Viel Potenzial, aber hinkt hinterher
Gut am Arbeitgeber finde ich
Pünktliche Bezahlung, interessante Aufgaben, Ausbildung innerhalb der Dienstzeit
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
alte verkrustete Strukturen, wenig Flexibilität, Skepsis und Misstrauen gegenüber Jüngeren
Verbesserungsvorschläge
Wo soll man da beginnen?
Als erstes werdet euch bitte darüber im Klaren, dass ihr guten Nachwuchs nur dann findet und behalten könnt, wenn ihr in den Ausschreibungen und Vorstellungsgesprächen tatsächlich nur das versprecht, was ihr realistischerweise anbieten könnt. Sonst fühlt man sich als Azubi sehr schnell auf den Arm genommen.
"Die Jungen" haben andere Vorstellungen vom Leben - das ist auch nichts neues, passiert in jeder Generation. Und sonst müsst ihr euch einfach damit abfinden, dass die Leute immer wieder gehen oder in andere Ämter wechseln - eine stabile Finanzverwaltung kann man mit der ständigen Fluktuation aber sicher nicht gewährleisten.
Und: diese toxischen alten Strukturen und Hierarchien gehören eingestampft. Faire und klare Strukturen ohne geheime Absprachen, ersessene Sonderrechte und Vetternwirtschaft sind ein Muss.
Arbeitsatmosphäre
Die Atmosphäre ist geprägt von Hierarchie, Machtgefälle, Vetternwirtschaft (in dem Sinn, dass man sich mit den "richtigen" Leuten gutstellen muss um gewisse Ziele und Positionen zu erreichen). Am besten ist es nichts Persönliches zu erzählen, wenn man nicht möchte, dass am übernächsten Tag das gesamte Amt Bescheid weiß.
Kommunikation
Man erhält viel Information auf elektronischem Weg und bei Teambesprechungen, wo dann aber meist nur der/die Vorgesetzte vorliest, was es Neues gibt
Kollegenzusammenhalt
Teilweise sehr gut, jedoch wird dermaßen viel hinterrücks getratscht, dass man kein richtiges Vertrauen aufbauen kann.
Work-Life-Balance
Prinzipiell gut, weil neben Gleitzeit und Homeoffice auch der Druck nicht so hoch ist wie in der Privatwirtschaft - steigt jedoch stetig.
Vorgesetztenverhalten
Echte Führungskompetenz gibt es selten, ganz besonders hier.
Interessante Aufgaben
Der eigene Einfluss auf das Aufgabengebiet ist begrenzt, es wird meist von oben herab bestimmt. Die Aufteilung der Arbeitsbelastung ist am Papier gerecht, in der Praxis werden Dinge gern abgeschoben.
Gleichberechtigung
von den sexistischen Witzen der Boomer abgesehen hat man als Frau dieselben Aufstiegschancen
Umgang mit älteren Kollegen
Umgekehrt wäre es wünschenswert, wenn die jungen Kollegen auch so respektiert würden; als "Junger" wird man oft als faul und anspruchsvoll abgestempelt - ein Witz, wenn man sich ansieht, was sich gewisse alteingesessenen Kollegen herausnehmen. Teilzeit ist verpönt während einige KollegInnen so viel Zeit mit Kaffee trinken, Tratschen, Telefonieren etc. verbringen, dass sie effektiv trotz Vollzeit vermutlich weniger leisten als eine engagierte Teilzeitkraft.
Arbeitsbedingungen
es wird mit moderner Ausstattung geworben - man bekommt einen Laptop und ein schlechtes Headset, die Räumlichkeiten sind alt, keine Klimaanlage, im Sommer kaum auszuhalten.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist nicht allzu schlecht, jedoch für die Verantwortung, die man zu tragen hat, nicht angemessen. Essenszuschuss ist nett, aber z.B. kein Jobticket....
Image
Das Image ist denkbar schlecht und leider gibt es dafür auch handfeste Gründe
Karriere/Weiterbildung
Es gibt interne Weiterbildungsmöglichkeiten. Außerdem wird in Kooperation ein Studium angeboten, wenn man in C1/V1 aufsteigen möchte.