Erfahrenen Mitarbeitern nicht zu empfehlen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Geschäftsführung ist im Vergleich übermäßig offen für Veränderungen, hat jedoch (verständlicherweise) nicht ausreichend Ressourcen, um sich detailliert mit allen Problemen zu beschäftigen (was auch nicht ihre primäre Aufgabe sein sollte). Das Produkt zeigt vielversprechende Ansätze und wird kontinuierlich weiterentwickelt, auch unter Einbeziehung des Kundenfeedbacks.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Es werden Teile der Bewertung nicht veröffentlicht, da aufgrund der Verschwiegenheitserklärung keine Nachweise an kununu übermittelt werden dürfen (die beanspruchten Stellen betreffen eine spezifische Zielgruppe).
Die HR-Abteilung versagt komplett. Ich bin davon überzeugt, dass es nicht aus bösen Absichten geschieht, sondern vielmehr an einem deutlichen Mangel an Fachwissen und/oder Berufserfahrung sowie an dem Wunsch, die Personen aus eigenem Freundeskreis ohne Berücksichtigung der Fachkompetenzen zu beschäftigen, liegt.
Es mangelt an Personalplanung, einer Feedbackkultur (Evaluationsgespräche sollten laut Versprechungen bereits seit Monaten (!) gelebt werden), Mitarbeiterführung, Gestaltung der Mitarbeitererfahrung, dem Management von Führungskräften, Optimierung interner Prozesse inklusive Controlling, Eskalationsmanagement, Offboarding & Deeskalation, Leitfaden für Meetings, Best Practices, sowie an einer klaren Kommunikation, bei der nur das gesagt wird, was auch umsetzbar/realistisch ist (dies gilt auch für die Beurteilung der Mitarbeiter, bei der überlegt werden sollte, ob Lob gerechtfertigt ist, wenn es nicht durch konkrete Instrumente untermauert werden kann).
Als erfahrener Mitarbeiter würde ich nicht für die Firma arbeiten, solange sich bei den internen Prozessen nicht etwas grundlegend ändert. Man investiert eigene Expertise (was ja normal ist), aber man bekommt genau 0 zurück (und das ist nicht normal). Damit sich da was ändert, müsste die HR-Abteilung vollständig umstrukturiert werden, sodass die Person mit dem geringsten Fachwissen und dem geringsten Interesse an den Mitarbeitern und den internen Prozessen nicht mehr in einer Schlüsselposition sitzt (ein durchschnittlicher HAK-Student hätte hier mehr Fachwissen -leider). Bitte eine Fachkraft einstellen oder extern – nach fachlichen Kompetenzen, nicht nach Bekanntschaft - organisieren! Das würde die Lage (sowohl intern als auch extern) erheblich verbessern.
Verbesserungsvorschläge
Dieser Kommentar zielt keineswegs darauf ab, der Firma Schaden zuzufügen. Es handelt sich lediglich um einen dringenden Aufruf, eine Fachkraft zu engagieren, um eine geeignete Struktur für interne Prozesse zu etablieren, die erforderlichen Abläufe zu verbessern und proaktiv zu handeln. Diese Botschaft wurde bereits an die Geschäftsführung übermittelt, und nun bleibt nur zu hoffen, dass sich diesbezüglich zeitnah etwas ändert.
Dass die Geschäftsführung in die operativen Abläufe zu stark eingreift und von ihrer strategischen Rolle abweicht, kann bestätigt werden. Es wäre ratsam, wenn sich die Geschäftsführung verstärkt von den operativen Geschäften löst und sich vermehrt aufs Management und strategische Ausrichtung konzentriert.
Einige Punkte dieser Bewertung konnten nicht direkt kommuniziert werden, da die HR-Abteilung diese Bereiche monopolisiert hat. Dies ermöglicht es ihr, die Informationen entsprechend anzupassen, bevor sie an die Geschäftsführung weitergeleitet werden (falls überhaupt). Dadurch wird die Schuld den Mitarbeitern zugeschrieben und das Missmanagement vertuscht. Zudem konnte bzw. durfte nicht alles angesprochen werden, da unklar ist, welche Beziehungen zu den betroffenen Personen bestehen und über welche Personen man kein Feedback abgeben darf. Solche Situationen führen nämlich zu einer Kündigung durch den Arbeitgeber.
Arbeitsatmosphäre
Es besteht eine Zweiklassengesellschaft (deswegen auch die teilweise widersprüchlichen Bewertungen hier – positive Bewertungen vom Vertrieb in Form von Studentenjobs oder von Kollegen mit überhöht entlohnten Jobs; die negativen Bewertungen kommen von den restlichen Mitarbeitern). Auf der einen Seite stehen ausgewählte Mitarbeiter, die zur Elitengruppe gehören und sich mit ihren Beteiligungen und Gehältern gut gehen lassen. Auf der anderen Seite befinden sich die übrigen Mitarbeiter. Für diese werden Gehaltsanpassungen durch Versprechungen ständig verschoben – obwohl einige ausgewählte Mitarbeiter aus der Elitengruppe bereits ihre Erhöhung erhalten haben. Für die Mitarbeiter mangelt es an Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung sowie an einer gerechten Einstufung nach dem Kollektivvertrag.
Kommunikation
Vertuschungen und leere Versprechungen sind allgegenwärtig – selbst bei Angelegenheiten, die kaum etwas kosten (nur ein paar Minuten Zeit). Das Employee Committee funktioniert im Grunde nach dem Prinzip, dass Mitarbeiter, die Probleme ansprechen, selbst Lösungen finden und umsetzen sollen. Dies geht weit über Eigeninitiative hinaus, da Mitarbeiter die Verantwortung der HR-Abteilung, der Führungskräfte und/oder des entsprechenden Managements übernehmen müssen. Bald wird es kein Feedback mehr geben, da niemand die Aufgaben der Führungskräfte „einfach so“ übernehmen möchte.
Kollegenzusammenhalt
Die Führungskräfte verfolgen ihre Eigeninteressen – je nach Team ist dies mehr oder weniger spürbar. Auf der unteren Ebene funktioniert der Austausch gut, obwohl viele Kollegen das Unternehmen verlassen haben oder verlassen mussten.
Work-Life-Balance
Regelmäßig werden Überstunden oder Zusatzarbeiten geleistet, die zwar anfallen, aber nicht geschätzt werden, da die Vorgesetzten der Ansicht sind, dass diese nicht relevant sind. Da die Führungsebene kaum Kenntnis darüber hat, was die Mitarbeiter tatsächlich leisten, fehlt es in solchen Fällen am Verständnis (keine Übersicht über Aufgaben, Prozesse oder Ressourcenplanung). Die Gleitzeitvereinbarung ermöglicht jedoch eine sehr flexible Arbeitszeit.
Vorgesetztenverhalten
In den meisten Fällen ist das Verhalten der direkten Vorgesetzten arrogant, egozentrisch und nicht unternehmensorientiert (es wird in der Regel im Eigeninteresse gehandelt). Dass Vorgesetzte nur drei Tage (oder in Notfällen vier Tage) die Woche arbeiten, ist zu wenig. Offiziell wird die Arbeitswoche mit Home-Office-Tagen "erfüllt", allerdings sind diese nur formale Arbeitszeiten. Das Homeoffice wird oft im Ausland eingerichtet oder bei Tätigkeiten genutzt, für die die „normalen“ Mitarbeiter Urlaub nehmen müssten. Zu guter Letzt ist es für die Vorgesetzen natürlich von großer Bedeutung, wenn man Personen aus ihrem Bekanntenkreis in der Firma als Externe verdienen lassen kann. Offizielle und transparente Ausschreibungen sind prozedural nicht eingebettet.
Bei der Geschäftsführung mangelt es an sozialer Kompetenz. Dies ist letztendlich kein Muss, aber es führt dazu, dass interne Prozesse nicht ordentlich funktionieren, was schwerwiegende Auswirkungen auf die Organisation mit sich bringt. Was wohl in der Kompetenz der Geschäftsführung liegt, aber nicht kommuniziert wird bzw. definiert ist, sind Unternehmensstrategie, -Philosophie, -Werte, usw.
Interessante Aufgaben
Da die Führungskräfte selten Kenntnisse über die Aufgaben und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter haben, müssen diese selbst interessante Aufgaben finden. Sollten Mitarbeiter an die Grenze des Burnouts gelangen, wird es erwartet, dass sie sich selbst darum kümmern und ihre Aufgaben effizienter gestalten. Was man alles unter „Eigeninitiative“ verpacken kann, ist grenzenlos.
Gleichberechtigung
Wie bereits erwähnt, ist die Zweiklassengesellschaft deutlich spürbar. Die Geschäftsführung besteht ausschließlich aus Männern, die über geringe emotionale und soziale Fähigkeiten verfügen. Dies, zusammen mit dem Versagen der HR-Abteilung, ist eine sehr bedauerliche Kombination für die Mitarbeiter. Ansonsten herrscht Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern, und die große Ungerechtigkeit ergibt sich schlichtweg aufgrund von Unterschieden in der Beliebtheit und/oder persönlichen Beziehungen.
Umgang mit älteren Kollegen
Ältere/erfahrene Kollegen gibt es nur in der Geschäftsführung – ansonsten sind Mitarbeiter mit Berufserfahrung in der Firma nicht zu finden. Sehr bedauerlich für die Firma und vor allem für andere Mitarbeiter, die unbedingt Berufserfahrung sammeln brauchen.
Arbeitsbedingungen
Die Räumlichkeiten entsprechen nicht den Standards eines ordentlichen Büros – damit ist alles gesagt. Die mangelnde Prozessorganisation erschwert die Lage erheblich.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Grundsätzlich wird eine Mülltrennung durchgeführt, und zu 90% wird mit digitalen Medien gearbeitet, was Papierverbrauch minimiert.
Gehalt/Sozialleistungen
Für ausgewählte Mitarbeiter sind die Gehälter übermäßig hoch – insbesondere im Vertrieb wird anscheinend ein hohes Fixum mit großzügigen Provisionen gezahlt. Gegeben die Leistung, die die Kollegen im Sales auf den höheren Ebenen leisten, sind die hohen Entlohnungen nur schwer nachvollziehbar. Gar nicht nachvollziehbar ist die Tatsache, dass die Kollegen im technischen Bereich komplett unterentlohnt werden und keine Weiterbildungsmöglichkeiten haben.
Zusätzliche Annehmlichkeiten, die bisher hauptsächlich die Studentenjobs gestützt haben (Obst, Snacks, kostenlose Getränke), sollen abgeschafft werden, weil sie zu viel Aufwand für das Management darstellen und man ja nicht die Zeit mit den "niedrigeren" Mitarbeitern verlieren will. Es stellt sich die Frage, wen diese "neue Lösung" letztendlich begünstigen wird, denn die Fragen zur Umsetzung wurden ohnehin von niemandem gestellt.
Image
Extern könnte besser sein - Vertriebsmitarbeiter achten kaum darauf, professionell zu handeln (z.B. ob das geliefert werden kann, was sie den Kunden versprechen; mangelnde Qualitätskontrolle).
Intern werden leere Versprechungen nur noch halbwegs aufrechterhalten, um das Image eines engagierten Start-ups zu bewahren. Allerdings gibt es bereits Themen, die sich nicht einfach durch Versprechen oder Vertuschen lösen lassen. Ein Versuch, sich auf den deutschen Arbeitsmarkt umzuorientieren, ist keine Lösung.
Die Empfehlung an die potenziell neuen Kollegen wäre, dass die Bewerber genau überprüfen, ob das tatsächliche Gehalt und die Aufgaben mit dem übereinstimmen, was ausgeschrieben wurde. Jegliche Änderungen im Vertrag (Entlohnung, Stunden usw.) sollte man auch in schriftlicher Form verlangen. Ein Zwischenzeugnis zu holen, lässt sich trotz dem Aufwand auch empfehlen (monatelange Wartezeit; ständiges Abschieben; leere Versprechungen). Ein Abschiedsgeschenk im Falle des Unternehmensverlassens darf man sich nicht erhoffen, obwohl dieses versprochen wurde.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt keinen strukturierten Plan für Weiterbildungen. Allenfalls wird ein Coaching arrangiert (am besten mit einem Bekannten von einem der Vorgesetzten). Es ist verständlicherweise schwierig, einen Ausbildungsplan für die Mitarbeiter zu erstellen, wenn die HR-Abteilung keinerlei Kenntnis über die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter und über die Ausbildungsmöglichkeiten hat. Allerdings mangelt es auch erheblich an Führungskräftetraining – und es ist fraglich, ob sich die Schwachstellen bei Führungskräften überhaupt durch Training beseitigen lassen - nicht alle Mitarbeiter sind dazu geeignet, Führungskräfte zu sein!