Finger weg von diesem Chaos – Extrem niedrige Bezahlung und eine Karrierefalle ohne Ausweg!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Den Obstkorb, aber nur am Anfang der Woche. Spätestens dienstags sind nur noch verschrumpelte Äpfel übrig.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Alles andere: Die miserablen Arbeitsbedingungen, das inkompetente Management, die unerreichbaren Bonusziele, die fehlende Wertschätzung, die pseudomodernen Methoden, das lächerliche Gehalt und die absoluten Nullkarrierechancen.
Verbesserungsvorschläge
- Höchste Zeit, die Scheinheiligkeit abzulegen und echte Verbesserungen durchzuführen statt nur darüber zu reden.
- Gehalt und Bonusstruktur dringend überarbeiten – fair und transparent gestalten. Wie wäre es mal mit marktüblichen Gehältern?
- Mitarbeiter ernst nehmen und nicht ständig mit leeren Versprechen abspeisen.
- Den pseudomodernen Anstrich aufgeben und tatsächliche Agilität einführen.
- Verantwortung für die miserable Codequalität übernehmen und dafür sorgen, dass Projekte auch mal ordnungsgemäß abgeschlossen werden.
- Aufstiegsmöglichkeiten nach Leistung und nicht nach Dauer der Betriebszugehörigkeit gestalten.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist eine Mischung aus Frustration und Resignation. Es herrscht ständige Unzufriedenheit, die durch die lächerlichen "Bonusversprechen" und die fehlende Anerkennung für geleistete Arbeit nur verstärkt wird. Motivation wird hier systematisch zerstört.
Kommunikation
Offene Kommunikation? Fehlanzeige! Vorschläge werden im Keim erstickt mit Sätzen wie: "Das haben wir schon immer so gemacht. Können wir das bitte so lassen?" Man wird oft genug mit sinnlosen Meetings bombardiert, in denen ewig lange diskutiert wird, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen versuchen das Beste aus der miserablen Situation zu machen, aber auch hier haben viele bereits innerlich gekündigt. Es gibt viel Grüppchenbildung und hinter dem Rücken wird oft kräftig gelästert. Ein echter Teamgeist ist nicht zu erkennen.
Work-Life-Balance
Die ist tatsächlich in Ordnung. (Es gibt ein paar Spezialisten, die regelmäßig freiwillig Überstunden macht, aber da ist man dann selbst dran schuld.)
Vorgesetztenverhalten
Vorgesetzte? Eher Despoten. Entscheidungen werden von oben durchgedrückt, egal wie sinnlos sie sind. Technische Diskussionen gibt es nicht – es wird diktiert, nicht diskutiert. Anregungen oder Verbesserungsvorschläge werden ignoriert oder lächerlich gemacht.
Interessante Aufgaben
Interessant? Wohl kaum. Man wird in Bereiche gesteckt, die nicht zu den eigenen Fähigkeiten passen, und wird dann für das Versagen verantwortlich gemacht. Aufgaben sind monoton, innovationsfeindlich und oft sinnlos. Außerdem bereitet die Qualität des Softwarecodes Alpträume. Der Code wurde nie für den Produktiveinsatz gebaut, sondern war als Prototyp bestimmt - das merkt man auch an der Menge der Kunden-Defects, die bei einer ordentlichen Codequalität viel geringer wäre.
Gleichberechtigung
Neutral. Ich konnte weder eine Bevorzugung noch eine Benachteiligung von Frauen feststellen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ehrlicherweise einwandfrei (Zumindest wurde niemand aufgrund seines Alters benachteiligt).
Arbeitsbedingungen
Unterirdisch. Der vielgelobte Obstkorb kann über die katastrophalen Arbeitsbedingungen nicht hinwegtäuschen. Weniger als 30 Tage Urlaub und lächerliche "Gehaltserhöhungen" von 0 bis 1 Prozent machen die Arbeit zur reinen Qual.
Mein Arbeitsvertrag enthielt übrigens eine ungültige Klausel, die es verbietet, mit Kollegen über das eigene Gehalt zu sprechen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Umweltbewusstsein wird als dogmatische Religion betrieben, aber in der Praxis sieht es anders aus. Man wird dazu gezwungen, die Treppe zu nehmen, um "umweltbewusst" zu sein, während auf den Toiletten gleichzeitig fleißig Papiertücher verschwendet werden. Reine Heuchelei.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist ein schlechter Witz und die größte Red Flag an diesem Unternehmen.
Lichtjahre unter dem Durchschnitt, ohne realistische Chance auf Erhöhungen. Pro Jahr gibt es maximal eine Gehaltserhöhung um 0-1%. Und die gibt es nicht nach Leistung, sondern wird dann per Gießkanne verteilt.
Wenn man eine Gehaltserhöhung direkt anspricht und mit der guten eigenen Leistung begründet, wird man mit lächerlichen Ausreden à la "schlechte wirtschaftliche Lage" abgespeist (während die Firma im gleichen Jahr Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet).
Der Bonus wird an Ziele gekoppelt, auf die man keinen Einfluss hat und diese Ziele werden von oben vorgegeben. Die Ziele werden so hoch angesetzt, dass sie faktisch nicht erreichbar sind.
Die letzte Zahlung nach meinem Austritt wurde erst nach Einschaltung eines Anwalts beglichen.
Ich weiß übrigens, dass ich definitiv nicht der einzige bin, der mies bezahlt wurde. Als ich meinen Job bei tts begann, verdiente ich ca. 50.000 € ("ca.", da inkl. "Bonus"). Ein anderer Kollege in meinem Team (der auch schon lange weg ist), war zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Jahre bei tts, aber verdiente nur ca. 40.000 €, obwohl er sehr gute Arbeit lieferte.
Image
Nach außen will das Unternehmen modern und innovativ wirken, aber in Wirklichkeit wird hier immer noch nach Wasserfall-Prinzip gearbeitet. Scrum wird nur benutzt, um den Anschein von Agilität zu wahren. Das Image ist so künstlich wie die "Benefits", die niemanden glücklich machen.
Karriere/Weiterbildung
Wer hier auf Karriere hofft, kann das vergessen. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es nur für diejenigen, die am längsten durchhalten – Leistung spielt absolut keine Rolle. Weiterbildung? Davon kann man nur träumen. Man sitzt hier fest.