Automatisierung vor Ausbildung, Unterbezahlung vor echter Wertekultur
Gut am Arbeitgeber finde ich
Einige wenige soziale Events, die es zuvor nicht gab. Man grüßt sich in der Regel.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Die Gesamtentwicklung der letzten 5 Jahre ausgehend von einer weitgehend qualitätsorientierten, fachlich gut aufgestellten Untersuchungsanstalt mit einigen Mängeln hin zu einer Automatisierungs-GmbH, die Sachkompetenz bei Mitarbeitern so weit minimieren möchte, dass zusehends
eigentlich nur mehr der Laborbetrieb in seinem Kern verbleibt. Neue Mitarbeiter werden möglichst mit wenig Grundkenntnissen ausgestattet, um eventuelle künftige Veränderungswünsche mit Totschlagsargumenten im Keim zu ersticken. Hierbei eröffnet sich für die Firma die Möglichkeit, ohne viel Aufwand junges unerfahrenes Personal günstig zu bekommen, welches oft innerhalb der ersten 24 Monate das Unternehmen wieder verlässt.
Verbesserungsvorschläge
Den Menschen als fähige und kompetente Arbeitskräfte im Sinne der vorhandenen
fachgerechten Ausbildung anzuerkennen und dementsprechende Förderung zu ermöglichen. Auf Verbesserungsvorschläge von jenen, die sich mit der realen Welt auseinandersetzen und Missstände erleben, handelnd zu reagieren.
Arbeitsatmosphäre
Büros ausreichend ausgestattet (Möbiliar, EDV)
Klimaanlagen in vielen Fällen vorhanden.
Kommunikation
Eher im Nachhinein
Kollegenzusammenhalt
Ein wichtiges Erfordernis in unsicheren Zeiten
Work-Life-Balance
Im Sommerhalbjahr meist überbordende Außendienste mit manchmal chaotisch hoher Auftragslast, wo Krankenstände sich als maximal kontraproduktiv erweisen.
Im Winterhalbjahr ist die Lage entspannter (Workshop-Life-Balance vorhanden). Allerdings sind hier auch die Überstunden auf Anordnung abzubauen.
Vorgesetztenverhalten
Siehe Sterne
Interessante Aufgaben
Am Beginn erscheinen Tätigkeiten noch interessant, da es vor allem darum geht, viele Prozesse (Außendienste, Labor, Büro) neu
kennenzulernen. Nach ca. einem halben Jahr hat sich jedoch schon der Alltag eingeschlichen und es gibt von da an keine großen Aufgaben mehr (Automatisierung übernimmt die Aufgaben der Person). Etwaige interne Schulungen zur formell richtigen Handhabe mit Reagenzien/Probenahmeabläufen sind das höchste der Gefühle.
Gleichberechtigung
Vorhanden
Umgang mit älteren Kollegen
Es gibt kaum ältere Kollegen. Wenige Jahre vor der Pension wurde einem Kollegen die Kündigung ausgesprochen, mit teils fragwürdigen Begründungen.
Arbeitsbedingungen
Anhand der Sterne ersichtlich
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Sämtliche Gebinde für die Beprobungen sind aus Kunststoff und werden daher weggeworfen.
Sozialbewusstsein ist im ideellen Sinn vorhanden.
Gehalt/Sozialleistungen
Unterdurchschnittliche Gehälter im Sinne eines Consulting-Tarifs
- keine Gefahrenzulage oder Schmutzzulage
bei oftmals riskanten Außendiensten in Bereichen von Deponien oder Baustellen
- Kollektiverhöhungen werden als Gehaltserhöhung kommuniziert.
- Außendienst- Diäten, welche gesetzlich für
Dienstgänge vorgeschrieben und daher selbstverständlich sind, werden als finanzielle Zusatzleistung gepriesen.
Sozialleistungen: Gratis Kaffee, Mineralwasser für die Außendienste, Wäscherei für Firmengewand.
Image
Es passieren aufgrund von unnötigen Automatisierungsvorhaben (Vorgegebene Aussendiensplanungsrouten, automatische Prüfberichterstellung) zahlreiche Fehler, welche selbst langjährige Auftraggeber zu einem Dienstleisterwechsel veranlassen.
Karriere/Weiterbildung
Karrieremöglichkeiten stehen i.d.R. nicht
im Vordergrund der Geschäftsphilosophie
eines stark auf Umsatz und auf niedrige Arbeitskosten ausgerichteten Unternehmens.
Aufstiege passieren am ehesten noch dann,
wenn länger dienende Kernpersonen das Unternehmen verlassen haben.
Das Thema Weiterbildung wird möglichst vermieden, da es für den Standort zu hohe Kosten verursacht. Interne Schulungen(Verfahrensvorschriften usw) bringen keinen echten Kompetenzzuwachs und werden als Weiterbildung kommuniziert.