Unglaublich hohe Fluktuation, typisch englische Personalberatung und Mikromanagement
Arbeitsatmosphäre
Unangenehm. Man arbeitete meistens stumm vor sich hin (bzw. am Telefon), es wurde viel gelästert, der Druck war hoch. Sehr seltsames Arbeitsklima, null Spaß bei der Arbeit. Hatte nie zuvor sowas erlebt.
Totales Mikromanagement.
Die Fluktuation ist unglaublich hoch - alleine innerhalb der letzten 12 Monate haben 8 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. 6 davon haben nach weniger als einem Jahr die Flucht ergriffen. Wenn man bedenkt, dass Vequis in München niemals mehr als 10 Mitarbeiter hatte, ist diese Zahl etwas erschreckend.
Kommunikation
Man sitzt mit den Vorgesetzten zusammen im Büro und kann somit alles direkt ansprechen. Leider hat man hier dennoch meistens gegen eine Wand geredet, die Kommunikation war schwierig.
Kollegenzusammenhalt
Es wurde unglaublich viel hinter dem Rücken gelästert, obwohl es nur eine Handvoll Mitarbeiter gab. Die Persönlichkeiten der Mitarbeiter haben überhaupt gar nicht zueinander gepasst.
Freundschaften im Team waren aber sowieso nicht sonderlich erwünscht.
Work-Life-Balance
Es wurden Überstunden erwartet - das wurde allerdings schon im Vorstellungsgespräch angesprochen, man kann sich darüber als nicht beschweren.
In den wöchentlichen Feedback-Sessions wurde das auch immer wieder zum Thema gemacht.
Offiziell soll man 8:45 - 18:00 im Büro sein, man wurde jedoch oft darum gebeten, doch regelmäßig bis 19 Uhr zu bleiben.
Flexible Arbeitszeiten gab es nicht, wenn man 10 Minuten später im Büro erschienen ist, wurde das direkt angesprochen (selbst wenn man jeden Tag länger geblieben ist). Sehr altmodisch und starr.
Home Office Regelungen haben langsam Einzug erhalten, u.U. kann man hier etwas aushandeln.
Vorgesetztenverhalten
Schwierig. Konstruktive Kritik wurde direkt als Angriff gewertet. Vorgesetzte sind sehr jung und hatten vor Venquis keinerlei Führungsverantwortung.
Generell wird alles von London vorgegeben, die Vorgesetzten in München haben hier selbst recht wenig Handlungsspielraum.
Nach schlechten Kununu-Bewertungen (die evtl. tatsächlich gefaked waren / doppelt geschrieben wurden) wurden von den Vorgesetzten doppelt und dreifach gute Bewertungen eingestellt.
Interessante Aufgaben
Weniger Ergebnis-orientiert, sehr KPI getrieben. Es wurden 75 Calls und 10 CV send outs pro Woche erwartet - das führte dazu, dass man viel Zeit mit unsinnigen Telefonaten verbrachte und Bewerberprofile vorstellte, die nicht unbedingt passend waren. Teilweise sehr langweilig, obwohl Recruiting eigentlich Spaß machen kann.
Gleichberechtigung
Es wird kein Unterschied zwischen Mann oder Frau gemacht, auch in Führungspositionen sind viele Frauen vertreten.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt nicht viele ältere Kollegen, auch nicht in England, aber generell wird hier kein Unterschied gemacht.
Arbeitsbedingungen
Work-Life Balance nicht vorhanden, viel Druck.
Venquis scheint von Corona auch stärker betroffen sein, als andere Personalberatungen - meines Wissens nach wurde dort tatsächlich Kurzarbeit eingeführt und die Mitarbeiter arbeiten wohl nur noch 80% (Hilfe, bei den niedrigen Gehältern).
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Venquis unterstützt eine Charity Organisation. Umweltbewusstsein war nie ein Thema, Müll wurde leider nicht getrennt.
Gehalt/Sozialleistungen
Grundgehalt ist reine Verhandlungssache (sie zahlen am liebsten weit unter dem Branchendurchschnitt). Provisionsmodell ist auch deutlich unattraktiver als in vielen anderen Unternehmen.
Der Provision musste man öfters mal hinterherlaufen, letztendlich wurde sie dann aber immer doch irgendwann gezahlt.
Image
Venquis hat ein paar top Unternehmen als Kunden, andere Unternehmen halten wiederum nicht viel von Venquis. Sehr gemischt.
Karriere/Weiterbildung
Interne Karrieremöglichkeiten sind auf jeden Fall gegeben, wenn man Lust darauf hat und lange genug bleibt.