Windhoff Group 2025 - Eine differenzierte Betrachtung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Es herrscht Unruhe in der Windhoff Group. Während die einen lautstark alles schlechtreden, gibt es auf der anderen Seite Stimmen, die beschwichtigen und behaupten, dass alles in bester Ordnung sei. Beides trifft die Realität nicht ganz. Deshalb braucht es hier eine differenzierte Betrachtung.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Windhoff Group muss sich ernsthaft mit der Qualität ihrer Führung auseinandersetzen. Es kann nicht sein, dass ungeeignete Führungskräfte, die weder kommunizieren noch konstruktiv mit Feedback umgehen können, weiterhin in ihren Positionen bleiben. Hier braucht es Konsequenzen. Wer nicht führen kann oder will, sollte entweder entwickelt oder ersetzt werden.
Dabei gibt es durchaus fähige Führungskräfte im Unternehmen: Menschen, die empathisch sind, Probleme ernst nehmen, Dinge verständlich erklären und moderne Führung leben. Diese neue Generation sollte stärker gefördert werden. Das Unternehmen muss gezielt darauf hinarbeiten, dass diese Personen nach vorne kommen, anstatt die ewig gleichen ungeeigneten Führungskräfte weiter gewähren zu lassen.
Dafür braucht es klare Maßnahmen: Führungskräfte müssen regelmäßig überprüft werden, nicht nur durch einmalige Befragungen, sondern durch eine konsequente Qualitätskontrolle. Wer wiederholt negativ auffällt, muss gezielt entwickelt oder ersetzt werden. Es braucht klare Standards für Führung, transparente Bewertungskriterien und echte Konsequenzen bei Fehlverhalten.
Das Unternehmen kann es sich nicht leisten, dieses Thema weiter zu ignorieren. Gute Führung ist einer der entscheidenden Hebel für die Zukunft. Die Frage ist: Was passiert nun mit dem Feedback? Welche Maßnahmen folgen? Einfach zur Tagesordnung überzugehen, wäre ein schwerer Fehler.
Verbesserungsvorschläge
Lernen und Upskilling ist der größte Hebel für die Zukunft – und letztlich entscheidet es über die Existenz dieses Unternehmens. Warum wird das nicht ernst genommen? Warum geht man das nur halb an?
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre leidet erheblich unter der Misskommunikation – und das ist leider kein neues Problem. Seit Jahren hat sich daran nichts verbessert. Die Geschäftsführung kommuniziert chaotisch, unregelmäßig, widersprüchlich und technokratisch. Wer klare und nachvollziehbare Ansagen erwartet, wird enttäuscht. Das sorgt für Unsicherheit und eine zunehmend schlechte Stimmung im Unternehmen.
Kommunikation
Es wird zwar mehr kommuniziert als früher, doch das hilft wenig, wenn die relevanten Informationen trotzdem erst viel zu spät bei den Mitarbeitenden ankommen. Wichtige Entscheidungen werden nicht transparent vermittelt, und häufig hat man das Gefühl, dass Informationen nur widerwillig oder bruchstückhaft weitergegeben werden. Das ist frustrierend und erschwert die tägliche Arbeit enorm.
Kollegenzusammenhalt
Ein Lichtblick: Der Zusammenhalt unter den Kolleginnen und Kollegen ist gut. Man merkt in den letzten Kununu-Bewertungen, dass sich Mitarbeitende gegenseitig unterstützen und füreinander einsetzen. In schwierigen Zeiten ist das besonders wertvoll.
Work-Life-Balance
Als IT-Dienstleister bewegt sich die Windhoff Group leider an der Grenze zur Ausbeutung. 10- bis 12-Stunden-Tage sind eher die Regel als die Ausnahme. Besonders die Remote-Arbeit führt dazu, dass die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschwimmen, was eine gesunde Work-Life-Balance fast unmöglich macht. Es gehört wohl dazu.
Vorgesetztenverhalten
Unser Vorgesetzter hat nach der Führungskräftebefragung jetzt wirklich den Vogel abgeschossen. Zuerst ging er auf alle einzelnen Mitarbeiter zu und wollte wissen, wer die schlechte Bewertung abgegeben hat. Er hat regelrecht nach Schuldigen gesucht – bis er wohl irgendwann gemerkt hat, dass fast alle eine negative Bewertung abgegeben haben. Und was war seine Reaktion? Keine Selbstreflexion, kein Nachdenken, sondern schlichtweg Drohungen.
Er war sichtlich genervt, regelrecht wütend, und hat angekündigt, dass wir das noch zu spüren bekommen werden. Was genau das heißt? Keine Ahnung. Aber dass eine Führungskraft so auf Feedback reagiert, zeigt doch ganz deutlich, dass diese Person absolut ungeeignet für ihre Position ist.
Wir werden als Mitarbeitende nach Feedback gefragt, geben ehrliches Feedback – und die Konsequenz ist, dass uns die Arbeit jetzt noch schwerer gemacht wird? Schönen Dank, Windhoff! Sehr gut durchdacht!
Interessante Aufgaben
Das Unternehmen möchte sich nun dem Thema Künstliche Intelligenz widmen, doch das Know-how dafür ist kaum vorhanden. Es gibt nur eine Handvoll Mitarbeitende, die sich mit der Materie auskennen, während der Großteil des Unternehmens technologisch noch in den 90ern feststeckt. Wie das realistisch umgesetzt werden soll, bleibt fraglich. Siehe Punkt Weiterbildung.
Gleichberechtigung
Frauen haben es bei Windhoff Group schwer. Sie werden häufig eher als Assistentinnen denn als ernstzunehmende Fachkräfte wahrgenommen. Besonders in bestimmten Business-Units scheint sich dieses veraltete Rollenbild hartnäckig zu halten. Viele talentierte Frauen haben das Unternehmen deshalb bereits verlassen. In Führungspositionen gibt es schon fast überhaupt keine Frauen. Wenn man sich einige der männlichen Führungskräfte anschaut, kann man kaum glauben dass es eine weibliche Führungkraft es viel schlechter machen könnte.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kolleginnen und Kollegen haben zwar einen gewissen Schutz, aber wer es bis zu einem bestimmten Alter nicht in eine Führungsposition geschafft hat, hat praktisch keine Aufstiegschancen mehr. Das ist in der Praxis eine gläserne Decke, die kaum durchbrochen werden kann.
Arbeitsbedingungen
Immer mehr Restriktionen schränken die Mitarbeitenden ein – offiziell aufgrund der ISO-27001-Zertifizierung. Ob das wirklich notwendig ist oder ob hier einfach nur Kontrolle und Misstrauen Einzug halten, bleibt offen. Die Arbeitsbedingungen haben sich dadurch jedenfalls nicht verbessert.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Das Umweltbewusstsein im Unternehmen ist quasi nicht existent. Sozialbewusstsein war lange Zeit sehr gut, doch in den letzten Wochen hat das Unternehmen im Umgang mit seinen Mitarbeitenden eine erschreckend negative Seite gezeigt. Warum und aus welcher Richtung das kam, ist nicht nachzuvollziehen.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehaltsniveau wird am Münsterland bemessen. Wer in Süddeutschland oder in teureren Regionen lebt, kommt mit diesen Gehältern nicht weit. Eine Anpassung an einen bundesweiten Mittelwert wäre dringend nötig, um eine faire Bezahlung zu gewährleisten.
Image
In den letzten Jahren hatte sich das Image der Windhoff Group verbessert. Doch nun spart das Unternehmen ausgerechnet an Maßnahmen, die dieses Wachstum weiter fördern könnten. Das ist unverständlich und kurzsichtig. Statt in die Arbeitgebermarke und das Dienstleistungsangebot zu investieren, wird an der falschen Stelle gespart.
Karriere/Weiterbildung
Ein harter Schlag: Bis auf Weiteres sind alle Beförderungen gestoppt. Das ist nachvollziehbar, wenn das Unternehmen nicht wächst – aber die Art und Weise, wie diese Entscheidung kommuniziert wurde, war inakzeptabel. Auch hier zeigt sich wieder das grundlegende Problem der schlechten Kommunikation.
Dazu kommt, dass das Thema Learning & Development viel zu verschlafen angegangen wird. Die gesamte Wirtschaft und zahlreiche Unternehmen stehen vor einer radikalen Transformation durch Künstliche Intelligenz. Doch wie gedenkt die Windhoff Group in naher Zukunft, hier Know-how aufzubauen?
Mit lustigen kleinen Videoclips ist es nicht getan – es braucht einen fundamental neuen Ansatz für Lernen und Upskilling. Ohne diesen wird das Unternehmen den Anforderungen der Zukunft nicht gerecht. Dieses Thema sollte höchste Priorität haben.
Wir wissen alle, dass der Fachkräftemangel ein großes Problem wird. Also, wie plant das Unternehmen, Quereinsteiger und Fachfremde zu integrieren? Sie müssen geschult, trainiert und auf die neuen Anforderungen vorbereitet werden. Doch aktuell wird das Thema nur halbherzig behandelt.