Solides Fundament, viel Dynamik, Stimmung war schon mal deutlich besser, empfehlenswert mit Einschränkungen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gebäude und Ausstattung, interessante und vielfältige Projekte, solides technisches Fundament, viele hervorragende Mitarbeiter:innen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Man spielt Großkonzern, der man aber nicht ist und auf diese Art nicht wird. Die Atmosphäre und Kultur hat sich extrem verschlechtert. Wenn die jetzigen Führungskräfte glauben ihnen gebührt der aktuelle kaufmännische und technische Erfolg, dann ist das falsch und toxisch. Etwas mehr Realismus ist hier gefragt. Wie die Früchte des Erfolgs kommen auch die Konsequenzen der aktuellen Entscheidungen und teils Abgehobenheit zeitlich verzögert.
Verbesserungsvorschläge
Mehr Miteinander statt Gegeneinander und echte Gleichberechtigung. Die Firma kann man sich mal anschauen und einem Bekannten kann man sie vielleicht auch empfehlen um Erfahrung zu sammeln. Einem wirklich guten und echten Freund würde ich aktuell aber (leider) abraten. Würde mir wünschen dass sich das wieder ändert, das Potenzial ist da.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist in den Jahren immer schlechter geworden. Liest man bei vielen Firmen und ist oft auch der allgemeinen Lage der Welt geschuldet. Allerdings: Die Atmosphäre war hier schon mal hervorragend, das vergleichsweise niedrige Level hier aktuell ist allerdings in weiten Teilen hausgemacht. Eine zeitweise schlechte Stimmung ist normal und wissenschaftlich belegt wenn sich viel ändert, aber hier verlässt man langsam die üblichen Phasen. Es gibt viele Kolleg:innen die sich intrinsisch motiviert und über dem was sie leisten müssten darum bemühen dass sich das wieder bessert, diese verdienen den höchsten Respekt. Diese Firma läuft (wenn man die Zahlen betrachtet, kann ja jeder im Bundesanzeiger) hervorragend. Und eigentlich müsste daher fast jede:r mit einem großen Lächeln im Unternehmen rum laufen. Aber das ist nicht der Fall.
Kommunikation
Findet statt und man hat auch digitale Möglichkeiten gefunden um prinzipiell alle zu erreichen. Geredet wird viel, gesagt wird allerdings oft wenig. Es gilt eher das Prinzip „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Und man merkt, dass es diverse Schwelbrände oder offene Feuer gibt, aber offen und offiziell wird es selten angesprochen. Die Leute merken das und sie sind beunruhigt.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb der Abteilungen meistens hervorragend. Abteilungsübergreifend gibt es auch positive Beispiele. Allerdings ist die Prämisse der Vorgesetzten oft „den eigenen Laden sauber halten“. Das macht die Zusammenarbeit schwierig. Viele Mitarbeiter:innen bemühen sich hier dennoch um eine Balance, ob das langfristig funktioniert, Früchte trägt und für den Einzelnen gesund ist bleibt fraglich. Die internen Umgangsformen einiger weniger Kolleg:innen sind unterirdisch und beschämend, teils spricht man auch offen von behandlungsbedürftig. Allerdings gibt es auch einige, die wirklich in jeder Situation vorbildlich sind und auch ein Gewinn für jedes andere Unternehmen wären.
Work-Life-Balance
Kommt auf den Job an. In manchen Positionen hat man mehr Gestaltungsspielraum, in machen weniger. Keine Kernarbeitszeit und Gleitzeit. In der Praxis wegen Arbeitsaufkommen und betrieblichen Eigenheiten oft nur bedingt auszunutzen. Bedauerlich: Zahlreiche Fälle von Kolleg:innen, die (zeitweise oder dauerhaft) kapitulieren mussten weil es nicht mehr ging. Trotz teils mehrfacher Hinweise an die entsprechenden Führungskräfte, welche entweder nicht, falsch oder mangelhaft reagiert haben. Dass daraus Mehrbelastung und Unmut bei den Kolleg:innen resultiert die das abfedern müssen sollte klar sein.
Vorgesetztenverhalten
Manche verhalten sich besser, manche schlechter. Auch hier gilt: Das Verhältnis zu den eigenen Mitarbeitern ist meist gut. Missverständnisse kommen vmtl. meist deswegen auf, weil man darauf bedacht ist den „eigenen Laden sauber zu halten“. Das Verhalten der Vorgesetzten untereinander über alle Instanzen hinweg ist dagegen oft maximal irritierend bis verstörend. Fraglich wie einige in diese Position gekommen sind und/oder sich da halten können, wobei gleichzeitig bei einigen langjährigen und verdienten Mitarbeiter:innen das Gefühl entstehen kann dass diese systematisch übergangen werden. Und bei einigen merkt man dass sie da selber nicht (mehr) glücklich sind. Das beschäftigt und hemmt das ganze Unternehmen.
Interessante Aufgaben
Die Bandbreite an Kunden, Aufgaben und Herausforderungen ist unglaublich interessant, lehrreich und herausfordernd. Ein großes Plus hinsichtlich der Arbeit in dieser Firma. Fraglich ist allerdings häufig wer welche Aufgaben bekommt. Würde man etwas mehr auf die intrinsische Motivation der Kolleg:innen achten wäre viel gewonnen. Manche Mitarbeiter:innen mit großem Einfluss haben einige Lieblingsprojekte welche entsprechend gepusht werden. Muss man nicht verstehen und ist vmtl. heute, morgen und auch übermorgen kaufmännisch und technisch fragwürdig. Wenn man Ruhe haben will nicht hinterfragen. Metaphorisch gesprochen: Wenn es heißt „Elefanten sind blau“ dann einfach hinnehmen, auch wenn die Aussage nur korrekt ist wenn man als Referenz „Die Sendung mit der Maus“ heran zieht.
Gleichberechtigung
„Alle sind gleich, aber mache sind gleicher.“ Sympathie bei der richtigen Kolleg:innen und vor allem Vorgesetzten sind hier entscheidend. Bekanntes Phänomen, aber hier extrem ausgeprägt. Manchen ist die steile Karriere vorherbestimmt bevor die Tinte auf dem Vertrag trocken ist. Andere treten für immer auf der Stelle, weil es ein paar Treppchen weiter oben jemand mit entsprechendem Gewicht gibt der das so will. Zumindest handwerklich macht man seitens HR prinzipiell einen guten Job, das gilt allerdings wie man mitbekommen hat auch für Kolleg:innen die „unbequem“ geworden sind.
Umgang mit älteren Kollegen
Es findet gerade ein Generationenwechsel statt. Wäre ich einer dieser älteren Kollegen würde ich es wohl teils als unverschämt und anmaßend empfinden was hier stattfindet.
Arbeitsbedingungen
Sehr gut, neue Gebäude mit hervorragender Ausstattung. Allerdings teils aufgeblasene Genehmigungsverfahren und Entscheidungen für kleine und kleinste Investitionen. Da spielen vielleicht aber auch Emotionen mit.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier versucht man viel zu machen. Ob das jetzt wirklich in der DNA der Firma verankert ist - fraglich. Wenn es unter dem Strich finanziell positiv ist wird es gemacht, auch für größere Investitionen.
Gehalt/Sozialleistungen
Viele Sozialleistungen, die aber aus praktischen Gründen viele nicht in Anspruch nehmen können. Bzgl. Gehalt hat man erkannt dass hier etwas zu tun ist. Nach außen vergleicht man sich immer mit den großen Unternehmen der Welt, hinsichtlich Verdienst aber eher nicht. Es gibt eigentlich Regelungen bzgl. geldwerter Vorteile wie z.B. Firmenwägen. Wenn man aber dann auf den Parkplatz schaut wer hier was bekommt (und wer nicht) schüttelt man häufiger den Kopf.
Image
Hier investiert man aktuell viel. Leider entspricht das in fast keiner Hinsicht in Gänze der Wirklichkeit. Schade, das Potenzial dazu wäre da und das kommunizierte Image hat auch schon mal der Wirklichkeit entsprochen. Wäre alles so wie man es nach außen darstellt gäbe es für niemanden einen Grund das Unternehmen zu verlassen, was jedoch viele tun und getan haben.
Karriere/Weiterbildung
Siehe Gleichberechtigung. Weiterbildungen kann jeder in den entsprechenden Rahmenbedingungen machen wenn es zur Tätigkeit passt. Hinsichtlich Karriere gibt es viele inoffizielle Stellschrauben wo man sich fragen kann wann die Grenze zum Nepotismus überschritten wird. „Manus manum lavat“ scheint häufiger das Motto zu sein.