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Touristik 
GmbH
Bewertung

7 Jahre Zugehörigkeit - es gab gute Zeiten und nun neue Wege

3,1
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2018 bei Trendtours Touristik GmbH in Frankfurt am Main gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

In den ersten Jahren gab es stets eine sehr familiäre Atmosphäre von Sachbearbeiter bis Geschäftsleitung, die das Arbeiten sehr vereinfacht hat. Die Firma lebt von einem erfolgreichen Geschäftsmodell aus alten Zeiten und befindet sich im Umbruch - gegebenenfalls eine Chance für Mitarbeiter sich neu zu empfehlen.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Die Seele des Unternehmens ist durch den Weggang langjähriger Mitarbeiter in einigen Punkten verlorengegangen. Neue Mitarbeiter können diese Lücke nicht umgehend füllen. Oftmals fehlte es an ordentlichen Übergaben und Nachfolgern für das entstehende Vakuum.

Verbesserungsvorschläge

Für die kommende finanzinvestorbedingte Umstrukturierung und den Generationenwechsel in der Geschäftsleitung wünsche ich viel Erfolg und freue mich, wenn ich positiv von den kommenden und erhofften Entwicklungen überrascht würde. Dies wird meiner Meinung nach nur mit einem Mehr an kooperativer Arbeitsweise, Empathie sowie der Einhaltung von Zusagen an relevanten Stellen funktionieren. Letztendlich geht es in der Firma um kein "ersetzbares Produkt", sondern - wie der aktuelle Geschäftsführer zu sagen pflegt - um das "Anbieten von Träumen". Ein emotionsloses Konzept nach dem binären 1/0-Prinzip wird hier nicht funktionieren. Ich gehe jedoch davon aus, dass der erfahrene Investor strukturelle und personelle Problematiken erkennen und schnellstmöglich lösen wird, damit das Unternehmen erfolgstechnisch an vergangene Zeiten anknüpfen kann.

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre innerhalb der Abteilung war nicht zu beanstanden. Der Mitarbeiterzusammenhalt war positiv zu werten. Andere Unternehmensteile sind jedoch (naturgemäß) geprägt von anderen Führungsstilen, anderer Informationsversorgung und anderer Motivation. Mehr als einmal mussten Versäumnisse Dritter korrigiert werden - darauf angesprochen entgegnete man (unabhängig der Position) in erschreckend vielen Fällen mit Unverständnis und/oder Unkenntnis, was beiderseits zu angespannter Stimmung führen konnte. Letztgenannter Punkt fußt mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einem nicht vorhandenen, vereinheitlichten Ein-/Anlernplan für neue Mitarbeiter/Fortbildungen für bestehende Mitarbeiter. Derlei Pläne entwickeln sich erst in den letzten Jahren sukzessive - nahezu jede Abteilung des "Konzerns" ist auf sich alleine gestellt. Diesbzgl. Zusagen der letzten Jahre waren oftmals mit vielen blumigen Worten verpackt - dabei blieb es oft auch. Aus diesem Grunde Licht und Schatten in allen Teilen des Konzerns - vertrauensvolles und konstruktives Arbeiten war jedoch mit Schlüsselpersonen auf jeder Ebene in jeder Abteilung möglich, sofern man die richtigen Personen kontaktierte.

Kommunikation

Regelmäßige Meetings für Mitarbeiter gab es - wenn überhaupt - abteilungsintern. Jeder Fachvorgesetzte entschied weitestgehend autark inwiefern Informationen weitergegeben wurden oder tat dies auf Anweisung der Geschäftsleitungsebene. Die Kommunikation zwischen Abteilungen in Hinblick auf bspw. die Auswirkungen von Änderungen (Darstellbarkeit von Produkten innerhalb des Konzernsystems, Änderungen des Vertriebsweges für Produkte, Informationen über durchgeführte technische Änderungen, Dauer der Umsetzung vorbenannter etc pp) ist stark verbesserungswürdig, da die Optimierung der einen auch einen Nachteil für die anderen bedeuten kann. Die Zusammenhänge der Arbeitsbereiche und die Abhängigkeiten sind nicht allerorten bekannt. Man versucht diesem Umstand mit einer neuen Meetingkultur Herr zu werden - dies ist ein Fortschritt, wenn die richtigen Personen den Meetings beiwohnen und jeder der Beteiligten zu Wort kommen kann ohne lediglich eine einzige Seite hören zu dürfen.

Kollegenzusammenhalt

Hier muss klar unterschieden werden zwischen der eigenen Abteilung und anderen Abteilungen. Weiterhin zwischen der Sachbearbeiterebene sowie der Führungsebene. Innerhalb der Abteilung wurde der Zusammenhalt stets positiv empfunden, das Verhältnis untereinander erschien vertrauensvoll. Auch die Zusammenarbeit mit dem Gros der Mitarbeiter anderer Abteilungen funktionierte. Auf der Leitungsebene konnte - je nach Person, aktuellem Stand innerhalb der Firma und ausgeübtem Druck das Verhältnis zwischen "Pack schlägt sich, Pack verträgt sich" über "Hopfen und Malz verloren" bis hin zu echten Lerneffekten variieren. Eine allgemeine Aussage ist bedingt durch die enorme Fluktuation der letzten Jahre kaum zu treffen - durchgängig guten Zusammenhalt gab es jedoch mit Personen der "ersten Stunde" vereinzelt, so dass man das Gefühl haben konnte mit dem ein oder anderen Kollegen auch gemeinsam an einem Strang zu ziehen und nicht ein zufallsgenerierter Haufen von eigenzielgesteuerten Egomanen zu sein.

Work-Life-Balance

Die Arbeitszeiten bewegen sich im normalen Rahmen und waren bis zu meinem Ausscheiden weitestgehend starr modelliert. Ein allgemeines Gleitzeitmodell existierte nicht, wurde jedoch in einzelnen Konzernteilen offenbar bereits eingeführt. Sperrzeiten für Urlaub gab es in den letzten Jahren meiner Kenntnis nach nicht. Ein Teil des Jahresurlaubes wird zur besseren Planung bis zu einem Stichtag X eingereicht - der Rest ist, je nach Arbeitsaufkommen, Abwesenheiten anderer Mitarbeiter weitestgehend variabel zu nehmen. Das Leisten von angewiesenen Überstunden wurde bis zum vergangenen Jahr im Arbeitsbereich nicht notwendig.

Vorgesetztenverhalten

Direkter Vorgesetzter: tadellos. Fördernd und fordernd, fairer Umgang als auch Anerkennung für gute Leistungen gab es gleichermaßen.
Teile der - positionsdefiniert - mir weiter übergeordneten Vorgesetztenebene hatten bzgl. des Mitarbeiterumgangs mitunter abweichende Ansichten, diese auch untereinander. Hier ist in den letzten drei Jahren eine exorbitante Verschlechterung im Umgang - sowohl zwischenmenschlich als auch auf sachlicher Ebene - festzustellen. Mehr als einmal kam es aus diesem Grunde zu vermeidbaren Eskalationen, die die Stimmung innerhalb der Firma/einer Abteilung nachhaltig beeinträchtigte. Mindestens eine grundlegende Zusage mir gegenüber im Rahmen einer durchgeführten Umstrukturierung in der Abteilung wurde nicht eingehalten. Mehrfach wurde man mit bereits beschlossenen Änderungen konfrontiert, deren Erfolg äußerst überschaubar war und für das Tagesgeschäft lediglich bürokratischen Mehrwert hatten, welcher für die Größe der Firma mE nicht notwendig war und ist. Ein konstruktives "Miteinander" bestand in unzähligen Punkten nicht. Ein Vertrauensverhältnis zu Teilen dieser Ebene bestand leider zu keinem Zeitpunkt.

Interessante Aufgaben

Langweilig wurde es nie - jeden Tag wurde man mit neuen Aufgaben konfrontiert, das Arbeitsumfeld hat hier gepasst und konnte selbst eingeteilt werden. Manche Störfeuer ausgeklammert war das Arbeitsgebiet interessant, spannend und bot die Möglichkeit Verbesserungen/Optimierungen zu entwickeln. Kreative Lösungen waren oftmals gefragt. Hier haben sich die Wege der Umsetzung in den vergangenen Jahren bedauerlicherweise stark verlängert - dennoch ist mit einem Mehr an Zeitaufwand das Ziel erreichbar.

Gleichberechtigung

Mir ist keine Ungleichbehandlung/geschlechterspezifische Diskriminierung aktuell erinnerlich.
Für Wiedereinsteiger/-innen steht üblicherweise der Platz im gleichen Arbeitsbereich zur Verfügung.

Umgang mit älteren Kollegen

Die Einstellung von älteren, erfahrenen Mitarbeitern stellt kein Problem dar. Langgediente Mitarbeiter wurden nicht grundlegend anders behandelt als neue Mitarbeiter - Betriebszugehörigkeit wurde in einem mir bekannten Fall "feierlich" begangen, ansonsten gibt es keinerlei Schreiben/Anerkennung nach bspw. 5 oder 10 Jahren Zugehörigkeit - schade.

Arbeitsbedingungen

Sieht man über die romantischen Zeiten hinweg, als man die Fenster noch mit Pappen abkleben musste, um der Sonneneinstrahlung zu trotzen, so muss man anerkennen, dass hier nunmehr in die Infrastruktur stark investiert wurde. Durch die neu geschaffene Personalabteilung und den Betriebsrat werden zudem Themen wie Arbeitsplatzsicherheit, Ausstattung der Arbeitsplätze etc. intensiver angegangen. Bis zu meinem Ausscheiden war jedoch - insbesondere bei der einheitlichen Ausstattung der EDV - noch einiges an Arbeit aussstehend, einige it-seitige Optimierungen ziehen sich über Monate oder Jahre ab Start des Projekts, nur um anschließend ad acta gelegt zu werden. Leider gab es auch nur für vereinzelte Teile des Konzerns Leistungen wie bspw. Klimaanlagen, höhenverstellbare Tische oder Fitnessgerätschaften (zumindest wurde nie darüber informiert, dass diese allgemein genutzt werden könnten). "Neiddebatten" auf Grund der gefühlten und tatsächlichen Ungleichbehandlung kamen aus nahezu allen "benachteiligten" Abteilungen in steter Regelmäßigkeit auf.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Ist mir nicht bekannt. Weder wird bei der Konzeption/Gestaltung der Produkte ein Umweltgedanke/ein Hang zu fairtrade herausgestellt noch habe ich in den 7 Jahren im Unternehmen jemals eine nachhaltige Mülltrennung wahrnehmen können. Für Papier, Verpackungen, Restmüll etc pp stand ein Mülleimer in der jeweiligen Küche der Etage zur Verfügung und ein Mülleimer pro Schreibtisch. Einige Mitarbeiter haben den produzierten Papiermüll nach der Arbeit in heimischen Gefilden entsorgt. Lichter brennen teilweise den gesamten Tag über in (leeren) Büros, Subventionen für die Nutzung des ÖPNV anstatt des eigenen Autos werden nicht angeboten etc pp. . In der kälteren Jahreszeit finden - gebäudebedingt, da vorhanden - Nachtspeicheröfen/Heizstrahler Anwendung. Umweltbewusstsein hat hier viel Entwicklungspotential.

Gehalt/Sozialleistungen

Einen Tarifvertrag gibt es nicht, es galt lange Zeit die Devise "Du bekommst was du verhandelst". Neuerdings ändert sich hier die Einstellung offenkundig und es werden Gehälter zum Einstieg bezahlt, die vor 5 Jahren noch nahezu undenkbar gewesen wären. Die Sozialleistungen sind positiv erwähnenswert - so gibt es eine Zusatzversicherung (Vorsorge, zahnärztliche Versorgung, Zweibettzimmer/Chefarztbehandlung etc), die der Arbeitgeber kostenneutral für den Arbeitnehmer anbietet. Auch eine betriebliche Altersvorsorge wird geboten, deren Abschluss freiwillig ist.

Image

Nicht alle Mitarbeiter würden eine Reise des Unternehmens mitmachen, es wurde jedoch auch nie aktiv unterstützt oder gefördert Mitarbeiter auf diese Weise von den eigenen Produkten zu überzeugen. Meinungen über die Firma sind abhängig von der Behandlung des jeweiligen Mitarbeiters. Schnell sind auch neue Mitarbeiter "geimpft" worden, dass man eben ein "Billigheimer" sei und das ein oder andere "Manko in Relation zu den gezahlten Preisen" zu erwarten wäre. Durch diese Einstellung steigt vereinzelt die Toleranzgrenze, so dass Fehler als "typisch trendtours" abgetan werden. Seit einigen Monaten wird jedoch auf die Außendarstellung mehr geachtet, so dass unzutreffende Negativkommentare gelöscht werden, sowie der Bereich social media weiter ausgebaut wird, um ein sympathischeres Bild für Mitarbeiter und Kunden zu vermitteln. Durch die vielen Änderungen, die aktuell durch einen renommierten neuen Investor anstehen wird sich mit Sicherheit auch das Bild der Firma innerhalb der Belegschaft ändern.

Karriere/Weiterbildung

Weiterbildung: Bis zu meinem Ausscheiden gab es keine vom Arbeitgeber angebotenen Möglichkeiten innerhalb meines Arbeitsbereiches. Zertifikate (interner oder externer Art) o.ä. für spätere Bewerbungen gab es somit gleichermaßen nicht.
Karriere: Abteilungsabhängig. Es wird jedoch aktuell dazu tendiert Fachkräfte extern einzukaufen, anstatt Potentiale innerhalb der Belegschaft ausreichend zu fördern.

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