AVL ist nicht mehr das, was es mal war.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Dass es immer noch eine sehr kreative Atmosphäre mit wenigen harten Vorgaben gibt.
Dass jedem einzelnen viel Selbständigkeit zugestanden wird
Dass die Themen, mit denen wir uns befassen, extrem interessant sind
Dass die Kollegen in der gesamten Firma eher zur umgänglichen Sorte gehören und man sogar persönliche Freundschaften pflegt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Dass zur Zeit neuerdings völlig sinnbefreit gespart wird, wo es am Ende teurer kommt und wirklich kostenreduzierende Vorschläge einfach abgebürstet werden.
Dass die Einschränkungen und genauen Vorgaben bei der Arbeit und in der Administration sehr stark zunehmen
Dass es eine massiv zunehmende Missachtung gibt von Privatleben gibt durch absichtlich in Wochenenden gelegte Dienstreisen (ist in Österreich billiger!) und teilweise vermutlich justiziabler Missachtung von Arbeits- Ruhe- und Erholungszeiten
Dass "Benefits" für die Angestellten zunehmend ersatzlos gestrichen werden.
Verbesserungsvorschläge
- Wieder eine Anerkennung der Arbeitnehmerschaft, mit der die Firma ihr Geld verdient, heißt:
- den Arbeitnehmern die Arbeit so angenehm wie möglich gestalten
- ihnen möglichst wenig Hindernisse in den Weg legen
- immer daran denken, dass "unten" mit ihren Produkten dem Management die Jobs bezahlt.
- Projekte nie wieder mit der heißen Nadel stricken.
- Qualität ist, wenn die Kunden zurückkommen, und nicht die Produkte.
Arbeitsatmosphäre
Zunehmender Druck in der Arbeitsatmosphäre. Das Familiengefühl, das noch vor wenigen Jahren in der AVL geherrscht hat, ist verloren gegangen. Die Arbeitsatmosphäre ist zunehmend von Konkurrenzkampf um die kargen Mittel und Finanzdruck geprägt.
Kommunikation
Der Tonfall zwischen Führung und den Ebenen, die die tatsächliche Arbeit leisten, wird schärfer. Es geht das Wissen verloren, dass die Angestellten mit ihrer Arbeit und den Einkünften daraus das Management bezahlen.
Kollegenzusammenhalt
Unter dem Druck, der in letzter Zeit zunimmt, wetzen die Kollegen ihre Messer. Wissen wird ziemlich plötzlich lieber für sich behalten und jeder versucht, sich einen Vorteil zu verschaffen.
Work-Life-Balance
Viele Dienstreisen, immer strenger werdende Flexibilität, streng geregelte und begrenzte Home-Office-Möglichkeiten. Noch kann man sich in Notfällen irgendwie behelfen, aber es ist abzusehen, dass auch das abgedreht wird
Vorgesetztenverhalten
Schlechte bis keine Kommunikation des direkten Vorgesetzten. Harte Kritik kommt bei allen erst im Mitarbeitergespräch auf, dazwischen wird nicht kommuniziert. Eigentlich überlässt under direkter Vorgesetzter uns unserem Schicksal.
Interessante Aufgaben
Die Aufgaben wären ja wirklich super Interessant! Durch die schlechter werdende Kommunikation kommt man aber den Aufgaben und dem notwendigen Wissen nicht mehr nach. In unserer Abteilung hapert es dann auch noch ganz extrem an der Verteilung der Aufgaben. Die werden von einem Zuständigen äußerst ungleich verteilt, und wenn man zu wenige abbekommt und auch nicht mehr erhandeln kann, wird einem vorgeworfen, man sei zu schlecht ausgelastet.
Gleichberechtigung
Keine Ahnung. Fast nur Männer. Von der ist-Situation her wäre es vermutlich nur 1 Stern. Liegt aber auch am fehlenden weiblichen Nachwuchs. Sonst eben nicht zu beurteilen.
Umgang mit älteren Kollegen
In der Abteilung sehr gut. Gerade ein paar Verluste durch Pensionierung gehabt. Keiner von denen ist vorzeitig weggeschickt worden. Es sieht so aus, als ob zumindest im Moment noch AVL-Angestellte zu völlig normalen Zeiten in Rente gehen und bis dahin völlig normal einem Job nachgehen.
Arbeitsbedingungen
Atbeitsplätze, Licht, Luft, Versorgung ist alles gut. Nichts überragendes, aber gut. Es gibt eher viele Dienstreisen in fast allen Bereichen. Da wird auch schnell mal jemand auf Dienstreisen geschickt, die komplett sinnlos sind und durch anderes ersetzt werden können. Die Vergürung dafür ist eher lausig. Und Erstattungen für von uns vorfinanzierte Dienstreisen (die gehen alle von unserem Privatkonto ab) können Monate später erfolgen. Das war vor wenigen Jahren noch nicht so. U.u. auch ein politisches Problem: Dienstreisen sind viel zu billig.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ein Stern Abzug wegen der massiven Investition in sog. "e-Fuels", die meiner Meinung nach Energieverschwendung sind. Sozialbewusstsein ist da. Noch. Hoffe ich jedenfalls. Einige sehr arrogante Äußerungen seitens der Leitung machen mich aber nachdenklich.
Gehalt/Sozialleistungen
Mittelmäßiges Gehalt. In der Branche eher oberes Mittelmaß, branchenübergreifend aber eher weiter unten. Da die Arbeitsbedingungen sich gerade auch in Richtung unteres Mittelmaß bewegen, braucht sich AVL nicht über Fachkräftemangel zu wundern.
Image
Noch hat AVL ein hervorragendes Image. Sie unterhöhlen das aber massiv. Sollte man für das verlangte Geld nicht die erwartete Qualität liefern können, wird das anfangen, zu bröckeln.
Karriere/Weiterbildung
Keine Ahnung. Andere machen Karriere bei uns, ja. Weiterbildung ist in den letzten Jahren ganz erheblich viel zu kurz gekommen. Angeblich wird es jetzt eine große Weiterbildungsoffensive geben. Dann könnte es wieder besser aussehen. Noch ist davon nichts zu spüren.