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Boehringer 
Ingelheim 
RCV 
GmbH 
& 
Co 
KG
Bewertung

Die überwiegend guten Bewertungen kann ich leider nicht nachvollziehen.

2,8
Nicht empfohlen
Ex-Angestellte/r oder Arbeiter/inHat zum Zeitpunkt der Bewertung nicht mehr im Bereich Administration / Verwaltung bei Boehringer Ingelheim RCV GmbH in Wien gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Super Vorgesetzte, super Kantine, super Erreichbarkeit mit den Öffis, super Weihnachtsfeier.

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Beteiligung an einer unmenschlichen, dystopischen Verheizkultur. Zuschauen der oberen Ebenen, wie weit sie noch gehen können, statt die Umfragen bezüglich Zufriedenheit abzutun.

Verbesserungsvorschläge

Anstatt eine junge Generation von desillusionierten, überqualifizierten und komplett ausgebrannten Menschen im Namen des Wachstums noch mehr zu verheizen, in menschliche Arbeitsbedingungen und langfristige Beziehungen investieren- nicht in peinliche Motivations- Sticker, die einen bis in die Toilette verfolgen. BI ist hier nicht besonderes... man ist leicht ersetzbar, das spürt man. Ich habe großartige Kollegen über die Jahre verloren, die durch ein bisschen Flexibilität, Investition und auf- sie- zugehen gehalten hätten werden können. Keine überqualifizierte Leute anwerben, die, Überraschung- dann mehr wollen wenn sie draufkommen, dass ihre Aussichten sehr limitiert sind und sie für stumpfe, repetitive Aufgaben nicht studiert haben.

Arbeitsatmosphäre

... stressig seit dem Zubau von LSCC und Leopold. Der Workload ist explodiert, das Team ist dadurch aber nicht gewachsen. Man verlässt sich hier leider auf die Bereitschaft der MA, viele, viele Überstunden zu machen, anstatt nachhaltig in mehr Unterstützung und Entlastung zu investieren. Zwar wird man regelmäßig überschwänglich für sein Engagement der letzten (vorhersehbaren) Katastrophe gelobt, was einem aber auch wenig bringt, wenn die nächste (ebenfalls vorhersehbare) Chaoswelle droht und einem schon sie Zunge raushängt und der Kopf raucht. Unter diesen Arbeitsbedingungen kann leider immer nur das erledigt werden, das am meisten brennt, alle anderen to dos wachsen einem buchstäblich über den Kopf. Was sehr belastend ist. Vor allem, weil die Firma sehr hohe Ansprüche an einen stellt (viele, viele Schulungen, Meetings, Extra- Aufgaben ect.), die man nebenbei noch reinquetschen muss. Wobei man dann leider dazu verleitet wird, dass man die nur so-la-la macht (was aber leider nicht anders geht, wenn man nicht am Standort seine Zelte aufschlagen möchte.). Zumindest hatte ich das Glück, ein sehr liebes Team zu haben, mit dem man zumindest nette Pausen verbringen konnte.

Kommunikation

Meinen Vorgesetzten war Kommunikation sehr wichtig, ich konnte alles sagen, ohne mich vor Konsequenzen zu fürchten. Ebenso meine Kollegen. Man wurde gehört und auch oft verstanden, wenn man offen über seine wachsende Überforderung sprach. Geändert hat es aber nichts. Weshalb ein regelmäßiges "Auslassen" sich zunehmend wie eine "bewusste Therapiesitzung" anfühlte als eine produktive Möglichkeit, die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Auch gibt es regelmäßig Umfragen bezüglich der Zufriedenheit der Mitarbeiter, die nicht so rosig abschneiden. Es ändert aber nichts. Wenn man mit der HR Kontakt aufnimmt heißt es auch nur "hm, ich verstehe- es ist aber überall so." Somit verbleibt man mit dem Eindruck, dass es zwar eine Kommunikationskultur gibt, damit es eine Kommunikationskultur gibt. Nicht zur Verbesserung der Bedingungen. Viele Infos zum Stand der Firma (Bauprojekte, Korruption) erfährt man erst über die Medien.

Kollegenzusammenhalt

Viele Kollegen waren sehr umgänglich, fair und haben meinen stressigen Alltag aufgewertet. Leider habe ich auch nicht gerechtfertigten herablassenden und respektlosen Umgang mit Kollegen mitbekommen. Die Vorgesetzten sind hier nie eingeschritten sondern vertraten die Philosophie, wir seien erwachsen und mögen das bitte untereinander aushandeln. Somit können Sonderlinge, team- unfähige Einzelkämpfer und auch Kollegen mit anti- sozialen Zügen gut durchkommen und "mitschwimmen". Ein richtiges "Team- Gefühl" gab es dadurch aber eher nicht. Die Durchmischung von Alt und Jung hat den Nachteil, dass man dadurch weniger an einem Strang zieht. Die "Boomer" haben die heißersehnte Pension und lukrative Verträge als Antrieb (von denen Newcomer nur träumen können), auch, wenn ihnen die Puste ausgeht- weshalb sie alles mitmachen und weniger "aufmüpfig" sind. Was den jüngeren missfällt, da so unrealistische, unnachhaltige Maßstäbe geschaffen werden. Zurzeit kann sich die Firma denke ich noch gut auf den "Alten" MA stützen, in Zukunft wird es unter diesen Bedingungen eine sehr, sehr hohe Fluktuation geben, unter der auch die Qualität der Produkte leiden wird.

Work-Life-Balance

Nicht so toll! Der Workload wuchert nach wie vor von allen Seiten, womit einen auch Chaos und bürokratischer Irrsinn überschwemmt. Weshalb ich die guten Bewertungen nicht nachvollziehen kann; ich habe in all den Jahren, in denen ich bei BI war, nicht einen zufriedenen Mitarbeiter getroffen. Aber vielleicht geht es da Kollegen, die höher in der Nahrungskette stehen, anders. In meiner Ebene hat man nicht das Privileg, seine Fenstertage und lange Wochenenden zur Erholung zu nutzen. Wodurch man nach einer 45-50h Woche noch mehr verheizt wird. Teilzeit wird nur Müttern genehmigt. Generell ist es extrem unflexibel. Arbeitsbienen ohne Privatleben und Bedürfnissen sind hier erwünscht!

Vorgesetztenverhalten

Meine Vorgesetzten habe ich als sehr sympathisch und menschlich erlebt. Ich konnte mich auf allen Ebenen gut mit ihnen über allesmögliche austauschen und musste mich nie fürchten. Wie schon erwähnt "drückten" sie sich meiner Meinung nach leider in Sachen Konflikt unter MA. Auch habe ich in mehreren Fällen mit verschiedenen Vorgesetzten miterlebt, dass in Kollegen die "zu viele Ansprüche haben" (zb offen ansprechen, dass sie sich unter diesen Umständen anderweitig umsehen), nicht mehr investiert wird und nach und nach ignoriert, ausgeschlossen und somit rausgeekelt werden. Das dürfte somit eine Strategie "von oben" sein. Wie bereits erwähnte "Sonderlinge" werden somit gegenüber engagierten Talenten bevorzugt, was ein "Brain Drain" verursacht.

Interessante Aufgaben

... wenn man es interessant findet, den bereits aufgeblähten bürokratischen Apparat im Ausmaß eines Turms von Babel noch mehr aufzublähen... dann auf jeden Fall. Um etwas anderes geht es hier nicht. Ein Formular noch länger und umständlicher gestalten, noch eine zugewiesene Schulung abhaken, die einen nie und nimmer betrifft (was schon ein eigener Teilzeitjob ist)... sich mit einem wieder, "besseren" (=billigeren) Programm abplagen... Mitgestaltung ist kaum möglich bei so vielen bürokratischen Hindernissen. Jede Innovation und Idee erstickt daran. Hier herrscht Systembefriedigung. Kreative Menschen finden hier den intellektuellen Tod. Studierte haben Jahre umsonst in der Uni verbracht.

Gleichberechtigung

Mein Team war bunt durchgemischt. Ich denke, hier sind wirklich alle willkommen. Jung, alt, Mann Frau, Divers, egal, woher....

Umgang mit älteren Kollegen

Sind willkommen und werden geschätzt nach meiner Erfahrung.

Arbeitsbedingungen

Die Großraumbüros empfand ich als unangenehm- eine typische Top- Down Entscheidung. So wie den Desk- Share... Auch gab es ständig Baustellen, was Lärm verursachte. Unsere neuesten Programme waren definitiv nicht am neuesten Stand der Technik- hier wurde eingespart.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Hier wird sehr verschwenderisch mit Ressourcen umgegangen. Das musste ich in meinem ersten Arbeitsmonat mal verarbeiten, nachdem ich mein Leben lang so achtsam mit Plastik und Co umgegangen bin. Jede Bemühung/ Idee, mehr Material einzusparen, ist im Sand verlaufen. Das Wasser abdrehen, während man sich einseift? Ein Tropfen auf den heißen Stein. Auf der Homepage steht bestimmt was anderes plus irgendein Umweltsiegel.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt wird stets verlässlich ausbezahlt, es gab auch fast immer einen kleinen Bonus pro Jahr (nichts aufregendes in meinem Fall, aber immerhin). Leider macht es insgesamt kaum einen Unterschied, ob man mehr oder weniger leistet als andere. Das Gehalt fände ich angemessen, wenn man sich nicht für zwei, drei abrackern müsste. Die Kantine ist top! Sowas habe ich noch nie gesehen. Hier gibt es eine tägliche, umfangreiche Auswahl an leistbarem, qualitativem Kantinenessen.

Image

.. Wie bereits erwähnt- ich habe mit niemandem gesprochen in all den Jahren, der zufrieden war mit seiner Arbeit. Hier auf Kununu sind die meisten Bewertungen sehr positiv. Wo sind diese zufriedenen Kollegen?

Karriere/Weiterbildung

Bildungskarenz uä gibt es nicht, Fortbildungen werden kaum genehmigt. Kostet alles. Man kann leicht einen Level aufsteigen- wenn man gern nochmal mehr arbeitet, weniger Flexibilität in Kauf nimmt und viel mehr Verantwortung zusätzlich tragen möchte- für ein paar Nepf mehr.

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Arbeitgeber-Kommentar

HR RCV Team
HR RCV Team

Liebe ehemalige Kollegin / Lieber ehemaliger Kollege,

zuerst einmal vielen Dank für dein ausführliches Feedback. Wir schätzen einen offenen Austausch und lesen jede Bewertung mit großem Interesse.

Es tut uns Leid, dass du während deiner Zeit bei uns offensichtlich kein für dich passendes und zufriedenstellendes Arbeitsumfeld erlebt hat. Das ist schade, da wir engagierte, kreative Mitarbeiter:innen sehr schätzen und großen Wert auf deren Ideen und Input legen.

Eine ausgewogene Work-Life-Balance, Weiterentwicklungsmöglichkeiten, und eine positive & wertschätzende Arbeitsatmosphäre für alle Mitarbeitenden zu schaffen ist uns wichtig.
Wir nehmen deine Kritik daher sehr ernst und würden dir gerne anbieten, nochmals persönlich mit uns dazu zu sprechen, um einerseits auf deine Schilderungen näher eingehen zu können und andererseits aus deinen Erfahrungen lernen können. Du kannst mich dazu jederzeit (auch vertraulich) unter victoria.halamek@boehringer-ingelheim.com kontaktieren.

Wir wünschen dir für deinen weiteren beruflichen und privaten Weg alles Gute.
Beste Grüße aus dem HR-Team, Victoria

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