Dem guten Ruf der letzten Jahre kann man leider nicht mehr gerecht werden
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Potential für Top-Arbeit wäre da, das Know-How ist vorhanden - man muss es nur sinnvoll nutzen!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
HR:
Eine HR-Abteilung sollte die Mitarbeiter unterstützen, und ihnen nicht das Leben schwer machen. Dass seitens HR beispielsweise während der Kollektivvertrags-Verhandlungen am Firmengelände Plakate aufgehängt wurden, welche man als Mitarbeiter schon als Drohung verstehen muss ist inakzeptabel!
Motivation:
Gute Mitarbeiter verlieren die Motivation, wenn permanent nur negative Ereignisse passieren - man wird einfach nur hingehalten, bis der Mitarbeiter dann von sich aus geht. - nächstes Jahr bekommst die Schulung, nächstes JAhr gibts dann mehr Gehalt, nächstes Jahr machen wir dies und das - im Endeffekt passiert gar nichts.
Management:
Die notwendigen Einsparungsmaßnahmen richten sich primär an den Mitarbeiter. Die unzähligen "Prestigeprojekte" von gewissen Führungskräften, welche Millionen verschlingen ohne einen Output zu liefern (allein in meiner kleinen Abteilung gibts davon mehrere) sollten einmal überdacht werden.
Kommunikation:
Sowohl seitens Geschäftsführung aber auch seitens der direkten Vorgesetzten. Die aktuelle Kommunikation ist alles andere als transparent.
Verbesserungsvorschläge
Wenn man Krisen meistern will, muss man auch Entscheidungen treffen können.
Sich immer nur auf einen kriselnden (deutschen!) Automobilmarkt auszureden, kann langfristig nicht die Lösung sein.
Man muss motivierten Mitarbeitern eine Perspektive finden, sonst gehen die guten Leute einfach.
Kommunikation
An der Kommunikation mangelt es aktuell massiv - Informationen erhält man eher in der Kaffeeküche als von den zuständigen Vorgesetzten.
Dass die AVL von der Härtefallklausel Gebrauch machen wird, wurde etwa nur durch einen Betriebsrat-Newsletter öffentlich, das offizielle Statement kam Wochen danach.
Kollegenzusammenhalt
Kollegenzusammenhalt ist grundsätzlich (zumindest in meiner Abteilung) sehr gut. In einigen Abteilungen jedoch auch "Ellenbogen-Taktik". Es werden immer mehr Kollegen, welche Wissen bewusst zurück halten, um sich "wertvoller" für die Firma zu machen.
Work-Life-Balance
Abhängig von der Projektsituation, kann von sehr entspannt bis sehr stressig variieren - aber im Schnitt passts.
Vorgesetztenverhalten
Besonders im unteren Management sieht man bereits viel Frust und auch Resignation ehemalig sehr motivierter Führungskräfte, weil der Großteil der Vorschläge etwas besser zu machen im mittleren Management geblockt wird. Ob sich dieses Problem nur bis ins mittlere Management oder sogar bis ins Top-Management zieht, kann ich nicht beurteilen.
Interessante Aufgaben
Aufgaben gibt es genug, da ist für jeden etwas dabei - wobei die Projekt-Vielfalt zumindest in meinem Bereich auch stetig abnimmt.
Gleichberechtigung
Frauen werden zwar gerne eingestellt, jedoch gehts da vermutlich mehr um die Quote - die wird zumindest bei jedem größeren Firmenevent betont.
Sonst die für technische Branche übliche Verteilung - hoher Frauenanteil in HR / Controlling / Assistenz - sehr geringer Frauenanteil im Engineering.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere Kollegen werden nicht benachteiligt - in gewissen Bereichen eher bevorzugt.
Arbeitsbedingungen
Abhängig von der Abteilung - von sehr modernen bis zu deutlich heruntergekommenen Büros ist alles dabei.
Höhenverstellbare Schreibtische, welche heute mittlerweile üblich sind, werden jedoch kaum genehmigt - hierfür braucht man schon ein ärztliches Attest.
Gehalt/Sozialleistungen
Gut am Gehalt ist grundsätzlich der Metaller-Kollektiv - wobei der in den letzten Jahren auch schon an "Wert" verloren hat.
Nach der Uni steigt man in den meisten Fällen mit dem Mindestgehalt laut Kollektivvertrag ein.
Beim jährlichen Gehaltsgespräch wird dann jedes Jahr erklärt, der Firma gehts gerade nicht gut, darum gibts nicht mehr. - also kaum Möglichkeiten das Gehalt abseits der gesetzlichen Vorrückungen zu erhöhen.
Image
In der breiten Masse genießt die AVL immer noch ein gutes Image - in der Branche ist es allerdings kein Geheimnis, dass es deutlich kriselt.
Karriere/Weiterbildung
Die AVL wirbt bei Stellenangeboten mit "prämierten Trainingsprogrammen".
Mit der internen AVL Academy hätte man auch ein gutes Werkzeug zur Hand, welches aber immer seltener genutzt - wohl auch wegen den hohen internen Kosten.
Von den Schulungen und Trainings, welche meine Führungskraft seit einigen Jahren jedes Jahr mit mir definierte, hab ich bis dato noch keine einzige bekommen. Grund hierfür sind scheinbar die hohen Kosten.
Im Endeffekt wird man mit Web-Based-Trainings abgespeist, deren Mehrwert vernachlässigt werden kann.