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Kohlhammer 
Unternehmensgruppe
Bewertung

Kollegen topp, ansonsten Flopp. Fazit: Muss nicht sein.

1,6
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr bei W. Kohlhammer GmbH gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

- Gehalt kam immer pünktlich
- Gleitzeit
- Überstunden konnten abgebummelt werden
- nette Kollegen

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Vieles; hier eine Auswahl:
- permanente Kontrolle (Highlight: Viele Jahre wurde die Wochenkorrespondenz ausgedruckt, vom Vorgesetzten durchgeschaut und im Hinblick auf die Geschäftsführung durchgesehen; heikle E-Mails wurden kritisiert und zensiert.)
- Großraumbüro: Telefonate werden gern aktiv belauscht; konzentriertes Arbeiten ist oft schwierig, was nicht als Grund anerkannt wird, Mitarbeitern grundsätzlich Home Office zu ermöglichen.
- keine Fort- und Weiterbildung
- unterwürfiges Verhalten gegen scheinbare „Autoritäten“, bspw. werden Menschen mit Doktortitel anders/besser behandelt als ohne (das bezieht sich auf Autoren und auf Mitarbeiter)
- fehlende Kommunikation
- keine Unternehmenskultur, die ein Gemeinschaftsgefühl und Identifikation mit dem Unternehmen fördert
- Es herrscht der Irrglaube, dass Druck ein Motivationsmittel ist.
- Zwangsfreiwilligkeit der Mitarbeiter für die Inventur, die zwischen Weihnachten und Silvester stattfindet
- fehlende Professionalität
- Es gibt keine klare Strategie für das Unternehmen, kein Konzept und keine Vision für die Zukunft des Verlages – von Wandel wird gesprochen, aber er ist nicht zu sehen.
...

Verbesserungsvorschläge

Es gibt viel zu tun:
- mehr Vertrauen in Mitarbeiter und weniger Kontrolle
- aufrichtig, wertschätzend und professionell miteinander umgehen
- Betriebsrat stärken
- Mitarbeiter in allen Belangen fördern und unterstützen
- ein ruhiges Arbeitsumfeld schaffen, in dem ein konzentriertes Arbeiten leichter möglich ist
- Home-Office-Regelung überdenken und auch kinderlosen Singles ermöglichen
- Abteilungsleiter in Schulungen zu moderner Personalführung schicken

Arbeitsatmosphäre

Innerhalb und zwischen den verschiedenen Abteilungen gibt es ein starkes Hierarchie- und Konkurrenzdenken. Dies führt zu mintunter absurden Situationen: Verantwortung tragen oder Entscheidungen treffen („den Kopf hinhalten“), kann gefährlich sein, daher wird dies gerne vermieden. Dies liegt auch daran, dass die Aufgabenverteilung zwischen den Abteilungen nicht klar definiert und diffus ist. Jeder soll irgendwie alles tun, aber keiner will am Ende die Verantwortung tragen. Eigene Entscheidungen und Eigeninitiative werden nicht gefördert oder unterstützt, z.T. als störend empfunden.
Fazit: Das Hauptproblem ist, dass Vorgesetzte wenig Vertrauen in ihre Mitarbeiter haben. Verantwortung zu tragen, wird dadurch nicht gefördert.

Kommunikation

Auf offene und transparente Kommunikation wird kein Wert gelegt.
Fazit: Mies.

Kollegenzusammenhalt

Der Kollegenzusammenhalt ist meist groß. Man leidet gemeinsam und solidarisiert sich im Leid.
Fazit: Einziger Grund, warum man es so lange im Unternehmen aushält.

Work-Life-Balance

Hohes Arbeitspensum in Kombination mit personellen Engpässen bei geringer Wertschätzung verschiebt die Balance eher zur Work als zum Life.
Termine und Meetings werden gern in die Mittagspause und außerhalb der Kernarbeitszeit gelegt. Außerdem scheint es unmöglich zu sein, eine realistische Terminplanung zu machen: Meetings dauern grundsätzlich länger als geplant oder fangen mit Verspätung an oder werden ganz vergessen oder entfallen ohne Information.
Fazit: Auf dem Papier vorhanden.

Vorgesetztenverhalten

Eine Beispiel: Meine Position, mein Bereich und meine Arbeit wurden offensichtlich so wenig wertgeschätzt, dass ich die Aufgaben einer untergeordneten Position eines fachfremden Bereichs übernehmen sollte, da dort Personalmangel herrschte. Mein eigener Bereich war von Personalmangel genauso betroffen, was die ganze Zeit ignoriert wurde. Für schwere Situationen wie diese wird vom Vorgesetzten Verständnis vorgeheuchelt, aber tatsächlich gibt es keine konkreten Verbesserungsvorschläge. Am Ende steht man allein mit dem Problem da.
Es ist an der Tagesordnung, dass Vorgesetzte in den Aufgabenbereich der Mitarbeiter reingrätschen. Darüber wird der betroffene Mitarbeiter zuletzt informiert und steht dann vor vollendeten Tatsachen. Man selbst muss permanent Bericht erstatten und sich bevormunden lassen.Die Geschäftsführung wird als unberechenbar wahrgenommen, dies führt scheinbar dazu, dass Abteilungsleiter ungern Forderungen stellen, die im Interesse der Mitarbeiter sind. Selbst wenn es nur um Nachfragen zu bspw. Organisatorischem geht, tun sich Abteilungsleiter offenbar aus Angst schwer. Das zeugt auf beiden Seiten nicht von Größe und Professionalität.
Fazit: Schlecht.

Interessante Aufgaben

Wenn man mit einem beschränkten und starren Aufgabenbereich und den wenigen Veränderungsmöglichkeiten einverstanden ist, kann man zufrieden sein. Wer sich allerdings seinen Stärken entsprechend entwickeln und neue Ideen einbringen möchte, hat keine Möglichkeit dazu.
Fazit: Naja. Geht so.

Gleichberechtigung

Männliche Mitarbeiter mit Doktortitel stehen am besten da. Es herrscht ein altertümliches Rollen- und Weltbild. Beispielsweise wird gendergerechte Sprache rückständig bewertet.
Fazit: Wie in den 50ern.

Arbeitsbedingungen

Gearbeitet wird im Großraumbüro, in dem auch alle Drucker stehen (Feinstaub).
Ein Beispiel zum Thema Home Office: Mir wurde auch nach mehrmaligen Anfragen kein Home Office gestattet. Es ging lediglich um einen Tag wöchentlich, um in ruhiger Atmosphäre effizient an Manuskripten zu arbeiten, was in einem offenen Großraumbüro schwierig sein kann, dies wurde als Grund nicht anerkannt.
Fazit: Mies.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Man entfernt ein lebendiges Biotop (blühende Sträucher, ein Zuhause für viele Insekten) und ersetzt es durch Rollrasen, auf dem ein Baum neu gepflanzt wurde. Die Rasenfläche wird dauerhaft gewässert, egal ob es regnet oder nicht. Beispielsweise auch durch den kompletten Dürresommer 2018 hindurch.
Es wurden E-Bikes und Firmen-Elektro-Smarts angeschafft. Die Smarts hören sich gut an, haben aber eine so geringe Reichweite, dass sie kaum benutzt werden.
Gesundheitsbewusstsein:
Sehr lang wurde im Treppenhaus geraucht oder in mehrstündigen Besprechungen, bei denen auch Schwangere anwesend waren. Der Getränke- und Süßigkeitenautomat steht im Raucherbereich.
Es gibt kein soziales oder politisches Profil. Man äußert sich nicht zu Themen, was vielleicht auch nicht die Aufgabe eines Verlages ist, aber eine Stellungnahme zu bspw. Urheberrecht, Pressefreiheit ist auch nicht verkehrt.
Fazit: Ausbaufähig.

Gehalt/Sozialleistungen

Das Gehalt kommt pünktlich. Tariflohn wird aber nicht gezahlt.
Sein Gehalt muss jeder selbst „verhandeln“, was wie folgt geschieht: Man äußert seine Vorstellung im Jahresgespräch und muss dann lange auf eine Reaktion warten. Eine echte Verhandlung findet nicht statt. Große Sprünge sind nicht drin.
Fazit: Ausbaufähig.

Image

Man selbst sieht sich als mittelständisches, schwäbisches, bodenständig-bescheidenes Traditionsunternehmen. Die Bescheidenheit geht soweit, dass man sogar das 150-jährige Firmenjubiläum weder gefeiert noch an die große Glocke gehängt hat.
In früheren Zeiten hatte der Verlag in bestimmten Bereichen sicher einen guten Namen. Auf diesem wird sich auch heute noch ausgeruht. Es wird nicht reflektiert, ob das noch der Fall ist, getreu dem Motto: War gut, ist gut, bleibt gut.
Von außen wird der Verlag eher als altmodisch und verstaubt wahrgenommen.
Fazit. Selbst- und Fremdwahrnehmung nicht im Einklang.

Karriere/Weiterbildung

Nicht vorhanden.
Beispiel: Dass Mitarbeiter zur Frankfurter Buchmesse (der größten Fachmesse weltweit) fahren, um sich über die Branche, neue Entwicklungen oder andere Verlage zu informieren, wird nicht gefördert. Ein Besuch ist nur auf eigene Kosten mit einem Urlaubstag möglich oder an einem der normalen Besuchertage. LOL.
Weiterbildungen im eigenen Bereich werden nicht unterstützt. Ein Aufstieg ist nur begrenzt möglich.
Fazit: Schwierig.

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