Geht leider den Bach runter
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es gibt gute Ansätze, kostenfreies Wasser, Kaffee, Tee, Obst usw. Die angeschlossene Kantine der KfW Bank ist großartig, regional und unschlagbar günstig. Es gibt jährliche Mitarbeitergespräche, Weiterbildungen (fachlich und auch in Schlüsselkompetenzen). Es gibt einen sehr engagierten Betriebsrat, einen jährlichen Betriebsausflug und eine Weihnachtsfeier. Mitarbeitergespräche laufen aber oft ins Leere, dem Betriebsrat fehlt Unterstützung (bspw. wird der Wunsch nach mehr Transparenz den Mitarbeitern gegenüber von einigen eben dieser abgelehnt, weil das ja Arbeit machen würde, kann man ja keiner Führungskraft zumuten), die Geschäftsführung spricht seit Jahren von Veränderungen - nichts passiert. Reden kann man gut im VDA, die guten An- und Vorsätze werden aber oft nicht umgesetzt oder unnötig verkompliziert. Für einen Tag Home Office muss man eine Woche im Voraus einen Antrag stellen, der vom Vorgesetzen im Zweifelsfall ohne triftigen Grund abgelehnt werden kann, Home Office an Montagen, Freitagen und um Feiertage wird nicht gern gesehen... was soll das?
Verbesserungsvorschläge
Ganz besonders ausbaufähig ist die Kommunikation und der Umgang mit den Mitarbeitern. Eine zentrale Personalführung gibt es praktisch nicht. Man muss allem immer sehr hinterher rennen. Mitarbeiter werden bewusst verheizt, indem gekündigte Stellen teilweise nicht neu besetzt werden. Die übrigen Kollegen werden das schon auffangen. Unprofessionelles Verhalten der Führungskräfte ist leider an der Tagesordnung, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen hätte. Es dreht sich alles um Positionen und Themen. Ein Großteil der Belegschaft will einfach nur gesehen werden, was kurz über lang leider aus den meisten Menschen egoistische Trampel mit recht engem Horizont macht. Bei dem vorherrschenden Klima ist es allerdings schwer, sich dagegen zu wehren. Veränderungen werden zudem gar nicht gerne gesehen. Wahlspruch ist in eigentlich jeder Lebenslage: Wir machen das schon immer so! Ja, und es ist schon immer scheiße.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist stark vom Team abhängig. Schlechte Stimmung breitet sich wahrscheinlich aufgrund der angeblich schlechten wirtschaftlichen Lage aber immer mehr aus.
Kommunikation
Ist quasi nicht vorhanden. Wer keinen Anschluss zum Flurfunk hat, erfährt wenig bzw. alles erst sehr spät.
Kollegenzusammenhalt
Auch beim Zusammenhalt kommt es stark auf das Team an. Es ist aber offensichtlich, dass der VDA ein Sammelbecken für Einzelkämpfer ist. Vorherrschende Meinung: Ich mache qualitativ hochwertige Arbeit, außer mir macht das hier aber niemand. Man gönnt sich untereinander selten etwas. Neid, Misstrauen und Missgunst sind häufiger als Kollegialität und Hilfsbereitschaft. Hilfsbereite Kollegen werden schnell ausgenutzt, was zur Einstellung eben jener Hilfsbereitschaft führt.
Work-Life-Balance
Man bemüht sich um eine gute Work-Life-Balance. Gute Ansätze scheitern aber meist am Verhalten der Führungskräfte. Gleitzeit ist super und die Möglichkeiten zum Freizeitausgleich auch wirklich sinnvoll. Wenn man allerdings konstant für 2 Personen arbeitet, fällt es schwer, vernünftige Arbeitszeiten einzuhalten.
Vorgesetztenverhalten
Eventuell gibt es Abteilungsleiter mit Personalkompetenz, nach einigen Jahren im VDA habe ich das aber noch nicht persönlich erfahren.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben können wirklich abwechslungsreich und interessant sein. Vorausgesetzt, man schnappt sie sich schnell genug. Wer einmal seine Krallen in ein Thema geschlagen hat, reagiert oft mit Futterneid, wenn ein Kollege mitmischt.
Gleichberechtigung
Frauen sind i.d.R. in der Assistenz und nicht in leitender Funktion.
Umgang mit älteren Kollegen
Mit einem “alten Vertrag“ kann man im VDA locker bis zum Scheintod arbeiten. Das Personal verjüngt sich allerdings immer mehr.
Arbeitsbedingungen
Arbeitsbedingungen sind eigentlich super. Zumindest wenn man eine bestimmte Hierarchieebene erreicht hat, werden einem die Arbeitsmittel usw. hinterhergeworfen. Das Fußvolk ist nicht ganz so gut ausgestattet - im Vergleich zu vielen anderen Unternehmen aber immer noch überdurchschnittlich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht vorhanden. Lichter brennen durchgängig, im Winter Heizung an und Fenster offen, Fliegen ohne Rücksicht auf Verluste. Da macht die Automobilindustrie ihrem Ruf alle Ehre.
Gehalt/Sozialleistungen
Für den Berliner Markt schon recht gut, für das Arbeitsvolumen und im Vergleich zur restlichen Automobilindustrie allerdings eher unterdurchschnittlich.
Image
Dieselskandal, Kartellbildungen etc. sagen alles.
Karriere/Weiterbildung
Aufstiegschancen sind sehr begrenzt. Weiterbildungsmöglichkeiten werden allen Mitarbeitern angeboten.