Langfristig zu wenig Perspektiven - ich schildere meine Wahrnehmung nach langjähriger Zugehörigkeit zum Unternehmen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Absolute Top Ausbildung, fähige Verantwortliche in diesem Bereich und viele engagierte Mitarbeiter kümmern sich um junge Menschen. Es hat mir immer Freude bereitet, dabei mitzuwirken.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
- Keine nennenswerten monetären Anreize (gleiches Gehalt für alle, egal wie die Leistung war)
- keine Weiterentwicklung langjähriger Mitarbeiter (und sei es nur ein gewünschter Englischkurs, um fremdsprachige Kunden besser beraten zu können)
Arbeitsatmosphäre
Unternehmenskultur wurde mehr "angewiesen", als gelebt. Mitarbeiter belächeln "neue" Dinge eher, statt daran zu glauben, dass sich tatsächlich etwas verändern wird. In meiner Wahrnehmung war die Halbwertszeit der beschlossenen Maßnahmen oft sehr gering und nicht nachhaltig. "Staub haben viele aufgewirbelt, Spuren aber nur wenige hinterlassen."
Kommunikation
Mitarbeiter erhalten teilweise Informationen über die regionale Presse, statt über die Geschäftsleitung. Generell war oft der Buschfunk das Medium was am besten im Unternehmen funktioniert hat.
Kollegenzusammenhalt
Es gibt absolut eingeschworene Teams im Vertriebs- und Betriebsbereich. Natürlich gibt es auch Teams mit gegenseitigem Neid und Missgunst. Das ist aber sicherlich in jedem größeren Unternehmen der Fall. Insgesamt war ich immer in Teams, in denen ich mich wohlgefühlt habe.
Work-Life-Balance
Ich kann nur für den Vertriebsbereich sprechen. Dort gab es unkompliziert Möglichkeiten Gleitzeit zu nutzen. Zuletzt waren sehr hohe Überstundensalden meiner Kollegen und Kolleginnen jedoch keine Seltenheit.
Vorgesetztenverhalten
Ich hatte in Unternehmen stets mit empathischen Führungskräften zu tun. Es wird jedoch in manchen Bereichen auch mit Druck geführt. Die aktuell durchgeführte Veränderung wird zeigen, welche Führungskräfte ihrer Rolle tatsächlich gerecht werden können.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich ist die Arbeit im Vertrieb von Haus aus vielfältig, da die Zusammenarbeit mit anderen Menschen das bedingt.
Gleichberechtigung
Ich kann dazu weder negative noch positive Beispiele benennen.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Vergütungssystem ist durch Tarifvertrag darauf ausgelegt, Zugehörigkeit zum Unternehmen zu belohnen und nicht die erbrachte Leistung. Ich habe daher ältere Kollegen als bevorteilt wahrgenommen.
Arbeitsbedingungen
Grundsätzlich scheint die neue Geschäftsleitung daran interessiert zu sein, gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Es standen zu meinem Abschied aus den Unternehmen diverse Modernisierungsmaßnahmen an.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Eine der Hauptaufgaben einer Sparkasse ist ihr öffentlicher Auftrag. Das habe ich stets als positiven Aspekt meiner Tätigkeit angesehen. Ohne Sparkasse gäbe es viele regionale Vereine gar nicht mehr.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist für die Region als gut bis sehr gut einzustufen. Innerhalb der Branche würde ich die Bezahlung als angemessen, aber nicht überdurchschnittlich beschreiben.
Was aus meiner Sicht vollkommen fehlt sind spürbare finanzielle Anreize für Mitarbeiter und Führungskräfte die gesteckten Vertriebsziele zu übertreffen.
Es gibt die üblichen sozialen Leistungen wie VwL, BAV, Jobrad, usw.
Image
Nicht immer war ich stolz in dem Unternehmen zu arbeiten. Bankmitarbeiter haben insgesamt in der Gesellschaft, aber besonders unter jüngeren Menschen kein besonders positives Image mehr.
"Sparkasse" wird als angestaubt und altmodisch wahrgenommen. Es wurde versucht, etwas gegen dieses Image zu unternehmen. Leider gab es zu viele "Bedenkenträger" im Unternehmen, um "einfach mal zu machen".
Karriere/Weiterbildung
Fehlende Weiterentwicklung im Unternehmen war für mich der ausschlaggebende Punkt mich vom Unternehmen zu trennen.
Jungen Mitarbeitenden wird ein Entwicklungsprogramm aufgezeigt.
Gestandenen Mitarbeitern hingegen fehlt es an Perspektiven.