Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Eine kurze Geschichte der Zeit.
Es war ein kalter ungemütlicher Morgen als ich aus der S-Bahn stieg um mich auf den Weg zu meinem neuen Arbeitsplatz zu machen. Nervös war ich, in freudiger Erwartung auf meine neue Aufgabe. Allerdings trübte auch eine dunkle Vorahnung die Freude, die sich auch später bewahrheiten sollte. Die Vorahnung, dass die Hotelleitung nicht die war, die mich ursprünglich einmal eingestellt hat, sie hat in der Zwischenzeit gewechselt. Und wie es oft so ist hegt die neue Leitung eine gewisse Abneigung und Kritikfreude gegen vieles, was der Vorgänger so gemacht hat. Somit hatte ich, wie schon im Jahr 2002, schlechte Karten, denn natürlich hätte mich die neue Führung nicht eingestellt.
Nun denn, ich wollte mich nicht entmutigen lassen und mich voller Eifer in die neue Aufgabe stürzen. Ich ging durch das Wohngebiet und erreichte schließlich die Einmündung zur Straße, in der das Hotel liegt. Direkt in einem Industriegebiet, nicht schön, aber sehr ruhig gelegen. Hier werden wir sicherlich kein Problem mit nächtlichen Beschwerden über Straßenlärm haben. Dem war auch so, ab abends ab 7 Uhr war hier nichts mehr los. Ich kam am Schlauchturm der freiwilligen Feuerwehr vorbei, die sich direkt neben dem Hotelgebäude befand. Ich sah zu diesem Turm auf, der von einem überlebensgroßem, leicht naiv wirkendem Gemälde vom heiligen Florian von Lorch, dem Schutzpatron der Feuerwehr geziert ist. Dahinter erblickte ich das Hotelgebäude und dachte mir, mal schauen ob wir Freunde werden. Es sollte schließlich eine langfristige Zusammenarbeit werden. Am Ende wurde es die kürzeste in meinem Berufsleben.
Während der ersten Tage war die Einarbeitung sehr gut, allerdings merkte ich sehr schnell, dass nicht alle bereit waren mir Sachen so zu zeigen, dass ich mir diese auch mitschreiben konnte. Da wurden wichtige Punkte einfach, klick, klick, klick "So müssen Sie das machen" erklärt. Leide beherrsche ich die Stenographie nicht, was mich schon sehr bald in arge Bedrängnis brachte, ich war mehr damit beschäftigt, mir die Sachen selber bei zu bringen als mich auf meine eigentliche Arbeit zu konzentrieren.
Mir entging nicht, dass die Leitung ein Problem mit mir hatte, dies wurde mir auch bei jeder Gelegenheit unterschwellig gezeigt, mit Gesten, Bemerkungen, Verhalten. Im Gegensatz zu einigen Kollegen nehme ich die Arbeit mit nach Hause und streife sie nicht an der Türschwelle des Hotels ab, wie viele andere. Ein Fehler?, Nicht für mich: Ich lebe für und mit meiner Arbeit! Schnell merkte ich, dass das nicht meine Welt werden wird. Einige waren so damit beschäftigt alles zu tun, nur um der neuen Hotelleitung zu gefallen und alles um sie herum nur als störend zu empfinden. Ja keine Nachfragen haben, schließlich schreibt man sich nichts auf. Wie auch, bei der Weise wie man Vorgänge gezeigt bekommt.Eine Lehrerin sagte einmal in meiner Masterabschlussklasse: Seien Sie mir nicht böse, aber hier sind definitiv zu viele Frauen in der Klasse! Diese Herumdiskutiererei und -zickerei ist manchmal wirklich schlimm.
Das dachte ich mir hier auch. Der "Zickenkrieg" war nicht zu leugnen vor allem in der Führung des Hotels.
Der Gipfel wurde dann erreicht, als Dinge, die ich in einem vertraulichen Vier-Augengespräch erwähnte an Dritte weitergegeben wurden.
Nach gerade einmal zweieinhalb Monaten war Schluss, ich konnte und wollte nicht mehr. Ich verließ fluchtartig diesen Ort. Schade. Warum ich dies hier schreibe? Weil über mich auch geredet wird und ich mich nicht wehren kann, weil der Arbeitgeber auch seine Meinung kund tut in der Zeugnisbeurteilung. Hier möchte ich meine Sicht der Dinge darstellen und dem Arbeitgeber ein Zeugnis ausstellen. Damit sich potentielle Bewerber auch ein Bild machen können. Es gibt immer zwei Seiten und in diesem Fall, zumindest für mich, sehr viel schönere Arbeitsplätze. Übrigens sei ein kleiner Querverweis erlaubt zu den Bewertungen zum Iberotel Fleesensee in der Zeit 2013 und 2014. Ich bin nicht der Einzige!