Paradebeispiel, wie Führung NICHT sein darf
Gut am Arbeitgeber finde ich
Gleitzeit, Telearbeit und interessante Aufgaben
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Führungsprobleme, Kontrollwahn
Verbesserungsvorschläge
Kompetente, ältere, menschliche, selbstbewusste, erfahrene Führungskräfte einsetzen
Arbeitsatmosphäre
Druck, irrwitzige Kontrolle und ständiges Misstrauen von oben demotivieren alle gut ausgebildeten und kompetenten MA.
Der hohe Akademikeranteil in dieser Firma wird ignoriert, dadurch reagieren die an Verantwortung gewohnten MA mit Ärger und Frust.
Kommunikation
Gift fließt aus den Führungsetagen. Es gibt ständige Forderungen, deren planende Aufgaben mitzuerledigen. Viel Gejammer und hunderte Stunden Zeitfresserei durch Zwangsbeglückung - über die Aufgaben der Führung und deren Pläne (die so unreif, naiv und praxisfern sind, dass sie ohnehin nie funktionieren) müssen sämtliche MA immer genauestens informiert werden. Niemand kann den Sinn erkennen: denn umgekehrt hat die Führung nicht die geringste Ahnung von den Aufgaben der MA und hat sich bisher auch noch nie dafür erkennbar interessiert.
Kommunikation wird folglich als Wichtigtuerei von oben nach unten empfunden und verursacht Brechreiz.
Wer glaubt, dass auf diese Weise die Erfahrung der MA berücksichtigt wird, irrt gewaltig. Es geht nur in eine Richtung. Wer seine Meinung offen kundtut oder Verbesserungspotential erkennt, wird bald verschwinden.
Kollegenzusammenhalt
Abteilungsbezogen sehr unterschiedlich. In alten Teams hält man gegen die Ideen und den Kontrollwahn von oben zusammen, die Arbeit läuft perfekt, in anderen hat das Gift von oben schon gewirkt und es herrschen Misstrauen und Intrigen.
Work-Life-Balance
Die Gleitzeit ist zwar großartig, aber der ständige kommunikative Stress, die DDR-artige Kontrolle, das offene Misstrauen gegen Telearbeitende und das Bossing sind nervender, als es nötig wäre und verderben die positive Auswirkung.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt einzele Personen im mittleren Management, die ihren Job können.
Je weiter oben, umso weniger Lebenserfahrung, Selbstvertrauen, Empathie und Führungsqualitäten finden sich, dafür umso mehr Angst und offenbar auch Spaß an der Macht.
Interessante Aufgaben
Die wohl spannendsten Routinetätigkeiten, die man sich vorstellen kann, geradezu ein Paradies für akademisch gebildete, ständig weiterlernende, verantwortungsbewusste SpezialistInnen. Es gibt in vielen Jobs hier praktisch täglich etwas Neues zu lernen.
Leider wird das Lernen wegen der Kosten nur rel. schwach unterstützt.
Es muss immer der ganz direkte Bezug zur täglichen Arbeit nachweisbar sein, Zukunft zählt nicht, was für AkademikerInnen natürlich befremdlich ist.
Gleichberechtigung
Mir sind keine krassen Fälle bekannt, aber insgesamt ist das Klima für Frauen schlechter: "Sei dankbar für Teilzeit und Gleitzeit, also halt den Mund."
Umgang mit älteren Kollegen
Möglichst loswerden, Jüngere sind billiger.
Erfahrung zählt in den oberen Etagen gar nichts. Nicht einmal Einschulungsarbeit wird anerkannt.
Arbeitsbedingungen
Gemischt und je nach Abteilung sehr unterschiedlich
IT funktioniert gut, support auch
Einige abteilungsübergreifend unterstützende MA sind absolute Spitzenklasse
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Wird nach außen großartig verkauft, kann aber wegen des Psychodruckes intern nicht ernst genommen werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Karriere? Echt?
Wenn die Führungsperson sich vor den eigenen, kompetentesten MA fürchtet?
Gehalt ist unterdurchschnittlich und wird der Verantwortung nicht gerecht.
Die hohen Kosten für den Parkplatz sind für die, die auf das Auto angewiesen sind, ein böses Problem.
Image
Wird gut verkauft
Karriere/Weiterbildung
Die meisten der Jobs sind eine Sackgasse. Wer gut ausgebildet und ambitioniert ist, geht meist bald.