Ich würde keinem ein Praktikum dort empfehlen.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die moderne, optisch ansprechende Arbeitsumgebung und die interessanten, hoch aktuellen Aufgaben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Fehlermanagent, die Erwartunghaltung Praktikant*innen gegenüber, mangelnde Hilfsbereitschaft, wenig Wertschätzung und das daraus resultierende toxische Arbeitsklima. Ich habe schon einige Praktika absolviert, doch keines hatte ich bisher so negativ erlebt.
Verbesserungsvorschläge
- Das Einführen eines gesunden Fehlermanagements, insbesondere bei Praktikant*innen, dazu gehört auch, diese nicht ständig vor anderen bloß zu stellen.
- Die Erwartungshaltung an Praktikant*innen, als billige Arbeitskräfte herzuhalten, sollte überdacht werden.
- Mehr Solidarität unter den Kolleg*innen
- Sich bitte auf fachlich relevante Aufgaben konzentrieren, anstatt sich über jeden Staubfussel aufzuregen, der nicht am richtigen Ort liegt (Stichwort Mikromanagement).
Arbeitsatmosphäre
Besonders gegenüber einer Praktikant*in möchte man meinen, dass die Kolleg*innen eher für Fragen ansprechbar sind. Dem war leider nicht so. Es wurde schnell genervt reagiert oder auch teilweise die Hilfe komplett verweigert. Ich kann verstehen, dass es zeitlich nicht immer passt, wenn man aber eine *Praktikant*in einstellt, sollten generell auch für Fragen und das Zeigen der Arbeit Kapazitäten bereit stehen. Einfach zu sagen: "Nö, ich helfe dir jetzt nicht." oder "Mach einfach, wie du meinst." und einen dann im Nachhinein für aufgekommene Fehler lang zu machen ist einfach ein schlechter Umgang mit Praktikant*innen und sorgt für eine sehr bedrückende Arbeitsatmosphäre.
Kommunikation
Diese lässt leider ebenfalls zu wünschen übrig. Zwar gab es tägliche, sogenannte "Sprints", die offiziell für die interne Absprache gedacht sind, aber in notorische, übertriebene Kontrollen der täglichen Leistungen ausgeartet sind. Teilweise wurden die Sprints als Bühne genutzt, um vor den Augen aller für vermeintliche Verfehlungen und das Nicherreichen gesteckter Ziele bloß gestellt zu werden, was besonders als Praktikant*in mehr als fatal ist, da man i.d.R. in einen neuen Berufszweig schnuppert und noch nicht alles perfekt weiß/kann. Das sorgt für zusätzlichen Druck und Verunsicherung und dementsprechend für eine toxische Arbeitsatmosphäre. Eine Wertschätzung der eigenen Arbeit und Unterstützung blieb aus.
Kollegenzusammenhalt
Durch die vorab genannten Punkte litt auch das Verhältnis zu den Kolleg*innen. Teilweise kam dann noch eine mangelhafte Kommunikation hinzu. Man bekam beispielsweise als Praktikant*in eine Aufgabe von der jeweiligen Ansprechperson, die die Absprache mit anderen Kolleg*innen erforderte. Diese reagieren dann trotz Erklärungsversuchen genervt und mit Verständnislosigkeit der Praktikant*in gegenüber, die dann am Ende die Gelackmeierte ist.
Work-Life-Balance
Diese war soweit ok, trotzdem gibt es zwei Sterne Abzug, weil ich zum einen 3 Jobs gleichzeitig machen musste und weil ich teilweise spätabends noch angerufen wurde, da ich eine Aufgabe nicht erledigen konnte, die von der Zusammenarbeit einer Kolleg*in abhing und diese das auch wusste und diese aber bis spätabends keine Zeit hatte.
Vorgesetztenverhalten
Habe ich in keinem meiner anderen Praktika so negativ erlebt wie hier. Es wurde für die kleinsten Verfehlungen, die entstanden sind, weil ich seitens der Kolleg*innen nicht ausreichend über Abläufe informiert wurde, extra Termine einberufen und es wurde kein Verständnis für meine Erklärungen gezeigt. Dabei ging es um lächerlich triviale Aufgaben, wie das Waschen von Handtüchern und nicht um die fachlichen Hauptaufgaben des Praktikums. Man könnte meinen, dass Vorgesetzte besseres zu tun haben, als sich um solche Nichtigkeiten zu kümmern, dem ist aber scheinbar nicht so. Absolutes Mikromanagement bis ins Kleinste.
Interessante Aufgaben
Bis auf den Punkt, dass ich sehr häufig als Putzfrau hinhalten musste, waren die Aufgaben relativ spannend. Ich habe zwei Praktikumsprojekte übertragen bekommen, die ich in einem gewissen Rahmen kreativ gestalten konnte.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann dazu nur bedingt eine Aussage tätigen. Das Kollegium war überwiegend jung (<40 Jahre) und mit den zwei älteren Kollegen hat ich in meiner Arbeit so gut wie keine Berührungspunkte.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsmaterialien waren sehr modern und haben einwandfrei funktioniert. Zwar arbeiten alle überwiegend mit mindestens drei Leuten in größeren Büroräumen, wer aber mehr Ruhe braucht, kann sich in einen Einzelraum einbuchen.
Gehalt/Sozialleistungen
Für das breite Aufgabenspektrum war die Vergütung m.M.n. unverhältnismäßig gering. Es wurde eine Auswahl an Getränken und Snacks bereitgestellt.
Image
Aus meiner Perspektive stimmt das lockere, flexible Image der Firma kaum mit der Realität überein. Es herrscht wenig Flexibilität. Die Unterstützung fiel dürftig aus ebenso wie die Kommunikation.