Die Werte von einst – verloren in der Jagd nach Profit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Und dann ist da noch das leidige Thema Kommunikation. Diese war schon immer ein Schwachpunkt, aber inzwischen herrscht völliges Chaos. Entscheidungen werden hinter verschlossenen Türen getroffen, ohne frühzeitig oder transparent mit den Mitarbeitern zu kommunizieren. Statt Klarheit gibt es nur Gerüchte und Unsicherheit. So schafft man kein Vertrauen – im Gegenteil.
Ein Punkt, den ich nicht unerwähnt lassen möchte: Vielleicht sollte man auch mal im sogenannten „Management Circle“ Einsparpotenziale prüfen. Bei einer zufälligen Unterhaltung, die ich durch eine halb geöffnete Tür mitgehört habe, sagte ein Mitglied dieses Kreises zu einem anderen: „Schön Management Circle. Kamera aus, Füße hoch und erstmal zwei Stunden locker entspannen.“ Wenn so über wichtige Meetings gesprochen wird, frage ich mich, ob hier wirklich alle an einem Strang ziehen. Die Belastung sollte nicht nur auf die unteren Ebenen abgewälzt werden – gerade das Management sollte mit gutem Beispiel vorangehen.
Die Windhoff Group war einmal ein großartiger Arbeitgeber, aber inzwischen scheint die Geschäftsführung vergessen zu haben, was dieses Unternehmen wirklich ausmacht: seine Mitarbeiter. Ohne einen grundlegenden Kurswechsel wird hier langfristig nicht viel übrig bleiben. Es ist traurig, das miterleben zu müssen.
Verbesserungsvorschläge
Es fällt mir nicht leicht, diese Bewertung zu schreiben, denn ich habe die Windhoff Group früher wirklich geschätzt. Doch die Entwicklungen der letzten Wochen sind einfach nur enttäuschend und werfen ein sehr schlechtes Licht auf die aktuelle Führung und Ausrichtung des Unternehmens.
Im Verwaltungsbereich sollen massiv Stellen eingespart werden, obwohl schon jetzt kaum genug Kapazitäten vorhanden sind. Die verbleibenden Mitarbeiter sollen offenbar eine immer größere Last tragen, ohne dass dabei Rücksicht auf die Arbeitsbelastung oder die Qualität der Arbeit genommen wird. Es wirkt, als würden diese Entscheidungen völlig losgelöst von der Realität am Arbeitsplatz getroffen.
Bei uns im Vertrieb sieht es noch schlimmer aus. Hier herrscht mittlerweile ein Klima der Überwachung und Kontrolle, das jegliches Vertrauen zerstört. Hinzu kommen verschlechterte Arbeitsbedingungen und neue Arbeitsverträge, die uns unter noch mehr Druck setzen. In unseren Teams herrscht große Unsicherheit, teils sogar Panik. Ehrlich gesagt, kann ich mir kaum vorstellen, dass viele Mitarbeiter bereit sind, diesen Weg weiterhin mitzugehen. Der Spaß an der Arbeit bleibt so natürlich komplett auf der Strecke.
Die Entscheidung, sämtliche Geschäftsbereiche, die nichts mit Künstlicher Intelligenz zu tun haben, abzugeben, ist für mich ein weiterer Tiefpunkt. Das Unternehmen hat sich jahrelang durch seine Vielseitigkeit und Stabilität ausgezeichnet – und jetzt wird alles auf eine einzige Karte gesetzt. Was mit den betroffenen Bereichen und den Kollegen passiert, scheint niemanden zu interessieren. Dieser Umgang mit Mitarbeitern, die jahrelang zum Erfolg der Windhoff Group beigetragen haben, ist einfach respektlos.