Wer sich ausbeuten lassen will, kann gerne anfangen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Keine Diskriminierung bei der Einstellung von Personal.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
s.o.
Verbesserungsvorschläge
- Neue Arbeitszeitregulung
- Pausenregelung
- Digitalisierung (es gab kein W-LAN)
- Eigene Personalabteilung
- Personalrat
- Regelmäßige Fortbildungsangebote
- Ermutigung der Arbeitnehmer*innen, sich in Gewerkschaften zu organisieren
- Supervision für Hilfskräfte
- Regelmäßige betriebsärztliche Untersuchungen/Vorsorge
- Einladung von Haushaltskräften zur Weihnachtsfeier
Arbeitsatmosphäre
Trotz inhumaner Arbeitsbedingungen, sorgten Team und Klient*innen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Kommunikation
Es fanden wöchentlich Teamsitzungen statt, an denen jedoch nur pädagogische Fachkräfte teilnehmen konnten. Zum Schichtwechsel gab es Übergaben. Weitere Kommunikation bzgl. Arbeitszeit o.Ä. fand in WhatsApp-Gruppe statt, was Grenze zwischen Arbeitsplatz und Privatleben verschwimmen ließ. Abschalten nach 11-Stunden-Schichten: Fehlanzeige.
Kollegenzusammenhalt
Weibliche Kolleginnen waren fürsorglich, hilfsbereit und rücksichtsvoll. Ebenso herrschte hohe Fehlertoleranz, insbesondere bei neuen Mitarbeiter*innen. Allerdings gab es wenig Zusammenhalt bei Konfrontation gegenüber dem Arbeitgeber.
Work-Life-Balance
Bei 11-Stunden-Schichten bzw. 21-Stunden-Schichten (Nachtschicht) und etlichen Überstunden ist keine Work-Life-Balance vorhanden. Die freien Tage gehen auf die Regenerierung vom Arbeitstag drauf. Auf Mütter wird jedoch nach Absprache Rücksicht genommen.
Vorgesetztenverhalten
Die Bereichsleitung ist sehr kompetent, begegnet den Mitarbeiter*innen auf Augenhöhe und versucht Entscheidungen für das Team nachvollziehbar zu machen. Die Gesamtleitung hingegen agiert intransparent, hierarchisch und unzuverlässig. Bei Konflikten kann man die Leitung zwar konsultieren, letztendlich muss man sich aber mit gebetsmühlenartigen Vorträgen zufriedengeben.
Interessante Aufgaben
Das diverse Klientel stellte die Fachkräfte vor viele verschiedene Herausforderungen, was die Arbeit sehr interessant machte. Neben den typischen Betreuungsaufgaben gab es kreative, sportliche und musikalische Aktivitäten, welche die Fachkräfte individuell gestalten konnten.
Gleichberechtigung
Das Team ist sehr divers, d.h. People of Color und LGBTQIA*s haben gute Zugangschancen. Religiöse Symbole wie Hijabs oder das Tragen von Kreuzen werden zugelassen. Allerdings ist es unerwüscht, dass nicht-heteroxuelle Mitarbeiter*innen bei den Klient*innen über ihre gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sprechen. Frauen* haben im Sommer Kleidungsvorschriften, z.B. müssen die Schultern bedeckt und Röcke/Hosen knielang sein.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleg*innen werden auch als Berufseinsteiger*innen eingestellt und im Team respektvoll behandelt.
Arbeitsbedingungen
Die Einrichtung ist stark renovierungsbedürftig. Hinzu kommen entweder veraltete oder minderwertige technische Geräte, die häufig ersetzt werden müssen. Das Büro ist knapp 12 m², darin müssen jedoch 2 Schreibtische, ein Bett und bis zu 8 Kolleg*innen pro Schicht Platz finden. Einen separaten Raum für MItarbeiter*innen, in dem sie z.B. ihre Nachtschichten verbringen, gibt es nicht. Sie schlafen im 12m² kleinen Büro. An Wochenenden herrscht ein permanenter Mitarbeitermangel, an Werktagen ein Überschuss. Hinzu kommt, dass an Wochenenden oft keine Haushaltskräfte da sind, sodass jegliche Hausarbeit und Kochen an den Pädagog*innen ZUSÄTZLICH hängen bleibt. Die Haushaltskräfte erleiden ebenso schlechten Arbeitsbedingungen. Pausen sind zwar gesetzlich vorgeschrieben, jedoch nicht von der Leitung geregelt. Es gibt also ein ungeschriebenes Gesetz, dass Pausen nicht genommen werden. Natürlich konnte man sie nehmen, jedoch war man dann die Einzige und verzichtete letztendlich darauf. Somit entstand ein Kreislauf der ständigen Selbstausbeutung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Es werden frische Lebensmittel von regionalen Bauernhöfen wöchentlich geliefert. Ebenso verzichtet man auf Weichspüler und der Müll wird getrennt. Auch den Klient*innen wird Umwelbewusstsein vermittelt.
Gehalt/Sozialleistungen
Gutes Gehalt, leider nicht tarifgebunden.
Image
Stimmt nicht mit dem Image auf der Website und in den Stellenausschreibungen überein.
Karriere/Weiterbildung
Wer mind. 2 Jahre im Verein angestellt ist, kann eine Leitungsposition übernehmen. Weiterbildungen/Fortbildungen sind absolute Fehlanzeige. Diese sind jedoch bei den permanenten Kriseninterventionen mehr als notwendig. Selbst wenn diese von der Heimaufsicht einigen Mitarbeiter*innen angeboten werden, ist die Leitung nicht bereit, diese zu finanzieren.