Starke Fluktuation, Campfire-Mentalität existiert nicht mehr
Gut am Arbeitgeber finde ich
Meine Kollegen, die Benefits, die Projekte, die Events, mein Freiraum, meine mögliche Zeiteinteilung, Sabbatical, Home-Office.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Leere Versprechen bei der Einstellung (mögliche KI Projekte, Aufbau eines Salesforce oder SAP Teams, Produktentwicklung, Karriereentwicklung). Für viele sind die Personaleinstellungen nicht mehr nachvollziehbar. Für HR und den betroffenen Personen tut es mir leid und ist kaum zu glauben wie es läuft bzw. gelaufen ist. Eklatante Führungsmängel. Durch die massiven Abgänge, gibt es viel zu wenig erfahrene Consultants, von denen man was lernen kann.
Verbesserungsvorschläge
Nimmt die genannten Punkte die über HR herangebracht werden wirklich wahr, die Probleme sind längst kein Geheimnis mehr. Selbstreflexion wäre derzeit wirklich angebracht. Zeigt auch mal Wertschätzung bei denen die wirklich anpacken aber nicht unbedingt nahe am Management sind. Habt eine Strategie, seid objektiver, achtet auf die Werkstudenten ebenfalls, seid doch bitte wieder familiärer.
Arbeitsatmosphäre
Betriebsklima ist unausgesprochen kalt und nicht fair genug, auch wenn man da bestimmt anderer Meinung ist. Man sagt, das hohe Management hat sich über die Jahre immer mehr operativ zurückgezogen, wodurch die Nähe zum Mitarbeiter stetig verloren ging. Die Tür ist zwar immer offen, aber das allein reicht nicht. Auch die Neueinstellung im höheren Management, um den entgegenzutreten, bewirkt komplett das Gegenteil, wo man sich fragt wie es überhaupt dazu kam?
Bei diversen Kollegen im mittleren Management, gibt es keine zeitgemäße Leadership-Attitüde, in der man weder etwas lernen noch aufblicken kann. Dazu wurde man zuvor bei gewissen Personaleinstellungen gewarnt, was aber bewusst ignoriert wurde. Wer Vitamin B zum hohen Management besitzt, ist spürbar im Vorteil und das merken auch die Consultants. Die erfahrenen Kollegen gehen alle :-(
Kommunikation
Es wird ein einheitliches Kommunikationstool gut genutzt. Themen werden in der Regel transparent kommuniziert. Wenn es sich um schwierigere Dinge handelt, wie beispielsweise Kündigungen, wird man schon mal im mittleren Management darum gebeten, dass nicht weiter zu kommunizieren, wegen der derzeit außerordentlich großen Fluktuation und damit einhergehenden schlechten Stimmung.
Kollegenzusammenhalt
In der operativen Tätigkeit ist der Zusammenhalt gut. Es gibt dennoch spürbare Unterschiede von Nord nach Süd. In Augsburg ist der Zusammenhalt klasse, aber genau da werden es leider immer weniger. In München ist es eher auf Abstand und oberflächlich, in Köln gut und in Berlin sehr gut. Im mittleren Management ist der Zusammenhalt nicht immer gegeben, ich denke hier verfolgt der ein oder andere auch seine eigene Agenda.
Work-Life-Balance
Auf Familie oder private Situationen wird definitiv Rücksicht genommen. Die Urlaubsplanung ist nicht kompliziert. Diverse Mitarbeiter waren bzw. sind dem Burn-Out nah, hier wäre ein besserer Schutz angebracht. Sabbatical allein reicht nicht aus, da ist ja bereits das Kind in den Brunnen gefallen.
Wenn es das Projekt zulässt, ist eine Work-Life-Balance gegeben. Man kann sich die Zeiten auch einteilen, das Ergebnis zählt.
Vorgesetztenverhalten
Der schwerwiegendste Punkt in der Firma. Im mittleren Management ist bei diversen Kollegen keine Empathie gegeben. Wenn man Pech hat, kann man sogar gemobbt werden. Interne Ziele wie OKRs hat man over engineered. Bei Kündigungen werden geschätzte Kollegen als Aussätzige behandelt und man erfährt im Nachgang, wie wenig Wertschätzung sie beim Abgang erhalten hat. Wie möchte man so geschätzte Kollegen wiedergewinnen, dass spricht sich doch rum?
Interessante Aufgaben
Es gibt durchaus anspruchsvolle Tätigkeiten, aber auch simplere Jobs. Das hängt von der Teamzugehörigkeit ab.
Gleichberechtigung
Wenig Frauen im Management, was aber in der derzeitigen Situation durchaus angebracht wäre, da dem ein oder anderen Manager Empathie fehlt. Manche Mitarbeiter-Gespräche zwischen mittleren Management und Consultant verlaufen gefühlt von Mann zu Mann unterschiedlich ab, als von Mann zu Frau. Für die betroffenen Personen tut es mir leid, dass sie das erfahren mussten.
Umgang mit älteren Kollegen
Es wird nicht bei der Einstellung auf das Alter gesehen, sondern um die Qualifikation, was sehr positiv ist. Geschätzte Kollegen die langfristig tätig waren, sind weg und möchten wegen der schwierigen Kommunikation auch nicht mehr zurück.
Arbeitsbedingungen
Schöne Offices, Notebook, Handy die ein Consultant erhält ist auch Top. Home-Office ist zeitgemäß und uneingeschränkt möglich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die Firma gibt sich hierbei definitiv mühe.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist durchschnittlich bis gut. Das hängt von der Qualifikation ab, die wiederum nur durch anspruchsvolle Projekte erreicht werden kann. Kollegen mit weniger anspruchsvolle Projekte, haben es schwerer auf ein gutes Gehalt zu kommen. Gute Gehaltserhöhungen werden immer mehr zu einem Kampf, anstatt es sich durch Eigeninitiative und Leistung anerkennen zu lassen. Das Bonussystem ist nicht mehr fair.
Die BAV-Leistungen sowie die Firmenwagenpolitik ist hervorragend.
Image
Hier ist man definitiv unterschiedlicher Meinung. Das höhere Management denkt es sei gut, aber nach den vielen Vorfällen und traurigen Abgängen, in der man auch mehr Konsequenz hätte zeigen können, wird ein anderes Image bei Consultants wahrgenommen. Viele Mitarbeiter stehen nicht mehr hinter dem Management.
Karriere/Weiterbildung
Proaktiv muss man sein. Es gibt aber für jeden Mitarbeiter ein gewisses Budget um sich fortzubilden und das wird auch unterstützt.
Es gibt auch ein Senior-Programm zur Persönlichkeitsentwicklung, aber hier hat sich herumgesprochen, dass die Learnings auch im Web finden hätte können. Vom mittleren Management aus (Team abhängig), wird man nicht richtig dazu angehalten sich fortzubilden bzw. falsch gefördert, um auch mal in andere Projekte eingesetzt werden zu können. Der Karrierepfad existiert nur auf Papier, transparente Kriterien sind fehl am Platz.