CAD+T weiß sich und seine Produkte gut zu verkaufen, nicht wie man sie professionell entwickelt.
Gut am Arbeitgeber finde ich
Kleines Unternehmen welches doch international tätig ist und man hat schnell Einfluss aufs Geschehen. Gehalt war anfangs okay, leider auf Grund der Inflation zum Schluss eher mau. Kollegen sind nett und die Arbeit kann wenn man mal erfahren hat was tatsächlich gewünscht ist sehr spannend sein.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die meiner Meinung nach unprofessionelle Arbeitsweise in der Entwicklung und schreckliche Teamführung auf zwischenmenschlicher Ebene. Die Firma benötigt meiner Meinung nach dringend einen Betriebsrat.
Verbesserungsvorschläge
Ganz ganz ganz ganz viele Managementseminare ;)
Arbeitsatmosphäre
Kommt drauf an wie man zu Bürolärm steht, schlimm ist es nicht wenn man sich Kopfhörer aufsetzt. Warum man dann überhaupt im Büro sitzt sollte man sich fragen. Unaufgefordert für einen persönlich unwichtige Gespräche mitanhören steht meiner Meinung nach an der ungeschriebenen Tagesordnung. Man nennt es liebevoll "Buschfunk" und er soll die Kommunikation im Unternehmen kräftigen, ich habe es mehr als störendes Rauschen wahrgenommen.
Kommunikation
Man bekommt meiner Meinung nach wenig konkrete Informationen über die zu erfüllenden Aufgaben, meine wohl formulierten Task/Tickets über 2,5 Jahre kann ich an einer Hand abzählen. Meiner Ansicht nach ist der wirklich schwere Teil der Arbeit sehr schnell Prototypen zu erstellen um herauszufinden ob es denn das ist was gewünscht war - es wurde ja selten genau definiert. Problematischerweise landen solche Prototypen gerne im Produkt und müssen später hotfixed/disabled werden. "Geht ja eh olles ;)"
Kollegenzusammenhalt
Sehr nette und unterhaltsame Kollegen, mit unter einer der Gründe warum ich solange hier gearbeitet habe.
Work-Life-Balance
Finde ich super wenn den Obrigkeiten gerade egal ist was man macht, schlecht wenn es eine ausgedachte Deadline einzuhalten gilt. Allerdings kam es mir so vor als würden diese so selten eingehalten werden dass es so oder so egal ist also eher Life als Work.
Vorgesetztenverhalten
In der Entwicklungsabteilung finde ich gibt es wesentlichen Nachholbedarf für die Führungsebene. Sie möchte Ihre Position im Projekt verteidigen und unterwandert meiner Meinung nach laufend die Arbeit ihrer Teammitglieder. Wenn etwas wie Motivation/Leadership/Kommunikation daherkommt wirkt es auf mich wie ein schlecht geübtes Theaterstück, die Rügen und Anschuldigungen jedoch sehr authentisch.
Interessante Aufgaben
Wesentlicher Punkt warum ich hier solange gearbeitet habe - die Produkte bieten auf Grund der geringen Teamgröße viele Möglichkeiten noch viel darin zu bewirken. Es werden auch relativ aktuelle Technologien eingesetzt.
Gleichberechtigung
Ich denke nachdem fast alle Kollegen weiße Männer mit Haarausfall und Brille waren, wurden wir sehr gleich behandelt. Falls jemand nicht diesem Typ entsprochen hat auch genau gleich.
Umgang mit älteren Kollegen
Wenn ein älterer Mitarbeiter angestellt war, dann auf Grund seiner umfangreichen Kompetenzen und wurde dadurch auch stets gut behandelt.
Arbeitsbedingungen
Manche würden es als dynamisches Arbeitsumfeld bezeichnen, mein Eindruck war eher orientierungsloses Prototype releasing. Am Anfang noch ganz lustig aber die Probleme die man sich dadurch in die Software zieht haben es nach einigen Jahren in sich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Denke persönlich nicht dass es der Firma wichtig ist hier auf ein positives Image zu setzen, auf Grund der (meiner Meinung nach) unnötig angeschafften Firmenfahrzeuge vermutlich ein schlechter CO2 Abdruck. Die Firmenfeier (meiner Meinung nach ein 3-tägiges Verkaufsevent vor dem sich nichtmal Softwareentwickler entschuldigen dürfen, sondern aufgefordert werden teilzunehmen - und für alles lustige selbst zu zahlen) am Nürburgring spricht hier auch für sich.
Gehalt/Sozialleistungen
Marktkonformes Einstiegsgehalt und jährliche Gehaltserhöhung ohne zu verhandeln - meiner Meinung nach leider zu wenig wenn man bedenkt dass den Mitarbeitern halbjährlich saftige Umsatz- & Profitzahlen gezeigt werden, welche nicht in Relation zu den eher mickrigen Gehaltserhöhungen stehen. Dafür ist allerdings der Verkauf verantwortlich, welcher die produzierte Software verkauft - so zumindest stelle ich mir persönlich die Argumentationskette der Führungslinie vor. CAD+T ist eben eine Handelsfirma und keine Softwarefirma.
Image
Die Firma weiß sich weltweit als Nischenmarktführer zu verkaufen und hält dadurch einen guten Kundenstamm. Außerhalb dieser Nische und dem Firmenstandort Ansfelden vermutlich eher kein Image weil die sie doch recht klein ist.
Karriere/Weiterbildung
Man kann sich hier viele wertvolle Kompetenzen für den weiteren Karriereverlauf erarbeiten. Ich persönlich finde der Schwerpunkt der Kompetenzen liegt eher im Umgang mit schwierigen Vorgesetzten und minimaler Kommunikation/Planung. Abgesehen davon wird es natürlich immer gerne gesehen wenn Mitarbeiter Engagement zeigen. Ich würde persönlich stark davon abraten hier eine Stelle als Lehrling oder Praktikant einzunehmen, denn wer nicht bereits viele Kompetenzen in der Softwareentwicklung mitbringt, wird meiner Meinung nach zurückgelassen.