Man braucht gute Nerven, Stressresistenz und ein dickes Fell
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kostenloses Wasser und Obst, wobei das inzwischen schon fast zum Standard eines Unternehmens gehört
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Zu starke Einflussnahme von Außen
Zu wenig Wertschätzung der geleisteten Arbeit
Verbesserungsvorschläge
Abkoppeln der externen Berater und Vertriebsbeauftragten
Kompetentere Führungskräfte
Faire und offene Kommunikation der tatsächlichen Lage der Firma
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre ist geprägt von Mißmut, Mißgunst und Unsicherheit. Die Fachabteilungen haben zum Teil inkompetente Führungskräfte. Da das finanzielle Gerüst der Firma bereits seit Jahren bröckelt, herrscht allgemein eine große Unsicherheit, ob die Firma im nächsten Monat noch existiert. Das Geschäftsmodell ist aufgebaut auf "Network Marketing", sprich Vertriebspartner, die ihr Geld in Pakete investieren und auf einen ROI hoffen. Da der Paketverkauf stagnierte, kamen findige Berater auf die Idee, zukünftig sog. Token für einen geplanten ICO an der Kryptobörse anzubieten. Das alles trägt sicher nicht zur Verbesserung der Stimmung in der Firma bei.
Kommunikation
Die Informationen, welche von der GF in den sog. Townhall-Meetings kommuniziert werden, entsprechen leider oftmals nicht der Wahrheit und wurden "schöngespült". Ziel ist es, den Mitarbeitern die Unsicherheit zu nehmen und ihnen den Eindruck zu vermitteln, dass die sich ständig ändernden Aufgaben und Ziele strategisch gewollt sind - Ziel verfehlt! Auch unter den Abteilungen findet oftmals kaum ein Austausch statt, obwohl eine Zusammenarbeit bei manchen Projekten durchaus angebracht wäre, um gemeinsam in eine Richtung zu arbeiten. So wird oftmals gegeneinander, anstatt miteinander gearbeitet.
Kollegenzusammenhalt
Manche Führungskraft hat eher seine eigene Karriere im Visier und geht dabei über Leichen. Innerhalb der Abteilungen besteht ein ganz gutes Klima, trotz -oder vielleicht auch wegen- der extrem hohen Fluktuation.
Work-Life-Balance
Viel work, no life. Angestellte dürfen über eine gewisse Stundenzahl keine Überstunden machen und müssen diese dann zeitnah gleiten. Allerdings ist auch das Gleiten sehr eingeschränkt. Führungskräfte haben Zeiterfassung just for fun, da hier offensichtlich die Überstunden mit dem Gehalt abgegolten sind, was zur Folge hat, dass man 24/7 erreichbar sein muss, Urlaub kein Urlaub ist und Wochenende kein Wochenende. 12-16-Std-Arbeitstage sind keine Seltenheit.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben sind grundsätzlich interessant, allerdings muss man sehr flexibel sein. Arbeitet man heute noch an Projekt A, kann es passieren, dass es über Nacht komplett umgeworfen wurde und Projekt B dann priorisiert wird - um dann einen Tag später von Projekt C abgelöst zu werden.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten sind ok, allerdings auf mehrere Stockwerke verteilt, was die Zusammenarbeit teilweise unnötig erschwert. Die Anbindung an den ÖPNV ist eher mau, die Parkplatzsituation verheerend.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter sind in Ordnung, allerdings sehen es viele als "Schmerzensgeld".
Image
Die schlechte Reputation der Firma in der Öffentlichkeit hat durchaus ihre Berechtigung. Die Firma wird weitestgehend beeinflusst von externen Beratern, die in der Regel einzig ihren eigenen, monetären Vorteil verfolgen. Viele Entscheidungen sind nicht nachvollziehbar und tragen nicht zur Verbesserung des Images nach Außen bei. In der Regel beinhaltet alles, was man an negativen Berichten im Internet findet, ein großes Quäntchen Wahrheit.