Bewertung Datenbroker Deltavista
Gut am Arbeitgeber finde ich
Deltavista hat ein ausgezeichnetes Produkt auf den österreichischen Markt gebracht, das den DV Kunden insgesamt einen wirklichen Mehrwert bringt. Die Qualität der Mitarbeiter ist/war insgesamt sehr hoch, es arbeiten viele intelligente Köpfe in dem Unternehmen. Man kann dort sicher fachlich Einiges lernen und sich weiter entwickeln.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Der Umgang miteinander ist bzw. war nicht sehr ehrlich. Das geht/ging vorrangig von der ehemaligen Geschäftsführung aus, die primär den persönlichen Erfolg im Blickpunkt hatte. Man hat Mitarbeiter teilweise ausgenutzt und hintergangen. Viele Mitarbeiter hatten (berechtigt) Angst vor der ehemaligen Geschäftsführung und trauten sich nicht, ihre Meinung offen zu sagen. Wenn man dies tat, hatte das auch Konsequenzen und konnte sogar dazu führen dass ein Dienstverhältnis beendet wurde.
Verbesserungsvorschläge
Die Eigentümer haben seinerzeit den Fehler gemacht sich von der österreichischen Geschäftsführung täuschen zu lassen. Teilweise machte man aber auch gemeinsame Sache. Sinnvoll wäre es gewesen, mit den Mitarbeitern vor Ort öfter persönliche Gespräche zu führen, dies wurde aber von der lokalen Geschäftsführung geschickt unterbunden.
Anmerkung: Deltavista Österreich wurde 2012 an die italienische CRIF Gruppe verkauft, die ehemalige Geschäftsführung wechselte nach Deutschland bzw. hat sich zurückgezogen.
Arbeitsatmosphäre
Von der Geschäftsführung wurde versucht den kooperativen Führungsstil nach außen hin vorzuspielen. Tatsächlich wurde das Unternehmen patriachalisch und äußerst streng geführt. Vertrauen und Fairness waren gerade nicht vorhanden! Die Mitarbeiter wurden unter Druck gesetzt, auch völlig unterschiedlich behandelt. Nur als Beispiel sei hier stellvertretend erwähnt, dass manche Mitarbeiter Gebutstagsgeschenke vom Unternehmen bekamen, andere wieder nicht.
Kommunikation
Ergebnisse wurden an Mitarbeiter nur soweit kommuniziert, wie unbedingt notwendig. Viele Dinge wurden geheim gehalten. Teilweise wurden Geschäftsabschlüsse verheimlicht, um Provisionsauszahlungen nicht tätigen zu müssen!
Kollegenzusammenhalt
Die Kollegen waren untereinander gut, man traf sich auch privat. Miteinander war man auch - soweit ich das beurteilen kann - ehrlich, gegenüber der Geschäftsführung nicht immer, weil viele Mitarbeiter Angst hatten.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeiten waren sehr flexibel und konnten vom Mitarbeiter weitgehend mitbestimmt werden. Generell wurde viel gearbeitet, von den meisten Mitarbeitern mehr als 40 Stunden pro Woche.
Vorgesetztenverhalten
Die Geschäftsführung hat primär auf den eigenen persönlichen Erfolg geschaut. Bei der Führung des Unternehmens wurden die selbstverständlichsten moralischen und ethischen Regeln von Menschenführung und Verhalten gegenüber Mitarbeitern
missachtet.
Interessante Aufgaben
Das Produkt und meine Aufgabe als Vertriebsleiter waren sehr interessant. Der Freiraum war teilweise begrenzt, weil man z.B. fast jedes Schriftstück, das an Kunden geschickt wurde, der Geschäftsführung vorlegen musste.
Gleichberechtigung
Die Geschäftsführung bestand ausschließlich aus Männern und auch alle Abteilungsleiter waren zu meiner Zeit Männer. Das hat sicherlich damit zu tun, dass das Unternehmen sehr IT lastig war, andererseits bevorzugte die Geschäfstführung - aus persönlichen Gründen soweit ich das beurteilen kann - eher Männer in den Führungspositionen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ich war damals bei Deltavista Österreich der älteste Mitarbeiter udn der einzige über 40. Das hat abser auch damit zu tun dass das Unternehmen relativ jung war. Langdienende Kollegen wurden nihct nur gescätzt, sondern auch bevorzugt. Die halbe Stammmannschaft hatte der Geschäftsführer aus seiner ehemaligen Firma zu Deltavista mitgenommen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen waren sehr gut. Fast jeder Mitarbeiter konnte auf Wunsch ein eigenes Büro haben. Es konnte auch vom Homeoffice aus gearbeitet werden, ein Java Developer arbeitete z.B. zumeist vom HO aus der Slowakei.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Hier ist mir nichts bekannt.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter wurden in der Regel pünktlich ausbezahlt und entsprachen dem Markt. Gegen Ende meines Dienstverhältnisses weigerte sich das Unternehmen Provisionen vereinbarungsgemäß auszubezahlen. erst durch massiven Druck meinerseits wurde das Geld viele Monat später bezhalt.
Image
Die Mitarbeiter, die noch im Unternehmen tätig sind, reden selten über die Firma und wirken verschlossen. Ehemalige Mitarbeiter reden zumeist nicht so gut über Deltavista (da bin ich wohl keine Ausnahme).
Das Image der Firma am Markt ist aus mehreren Günden nicht das Beste.
Karriere/Weiterbildung
Man legte Wert auf fachliche Kompetenz und diese wurde im Unternehmen auch gefördert. Überhaupt nicht gefördert wurde zu meiner Zeit die Persönlichkeitsentwicklung. Im Gegenteil, es wurden Mitarbeiter gesucht, deren Persönlichkeit eher unterdurchschnittlich ausgeprägt war (das war zumindest mein subjektiver Eindruck), weil diese leichter zu führen waren. Die Mitarbeiter sollten widerspruchslos die Ziele des Unternehmens umsetzen, Freidenker waren ausgesprochen unerwünscht.