Schlecht am Arbeitgeber finde ich
WSS… was ist nur aus diesen Unternehmen geworden? Es fühlt sich so an, als würde der Boden unter unsere Füßen bröckeln. Überall ist Angst. In den Büros, in den Business Units, in Gesprächen mit Kollegens. Es gibt so viele Gerüchte – über Stellenabbau, Sparmaßnahmen und Änderungen die unser alle betreffen werden könnten. Aber statt endlich mal was zu sagen, von oben her, schweigen sie einfach nur. Kein Wort. Nix. Und das sagt ja wohl alles, oder?
Früher war WSS, wie eine Familei. Da hatten wir das Gefühl hier zählt der Mensch. Es war wichtig, was wir geleistet haben, das wurde geschätzt. Und jetzt? Jetzt sind wir doch nur noch Zahlen. Zahlen, die beliebig weg gestrichen werden können, wenn sie nicht mehr in die Bilanz passen. Es ist, als hätte man das Herz aus diesem Unternehmen rausgerissen. Alles ist nur noch kalt, so berechnend, und ich finde es auch einfach unfair.
Das aller schlimmste ist aber: Auch die Führungskräfte, ja sogar unsere BU-Leiter – die Leute, zu denen wir früher mal gegangen sind, wenn wir Fragen hatten oder Sorgen – Die zucken mit die Schultern und sagen „Da können wir leider auch nix zu sagen.“ Was soll das denn? Wie sollen wir uns da noch ernst genommen fühlen? Wenn nicht mal die Leute, die das Unternehmen führen, uns eine Richtung gebne können.
Und die Folgen davon? Die sieht man schon überall. Gerade aus unseren Teams sind schon viele gegangen. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen kündigengefühlt, weil sie diese nicht-kommunikation und das Schweigen einfach nicht mehr aushalten. Und ich frage mich: Was bleibt dann noch von uns übrig, wenn alle, die das hier am Laufen halten, weg sind?
Es macht mich so wütend, und traurig, gleichzeitig. Wir reißen uns hier seit Jahren auf gut deutsch den Hintern auf, wir geben alles für diese Firma, und dann wird nicht mal mit uns gesprochen. Dieses Schweigen? Es ist einfach schlimm. Es zeigt uns doch: Wir sind den Entscheidern hier total egal. Die Gerüchte werden nicht entkräftet, und ich meine, das ist doch eigentlich schon die Antwort, oder? Wenn sie wirklich nix vorhätten, würden sie doch mal was sagen.
Viele von uns, fragen sich mitlerweile: Wie soll das jetzt weitergehen? Vielleicht, sollten wir als Belegschaft endlich selbst mal was tun. Vielleicht braucht es eine Arbeitnehmervertretung, damit wir endlich mal Gehör finden. Denn, so wie das hier jetzt läuft, will ich nicht mehr sagen, dass das ein Ort ist, wo man gerne arbeitet. Das, was WSS mal ausgemacht hat, ist doch schon lange weg. Und das tut wirklich weh.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal so fühlen würde, bei WSS. Unsicher. Allein gelassen. Wertlos. Aber genau das ist jetzt übrig geblieben. Und das ist eine verdammt harte Wahrheit.