Silberstreifen und dunkle Wolken
Gut am Arbeitgeber finde ich
Trotz der vielen internen Herausforderungen ist positiv hervorzuheben, dass die Windhoff Group in der Lage ist, ein starkes öffentliches Image aufzubauen. Dies lässt zumindest hoffen, dass mit der richtigen internen Umstrukturierung das Potenzial für eine wirklich herausragende Unternehmenskultur vorhanden ist. Darüber hinaus sind die Produkte und Dienstleistungen in der Regel von hoher Qualität, was zeigt, dass die Firma zumindest in einigen Bereichen über das nötige Know-how verfügt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
1. Ineffiziente Kommunikation: Die interne Kommunikation ist stark verbesserungswürdig. Teamleiteitende neigen dazu, Informationen zurückzuhalten oder unklar zu kommunizieren, ein Mangel, der in älteren Kununu-Bewertungen mehrfach angeführt wurde.
2. Übermäßige Kontrolle: In bestimmten Abteilungen, wie der Business Unit BI, wird ein Führungsstil gepflegt, der wenig Raum für Eigeninitiative und Kreativität lässt. Dies schafft ein Klima des Misstrauens und wurde bereits in vorherigen Bewertungen thematisiert.
3. Unklare Beförderungsrichtlinien: Der Prozess für Beförderungen scheint wenig transparent und nicht leistungsorientiert zu sein. Dies ist ein wiederkehrendes Thema in älteren Kununu-Bewertungen.
4. Widersprüchliche Firmenidentität: Trotz einer starken Präsenz in den Medien, sind die internen Strukturen und Abläufe nicht auf demselben Niveau. In früheren Bewertungen wurde häufig die Lücke zwischen öffentlicher Darstellung und interner Realität hervorgehoben.
5. Ineffektive Vertriebsstrategien: Es gibt etliche Beispiele für nicht erreichte Umsatzziele oder verlorene Kunden, ein Umstand, der in älteren Kununu-Bewertungen als Schwäche identifiziert
Verbesserungsvorschläge
1. Transparenz und Kommunikation: Einführung regelmäßiger, transparenter Team-Meetings und Mitarbeitergespräche, um Missverständnisse und Gerüchte zu minimieren.
2. Micromanagement bekämpfen: Ermächtigung der Mitarbeiter durch mehr Autonomie und Vertrauen, um das Gefühl des Misstrauens und der Überwachung zu reduzieren.
3. Überarbeitung des Beförderungssystems: Einführung eines meritokratischen Systems, das Beförderungen nach Leistung und nicht nach Betriebszugehörigkeit vergibt.
4. Zugänglichkeit von Weiterbildungsmaßnahmen: Führungskräftetrainings und andere Weiterbildungsangebote sollten allen Mitarbeitern offenstehen, um die Entwicklungschancen im Unternehmen zu demokratisieren.
5. Verbesserung der Teamdynamik: Organisieren von Teambuilding-Events oder Workshops, um den Zusammenhalt zwischen Consulting und Sales zu stärken.
6. Ehrliche, offene Kultur: Schaffung einer internen Plattform für Feedback und Ideen, wo Mitarbeiter und Führungskräfte gleichermaßen gehört werden.
7. Überprüfung der Sales-Strategie: Einführung klarer Zielsetzungen und Leistungskennzahlen im Sales-Bereich, um Versagen transparent zu machen und zu korrigieren.
Arbeitsatmosphäre
Die Arbeitsatmosphäre im Bereich ehemals Business Intelligence bei der Windhoff Group lässt leider viel zu wünschen übrig. Es herrscht ein Klima des Misstrauens, hauptsächlich aufgrund des starken Micromanagements durch die ganz Oben. Dies schafft eine Umgebung, in der die Mitarbeiter sich nicht frei fühlen, Initiative zu ergreifen oder kreativ zu sein.
Zusätzlich wird die Atmosphäre durch die unprofessionelle Bewertung der Sales negativ beeinflusst. Es gibt eine merkliche Neigung zu Gekungel, was dazu führt, dass nicht immer die fachlich kompetentesten Entscheidungen getroffen werden. Diese Kombination aus alles selbst machen und Kumpanei schafft eine problematische Arbeitsatmosphäre, die dringend Verbesserung benötigt.
Kommunikation
Die Kommunikation im Bereich Business Intelligence und im restlichen Unternehmen ist äußerst problematisch. Geschwätzige Teamleads tragen zur Verbreitung von Gerüchten und Halbwahrheiten bei, was die ohnehin schon angespannte Arbeitsatmosphäre weiter belastet. Themen wie Office in Asien, Beteiligung an einem Personaldienstleister, Diversifizerung des eigenen Portfolios, Bundesliga-Fussball, Börsengang und Betriebsrente sind nur einige Beispiele, die durch Flure und Chats wabern.
Die fehlende Transparenz in Entscheidungsprozessen und Kommunikation ist ein weiteres großes Problem. Informationen werden oft nicht klar oder rechtzeitig weitergegeben, was Unsicherheit und Verwirrung unter den Mitarbeitern fördert. Dringender Handlungsbedarf ist erforderlich.
Kollegenzusammenhalt
Der Zusammenhalt zwischen den Bereichen Consulting und Sales stellt eine weitere Herausforderung dar. Es gibt eine deutliche Kluft, die den effektiven Arbeitsfluss und die Teamdynamik stark beeinträchtigt. Während das Consulting-Team hart arbeitet und sich auf qualitativ hochwertige Ergebnisse konzentriert, wird der Vertrieb als weniger engagiert und ineffizient wahrgenommen. Diese Wahrnehmungsunterschiede schüren Spannungen und behindern die Zusammenarbeit.
Die Probleme im Vertrieb sind nicht nur eine Frage der Wahrnehmung. Es gab mehrere konkrete Beispiele, die das Versagen im Sales-Bereich illustrieren:
- Fehlende Nachverfolgung von Kundenanfragen, was zu verlorenen Geschäftschancen führt. (O-Ton: ich rufe nie mehr als zweimal irgendwo an, wenn niemand abhebt)
- Unzureichende Produktkenntnisse, die in Kundengesprächen offenbar werden und das Ansehen der Firma schädigen.
- Falsche Versprechungen an Kunden, die dann vom Consulting-Team ausgebügelt werden müssen, oft mit Überstunden und zusätzlichem Stress.
Vorgesetztenverhalten
Unseren Vorgesetzten sind die leidtragenden Figuren in einem System, das offensichtlich dysfunktional ist. Sie werden laut eigenen Aussagen von der BU Leitung sträflich vernachlässigt, was zu einer erschreckenden Entfremdung und Frustration führt.
Das Ausmaß dieses Versagens zeigt sich besonders bei den Beförderungsprozessen. Vorgesetzte beklagen offen, dass ihre fundierten Vorschläge für Beförderungen in den Wind geschlagen werden. Anstatt die tatsächliche Eignung eines Mitarbeiters zu berücksichtigen, werden Entscheidungen offenbar nur auf Grundlage der Betriebszugehörigkeit getroffen. Diese rücksichtslose Missachtung von Qualifikation und Leistung ist ein Schlag ins Gesicht für jeden engagierten Mitarbeiter und jede Führungskraft.
Umgang mit älteren Kollegen
Der respektvolle Umgang mit älteren Kollegen ist definitiv ein Pluspunkt. Sie erhalten nicht nur ein hohes Gehalt, sondern profitieren auch von einem System, das Betriebszugehörigkeit und langjährige Erfahrung wertschätzt. Während Beförderungen vielleicht nicht sofort erfolgen, spiegelt die zeitliche Investition eine tiefgreifende Anerkennung und Respekt für die Fähigkeiten und den Beitrag der erfahreneren Mitarbeiter wider. In einer Arbeitswelt, die oft den Fokus auf "jung und dynamisch" legt, ist es erfrischend zu sehen, dass hier Wert auf die Qualitäten gesetzt wird, die mit Erfahrung und Beständigkeit kommen. Ironie off.
Arbeitsbedingungen
Ein weiteres Beispiel für die problematischen Arbeitsbedingungen ist die unangemessene Nutzung von Arbeitszeit durch einige Alteingesessene. Es gibt Fälle, in denen Mitarbeiter während der Arbeitszeit im Büro Computerspiele und Online-Poker spielen und dies sogar als "Meetings" in den offiziellen Kalendern eintragen. Diese Praxis ist nicht nur unprofessionell, sondern schadet auch dem Ansehen der gesamten Abteilung und des Unternehmens. Sie zementiert die bereits bestehenden Probleme mit Bevorzugung und fehlender Rechenschaftspflicht. Diese spezifischen Vorkommnisse wurden auch in älteren Kununu-Bewertungen erwähnt und unterstreichen die dringende Notwendigkeit für strukturelle Veränderungen.
Gehalt/Sozialleistungen
Ein herausragend positives Element ist definitiv die Bezahlung. Das Unternehmen ist nicht nur großzügig, sondern auch konsistent in der Vergabe von Gehaltserhöhungen und Boni. Jedes Jahr können sich die Mitarbeiter auf eine finanzielle Aufwertung freuen, die weit über dem Branchendurchschnitt liegt. Zudem wird die Mobilität der Mitarbeiter durch die Möglichkeit immer größerer Firmenwagen gefördert. Die Hardware-Ausstattung ist ebenfalls top, mit Macs für alle und dem vielversprechenden Aussicht, ab nächstem Jahr Tesla als Firmenwagen wählen zu können. Dieser Aspekt hebt die Firma deutlich von vielen anderen Arbeitgebern ab und ist ein klares Plus in den Augen der Belegschaft.
Image
Das gute Außenimage der Windhoff Group ist nichts mehr als eine geschickt inszenierte Illusion. Während die Firma nach außen mit Hochglanz-Events, Webauftritt und Social-Media-Aktionen glänzt, bleibt intern eine Kultur des Verharren. Trotz der blendenden Fassade findet intern eine geradezu erschreckende Stagnation statt. Dieser krasser Gegensatz zwischen Außenimage und interner Realität ist nicht nur eine Täuschung für potenzielle Kunden und Partner, sondern auch ein Schlag ins Gesicht für jeden Mitarbeiter, der eine echte Veränderung und Verbesserung erwartet. Die glänzende Außendarstellung ist in diesem Kontext nichts anderes als ein Betrug an den eigenen Angestellten und Vorgesetzten.
Karriere/Weiterbildung
Der Bereich Karriere und Weiterbildung spiegelt einige generellen Missstände des Unternehmens deutlich wider. Führungskräftetrainings sind nicht allgemein zugänglich, sondern nur einer kleinen Elite vorbehalten, was die ohnehin schon problematische Unternehmenskultur weiter fördert.
Zur Krönung sind die Beförderungsprozesse und Karrierewege in unserer Business Unit nicht nachvollziehbar und scheinen völlig willkürlich zu sein. Das Fehlen klarer und gerechter Aufstiegschancen demotiviert die Belegschaft und fördert eine Kultur der Resignation und des Misstrauens.