Bye Bye Privatleben - Vornerum HOP, hintenrum FLOP
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- komplett an der Realität vorbeigehende Annahme des Wohlbefindens der Mitarbeiter
Verbesserungsvorschläge
- Gehälter anpassen
- 1:1 Überstundenausgleich
Arbeitsatmosphäre
- Sehr Teamabhängig, jedoch überwiegend im unter(st)en Bereich
- Geschäftsführung (GF) wirbt als nahbar, ist jedoch Meilenweit von der Realität entfernt und hat keinen Schimmer was die Mitarbeiter (MA) leisten
- GF ist immer noch der Meinung, dass guter Teamspirit herrscht, doch ganz weit unten bei den MA herrscht die reinste Ellbogengesellschaft, hinter dem Rücken Lästereien, Verrat usw.
- jeder arbeitet für sich, und lässt gerne für sich arbeiten
- kann man aufgrund von eigenem hohem Arbeitsaufkommen nicht aushelfen, ist man unten durch und es landet bei der GF
- "Private Termine" wird nicht gerne gehört
- geht man nach geleisteten Stunden in den Feierabend, wird man mit einem "gehst du schon" belohnt, was sehr schnell bei der GF landet und man wird aufgefordert doch gefälligst wie alle anderen Überstunden zu machen und wird gefragt ob man denn kein Teamspirit hat
- man bekommt manchmal sogar ein schlechtes Gewissen, wenn man in der Mittagspause sitzt, und die hälfte der Belegschaft sich am Arbeitsplatz einen Happen (neben der Arbeit) gönnt, weil: keine Zeit
Kommunikation
- In den wöchentlichen Meetings wird immer so getan, als würden die für die MA wichtigen Informationen offengelegt werden, jedoch ist dies in Wirklichkeit nicht der Fall, und es wird nur im finanziellen Interesse der Agentur gehandelt, immer hinter dem Rücken der MA wie es im Nachhinein, nach getroffenen Entscheidungen mitgeteilt wird
Kollegenzusammenhalt
- Werben ganz groß mit "ein Team", "Spirit", "hervorragende Erlebnisse und Ergebnisse", "Spaß" und noch mehr Sprüchen, mit denen die um sich werfen, diese Zeiten sind jedoch schon lange vorbei. Das wissen die MA bereits, die GF will das jedoch nicht wissen/verstehen/wahrhaben
- Wenige Persönlichkeiten sind tatsächlich für einen da, aber NUR DER FREUNDSCHAFT wegen, und DEFINITIV NICHT wegen dem angeblich so geilen Teamzusammenhalt (den es nicht gibt)
- die Teams werden Budgetbedingt (bewusst) viel zu klein gebildet (weil die GF weiss, dass sich die jungen unterbezahlten MA beweisen wollen und unzählige Überstunden leisten, und somit mehr Gewinn erzielt wird), und MA auf Kosten der Agentur nach und nach kurz vor Projektumsetzung in unschönen BURNOUTS den Laden in Tränen verlassen müssen und für mehrere Monate psychisch und seelisch in einem Tief landen, aus dem sie nicht leicht herauskommen (interessiert die GF wenig). Man spricht vom "Schleifstein" oder "verheizen" der jungen Mitarbeiter. Andere müssen dafür natürlich einspringen.
Will man Freunde finden, die einem in Zeiten eines Burnouts NICHT zur Seite stehen können, weil sie arbeiten müssen, ist man hier also genau richtig.
Work-Life-Balance
- KATASTROPHAL, sagt bye bye zu eurem Privatleben
- ÜBERSTUNDEN die keinen interessieren, und wenn man sich traut und es es anspricht wird man von der GF gefragt, ob man sich denn nicht an den anderen (jungen, unterbezahlten, sich zu beweisen wollenden) MA ein Beispiel nehmen will, die die Überstunden freiwillig machen und man evtl. in einem halben Jahr darüber sprechen kann, wenn man Projekte an Land geholt hat, aber es vorher überhaupt kein Gesprächsthema ist
- Überstundenausgleichsprinzip: 100 Überstunden (also 12,5 Tage) = 8 Stunden (also 1 Ausgleichstag)
- Manche Kollegen hatten (projektbezogen) innerhalb von 3-6 Monaten über 300 Überstunden
- Projektbedingt wird erwartet, dass man bis Nachts im Büro arbeitet. Pizza wird aber natürlich kostenlos bestellt
- wenn damals (bei entsprechender Mitarbeiteranzahl >50) ein Betriebsrat eingeführt worden wäre, wäre die Agentur schon damals wie die Titanic untergegangen
Vorgesetztenverhalten
- GF hat ihre speziellen MA: SPITZEL bzw. MAULWÜRFE wie sie genannt werden, die viel zu viel in der Hand haben, und das aus wissen und für sich einsetzen
- Es finden Gespräche hinter geschlossenen Türen statt, in dem diese Spitzel bei der GF über MA ungerechterweise schlecht(er) urteilen, mit denen sie (fast) nie zusammenarbeiten. Somit stellen sich die Spitzel vor der GF selbst gut dar und die anderen werden zügig "gegangen"
- Es gibt mehrere Mitarbeiter, die sich so verhalten als wären sie an einem interessiert, um vertrauliche Meinungen zu erhaschen die gegen die Agentur oder ihre Entscheidungen sprechen, um diese bei der GF preiszugeben um selber gut dazustehen, und den entsprechenden Mitarbeiter zu "eliminieren"
Interessante Aufgaben
- Mal ja, mal nein. Man darf nicht vergessen, dass man hier im Eventgeschäft ist, und was Projekte angeht im Ozean angelt, und sich das nimmt, was gerade anbeisst. Hauptsache die Kasse klingelt
- Die interessanten Projekte und die vor Ort-Einsätze bekommen natürlich die erfahrenen Projektleiter. Die jungen/neuen MA dürfen ihnen jedoch gerne zuarbeiten
- MA werden regelrecht GEZWUNGEN Ihre Kontakte preiszugeben (in speziellen Meetings und wiederholten E-Mails) um Projekte an Land zu holen, bei denen es angeblich eine Belohnung geben soll
Gleichberechtigung
- Vergisst die Aussage "Wir sind ein Team"
- Die jüngeren/neuen müssen sich mit Kommunikation, Teilnehmermanagement, Hotel, Transfer und sonstigen unspektakulären nervigen Aufgaben zufrieden geben
- Auf die Besetzung der Projekte hat man KEINEN EINFLUSS. Man muss schon Glück haben eine interessante Aufgabe in einem interessanten Projekt zu bekommen
Umgang mit älteren Kollegen
- Ältere Kollegen gehören der Minderheit an (es sind nicht einmal eine Handvoll ü40 MA da) daher kann ich nichts dazu sagen
Arbeitsbedingungen
- Großraumbüro mit offenen Tischgruppen
- laut lachende/sprechende/telefonierende Kolleginnen
- laute Umgebungsgeräusche
- ausgebuchte Räumlichkeiten, die selten genutzt werden können
Umwelt-/Sozialbewusstsein
- es gibt Bio Kaffeebohnen
Gehalt/Sozialleistungen
Zwei-Klassen-Gesellschaft:
- Die Projektleiter verdienen im Vergleich zu branchenüblichen Gehältern UNTERDURCHSCHNITTLICH, jedoch ist die Geschäftsführung der Meinung, dass es nicht so ist. Das wird gerechtfertigt durch Stellung von IT, Trinkwasser, Kaffee, (zu wenige) Parkplätze und Mitarbeiterevents. Dies wird von der jetzigen Generation als "Standard" gesehen und erwartet. Die jungen MA sind mit dem Gehalt zufrieden
- Die MA im "Business Development" verdienen sich Provisionsbedingt vergleichbar mehr und verhalten sich den Projektleitern gegenüber von oben herab
Image
- Das Image war mal gut und die Agentur hat in ihren Hochphasen gut abgeschnitten, dies hat sich jedoch in den letzten Jahren vor und mit dem Verlust des Großprojekts mit einem namhaften Automobilhersteller in der Nähe von Stuttgart geändert, sodass sie den Namen und das Logo der Agentur geändert haben
Karriere/Weiterbildung
- Wenn man will kann man 2x die "Denkanstöße"-Veranstaltungen der Stuttgarter Zeitung besuchen, die mit Weiterbildung wenig zu tun haben