Keine Wertschätzung, keine Entwicklungsmöglichkeiten
Gut am Arbeitgeber finde ich
Verkehrsgünstig gelegen an der U3. Halbwegs moderne, gut ausgestattete Räumlichkeiten. Insbesondere während Corona wird Homeoffice gerne gesehen (aber nicht gefördert, z.B. mittels Kostenbeitrag).
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Anfällig für Mobbingstrukturen. Keine Chance, sich durch gute Leistungen in Szene zu setzen. Keine funktionierende Dienstnehmervertretung.
Verbesserungsvorschläge
Wertschätzenderes Verhalten; Aufstiegs- und Entwicklungsperspektiven bieten.
Arbeitsatmosphäre
Prinzipiell ok, sofern man auf der "richtigen" Seite steht. Jedoch ist leider eine gewisse Mobbingstruktur erkennbar.
Kommunikation
Auf Fragen wird ungern und nur ausweichend geantwortet. Nachfragen und Diskurs wird als Beleidigung gesehen. Rückmeldungen zu Vorschlägen oder Ideen werden kaum gegeben. Manche KollegInnen und Vorgesetzten haben einen durchaus kreativen Zugang zur Wahrheit.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb einer Gruppe meist ok. Aber im Prinzip muss hier jeder für sich kämpfen (s. oben).
Work-Life-Balance
Gleitzeit und Urlaub wurde fast immer sehr flexibel gewährt. Ebenso bei Kinderbetreuungspflichten gab es selten Probleme, früher zu gehen o.Ä.
Vorgesetztenverhalten
Je nach persönlicher Sympathie des Chefs kriegst du eh alles was du willst, oder du bist der Paria, der nur schikaniert wird.
Zitate: "Kannst ja froh sein, überhaupt einen Job zu haben. Kannst ja gehen, wenn es dir nicht gefällt; wirst eh nie wieder was finden".
Ausstellung eines qualifizierten Dienstzeugnisses wird gerne verweigert ("kein Rechtsanspruch"). Aber wehe, man pocht selbst auf seine Rechte, das wird gar nicht gerne gesehen - auch die Dienstnehmervertretung ist da keine Hilfe.
Interessante Aufgaben
Die Arbeit an sich wäre sehr interessant, wenn man vor lauter Selbstverwaltung denn zum Arbeiten käme.
Gleichberechtigung
Witzchen über Herkunft oder Äußerlichkeiten, auch sexuell konnotiert, kommen leider vereinzelt vor.
Umgang mit älteren Kollegen
Das Senioritätsprinzip in der Verwaltung bedeutet, dass ältere KollegInnen meist Narrenfreiheit haben. Manche nützen das wirklich aus.
Arbeitsbedingungen
Das Asylwesen, wo man direkt oder indirekt menschliche Schicksale mitentscheidet, ist an sich schon sehr belastend. Supervision oder Ähnliches wird nicht angeboten.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Nicht vorhanden. Es gibt nicht einmal einen Altpapiercontainer.
Gehalt/Sozialleistungen
Bezahlung nach Gehaltsschema des Bundes. Allerdings werden gerne die Leute niedriger eingestuft, als ihrer Qualifikation und Tätigkeit entspricht (z.B. Akademiker als Maturanten): Hochstufung ist fast aussichtslos. Auch Zulagen oder Boni kann man sich aufzeichnen.
Image
Je nachdem, mit wem man spricht, ist das BFA das Böse schlechthin oder macht noch viel zu wenig gegen die "bösen Asylanten". Besser verschweigen, für wen man wirklich arbeitet.
Karriere/Weiterbildung
Wird nicht gefördert. Selbst kleinste Fortbildungen (z.B. Brandschutzbeauftragter) muss man sich hart erkämpfen. Es wird sogar nicht gerne gesehen, wenn man Fortbildungen in der Freizeit privat finanziert. Das sagt eh schon alles.