Keine Empfehlung - nicht mehr das, was es mal war ...
Arbeitsatmosphäre
Über die letzten Jahre kontinuierlich schlechter geworden. Zu Kapsch BusinessCom Zeiten noch relativ gut, hat man schon vor bzw. spätestens mit der Änderung zur K-Businesscom gemerkt, dass es den Bach runtergeht. In meiner Abteilung haben in einem Zeitraum von 1-2 Jahren um die 15 Mitarbeiter gekündigt, weil sie unzufrieden waren, die Arbeit keinen Spaß gemacht hat und/oder sie zu schlecht bezahlt wurden. Wie sich das auf die Arbeitsatmosphäre im Team und der Abteilung auswirkt kann man sich denken …
Und seit der Umfirmierung von K-Businesscom zu CANCOM Austria ist die Stimmung am Tiefpunkt. Organisatorische/Strukturelle Änderungen (die gefühlt 100. in den letzten Jahren) haben dazu geführt, dass unsere Abteilung aufgelöst wurde und der Abteilungsleiter sowie weitere langjährige Kollegen, die nebenbei auch äußerst wichtig für das Team und den Zusammenhalt in Wien waren, gehen mussten. Von heute auf morgen und ohne großartige Begründung seitens des Managements. Seitdem ist von einer guten Arbeitsatmosphäre keine Rede und man vegetiert dahin. Weitere Kollegen haben aufgrund dessen vor kurzem gekündigt und man fragt sich die ganze Zeit, wer denn der nächste ist.
Kommunikation
Die wichtigen Infos erhält man eher über den Flurfunk. Hin und wieder gibt es sogenannte Strategie-Updates, in denen neben viel bla bla die wichtigen Dinge aber nicht kommuniziert werden. Im Erzählen wie toll alles ist und wie gut wir denn nicht sind, sind wir Meister, aber Kündigungen von Kollegen wurden in solchen Updates totgeschwiegen und erst nach mehrmaliger Nachfrage beim Management bestätigt. Von einem Dankeschön an langjährige Kollegen bzw. einem langgedienten Abteilungsleiter keine Spur.
Kollegenzusammenhalt
Innerhalb des selben Teams bzw. Standorts gut bis sehr gut (man ist ja doch irgendwie im selben Boot). Über Standortgrenzen hinweg eher ein Konkurrenzgedanke und Gegeneinanderarbeiten. Hat auch dazu geführt, dass ehemals standortübergreifende Abteilungen nun jeweils eigene sind und jeder sein eigenes Süppchen kocht.
Work-Life-Balance
Selten bei einem Arbeitgeber so gut erlebt. Keine Kernzeiten, man kann sehr flexibel sein und Home Office ist trotz „offizieller Regelung“ von einigen Tagen im Monat so gut wie immer möglich.
Vorgesetztenverhalten
Kommt sehr auf die Person an. Vorgesetzte sind meist gut erreichbar und auch "sichtbar" im Büro, verhalten sich soweit auch korrekt. Wahre „Führungskräfte“ sind aber nur die wenigsten - Mentoring, wahres Leadership oder Authentizität braucht man sich nicht erwarten.
Interessante Aufgaben
Kommt sehr auf das Team oder das Projekt an. Es gibt durchaus auch interessante Projekte, von der Innovationskraft und den coolen Projekten, von denen in den Bewerbungsgesprächen gepredigt wird, ist man zumindest in meiner Abteilung jedoch weit entfernt.
Gleichberechtigung
Habe in meinem direkten Umfeld in mehreren Jahren nicht erlebt, dass jemand aufgrund seines Geschlechts oder Alters ungerecht behandelt wurde. Im Kern jedoch ein sehr konservatives Unternehmen. Auch nach mehreren Jahren wird intern z.B. immer noch diskutiert, ob es in Ordnung oder „gern gesehen“ ist, wenn man mit kurzen Hosen ins Büro kommt. An einem gewissen Punkt hört die Vielfalt dann doch auf.
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt, vor allem in den anderen Abteilungen, einige ältere Kollegen bzw. Personen, die schon lange im Unternehmen sind. Ich habe das Gefühl, dass diese fair behandelt werden. Schwierig wird es nur in der Zusammenarbeit, weil hier oft ein Mindset von "ich weiß es besser" oder "das haben wir schon immer so gemacht" gelebt wird.
Arbeitsbedingungen
Zeitgemäßes Equipment mit 2 Monitoren und höhenverstellbarem Tisch, Firmenhandy, Headset, etc. alles da. Kann aber durchaus mal Wochen bis Monate dauern, bis man als New Joiner sein Equipment erhält.
Gehalt/Sozialleistungen
Verhandlungssache. Ich bin mit meinem Gehalt noch zufrieden (sonst wäre ich wohl nicht mehr in der Firma), wobei natürlich mehr möglich wäre. Das Gehalt ist jedoch so stark individuell, dass es in meiner Abteilung zu extremen Gehaltsunterschieden zwischen Mitarbeitern mit ähnlicher Qualifikation und Berufserfahrung gekommen ist. Alles okay, solange die Leute nicht miteinander reden, doch die Unzufriedenheit hat dazu geführt, dass Kollegen ihre Gehälter offengelegt und verglichen haben. Dies führte logischerweise zu extremer Unzufriedenheit bei einigen Kollegen und somit zu Kündigungen. Es gibt kein transparentes Gehaltsband, Ranking, Einstufung, o.ä. und es ist ganz normal, dass bei manchen Mitarbeitern auch eine andere Berufsbezeichnung im Arbeitsvertrag steht, als das, was sie eigentlich tun, nur um ein bestimmtes Gehalt rechtzufertigen. Wenn neue Mitarbeiter unterdurchschnittliche Gehaltsforderungen haben, wird das natürlich dankend angenommen. Jahre später wird dann von der Führungskraft darauf verwiesen, dass man „ja das bekommen hat, was man verlangt hat“. Gehaltserhöhungen sind generell schwierig, unterm Jahr kaum möglich. Benefits so wie bei jedem größerem Unternehmen.
Image
Zu Kapsch-Zeiten noch sehr gut, sodass man sich selbst auch zu K-Businesscom Zeiten noch oft als „Kapsch“ tituliert hat bzw. die Kunden einen mit „Kapsch“ angesprochen haben. Selbst jetzt als CANCOM verwenden einige Kollegen noch immer "Kapsch" und checken es nicht. Durch die vielen Änderungen in den letzten Jahren hat das Image eher gelitten, vor allem auch intern. Darüber hinaus hat man es bis heute nicht geschafft, am Markt wirklich als Digitalisierung- bzw. IT/Software-Unternehmen wahrgenommen zu werden.
Karriere/Weiterbildung
Interne sowie externe Weiterbildungen sind möglich und werden von manchen Führungskräften auch aktiv gefördert. Ab einer gewissen Summe gibt es jedoch eine Rückzahlungsvereinbarung (sodass man bei einem Austritt aus dem Unternehmen innerhalb von x Jahren nach der Weiterbildung die Kosten aliquot zurückzahlen muss). Das wurde früher nicht gelebt, doch seit neuestem muss man dieser Vereinbarung aktiv zustimmen, was dazu geführt hat, dass viele Mitarbeiter nun keine Weiterbildungen mehr machen möchten oder darum betteln und verhandeln müssen, dass die Abwicklung irgendwie anders erfolgt.