven (oder Menschen, die Spaß an ihrer Arbeit haben wollen)
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zu Beginn des Beschäftigungsverhältnisses wurden Versprechungen gemacht, die später einfach zurückgenommen werden. Bspw. wurde mir anfänglich zugesichert, dass 50% Homeoffice möglich wäre, später wurde das aber auf 1 Tag pro Woche reduziert. Weiterhin wurde mir vermittelt, dass für die Arbeit einige Telefonate geführt werden müssten, letztendlich gibt es aber Tage an denen man so gut wie nichts anderes macht als zu telefonieren. Hinzu kommt, dass man dafür sein Privathandy mit eigenem Guthaben nutzen muss, wofür man keine Entschädigungsleistung erhält.
Verbesserungsvorschläge
Der AG sollte mal langsam im 21. Jahrhundert ankommen, die Boomer-Mentalität ablegen und aufhören so geizig zu sein. Es sollte vor allem Firmen-Handys für alle geben und die Mitarbeiter sollten nicht permanent "gemikromanaged" werden. Außerdem sollte es mehr Urlaubstage (momentan sind es 27) geben.
Arbeitsatmosphäre
Alle Türen (wenn man denn eine hat) müssen irgendwie immer offen stehen, da die Geschäftsleitung gefühlt jederzeit und überall immer ein Auge auf die Mitarbeiter haben können will. Dadurch fühlt man sich stark unter Druck gesetzt.
Kommunikation
Aufgrund der kleine Zahl an Angestellten, sitzen alle in den selben Büroräumen und essen meistens auch gemeinsam zu Mittag. Daher sollte man annehmen, dass die Kommunikation untereinander ebenso kurze Wege geht. Die Geschäftsleitung bringt es jedoch nicht fertig, ihre Anliegen persönlich an die Mitarbeiter zu tragen, sondern lässt dies von den nächsten Weisungsbefugten erledigen. Zudem gab es drei Mal wöchentlich morgendliche Meetings, in denen stumpf jedes Mal die selben Punkte abgehakt wurden. Das einzige Feedback, dass es dabei meistens gab, waren erneute Aufforderungen noch schneller und effizienter zu arbeiten. Trotz dieser häufigen Meetings, wusste die Geschäftsleitung jedoch häufig nicht, welcher Mitarbeiter mit welchen Aufgaben betraut war und wie weit der Stand dieser Aufgaben war.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt war nicht wirklich gegeben. Einerseits wurde zwar meistens zusammen Mittag gegessen, andererseits hat es die meisten Mitarbeiter nicht interessiert wie ihre Kollegen zurecht kommen.
Work-Life-Balance
Tendenziell kann man seinen Urlaub nehmen, wann man möchte und theoretisch hat man flexible Arbeitszeiten. Jedoch wird man auch darauf hin gewiesen, dass andere Mitarbeiter Überstunden machen und es gut aussehen würde, wenn man ebenfalls Überstunden macht.
Vorgesetztenverhalten
Die Vorgesetzten sind untereinander häufig nicht einer Meinung was die Vorgehensweise und den zeitlichen Ablauf bestimmter Aufgaben angeht. Jedoch sind die Erwartungen meistens eher unrealistisch und man wird dazu genötigt sie dennoch zu erfüllen. Entscheidungen werden ausschließlich von der Leitung getroffen, Mitarbeiter werden zwar ab und zu nach ihrer Meinung/Einschätzung gefragt, dies wird bei der Aufgabenverteilung, den räumlichen und anderen Gegebenheiten aber nicht beachtet und teilweise werden sogar gegenteilige Entscheidungen getroffen.
Interessante Aufgaben
Man hat überhaupt keinen Einfluss auf die Ausgestaltung seines eigenen Aufgabengebietes. Es muss immer etwas erledigt werden und dann natürlich sofort, auch wenn man grade an einer anderen Aufgabe sitzt. Hinzu kommt, dass man stets gedrängt wird noch schneller zu arbeiten und mehr Aufgaben an einem Tag zu erledigen. Gleichzeitig darf die Qualität der Arbeit nicht leiden, weil man sonst zurechtgewiesen wird. Zudem sind die Aufgaben extrem eintönig und wiederholen sich andauernd.
Gleichberechtigung
Auf den ersten Blick werden Männer und Frauen in diesem Betrieb gleich behandelt, jedoch wird dasselbe Verhalten für das weibliche Kollegen abgemahnt werden, bei männlichen Kollegen problemlos geduldet.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Alter scheint bei der Einstellung und im gegenseitigen Umgang miteinander keine Rolle zu spielen.
Arbeitsbedingungen
Ich hatte kein eigenes Büro und habe quasi auf dem Gang gesessen, wo sämtliche Geräusche, Gerüche und andere Störfaktoren meinen Arbeitsalltag erschwert haben. Zusätzlich habe ich mich wie unter Beobachtung seitens des Geschäftsführers gefühlt, der meine exponierte Lage des Öfteren zum Anlass nahm, um mir gezielt auf die Finger zu schauen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Müll wird weitestgehend getrennt. Ansonsten kein besonderes Verhalten zur Unterstützung des Umwelt- und Klimaschutzes.
Gehalt/Sozialleistungen
Stundenlohn lag umgerechnet bei 17,31€, was in Ordnung war. Kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, keine Essens- oder Mobilitätszuschüsse. Meistens wurde das Gehalt pünktlich überwiesen, jedoch in einem Fall bekam ich mein Gehalt einige Tage zu spät und dann auch nur, weil ich nachgefragt hatte, was damit sei.
Karriere/Weiterbildung
Keine Möglichkeiten zur Weiterbildung, zu wenige Mitarbeiter für Team-Fortbildungen o.ä., Bildungsurlaub sei angeblich möglich, wird aber nicht tatsächlich unterstützt.