Fehlende Kommunikation, teils fehlende Empathie für Mitarbeiter in den Filialen
Gut am Arbeitgeber finde ich
Angenehme Räumlichkeiten, im Zuge von Corona kleine freiwillige Sonderzahlung, Firmen Events, bereitgestellte Dienstkleidung, Personalpreise und -Vergünstigungen z.B. bei Netzbetreibern.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Überheblichkeit gegenüber den 'untersten Schichten' im Verkauf, Personalmangel, Bezahlung, Aufforderungen etwas zu verkaufen das die Kunden in Wirklichkeit nicht brauchen und Tadel wenn trotzdem stattdessen die beste Lösung für den Kunden gesucht wird. Personalpreise bei denen bekannt ist dass die Firma immernoch ordentlich daran verdient. Für die Filialen nicht nachvollziehbare Anordnungen oder ständig wechselnde Schwerpunkte. Vom Betriebsrat bekommt man das ganze Jahr kaum mit, darf aber immer brav Abgaben zahlen. Zur Weihnachtsfeier werden beispielsweise unter 13€ pro Mitarbeiter dazugezahlt. In meinem neuen Job erhalten die Angestellten 150€ regionale Gutscheine, die Autobahnvignette und unterschiedlichste Geschenke. Und das in wenigen Monaten!
Verbesserungsvorschläge
Auch in die Filialen reinhören und den strengen Hierarchien entgegen wirken.
Anordnungen oder ein Soll dass ständig gepredigt wird, das einem jeden Tag aufs Neue Kraft abverlangt sollte auch unmittelbar, direkt belohnt werden. Prämien daraufhin angepasst werden. Schon geringe Beträge würden enorm motivieren wenn man sich beispielsweise im Laufe des Vormittags durch den Verkauf forcierter Sets sein Mittagessen dazu verdienen könnte!
Nicht ein Schema auf alle Filialen anwenden wollen. Von A, B,… Unterscheidungen im Sortiment mal abgesehen.
Ausreichend Personal einstellen. Notfalls bei attraktiveren Gehältern. ;)
Das Bewusstsein stärken dass nicht nur die Filialen ohne die Zentrale aufgeschmissen wären, sondern auch die Zentrale ohne die Verkäufer!
Arbeitsatmosphäre
Aufgrund von permanentem Personalmangel bleibt oft kaum Zeit für Pausen. Die Gesichter werden immer länger, die Motivation sinkt Tag für Tag. Geleistete Zahlen sind nie genug, es muss immer mehr werden. Die Anfragen und Abläufe werden komplexer, trotzdem bleibt man ‚der einfache Verkäufer‘. Es kann sich keiner Vorstellen mit welchen Anfragen und Vorstellungen wir uns teilweise konfrontiert sehen!
Kommunikation
In der Filiale erhält man teils zu viele ‚Tagesnews‘ und umgekehrt wieder zu wenig. Man kann oft nur schwer benötigte Informationen wieder finden. Das Vorschläge-‚Portal‘ ist voll von seit Monaten unkommentierten Vorschlägen. Filialintern werden Einwände und Kritik als unliebsames Diskutieren abgetan.
Kollegenzusammenhalt
Ich liebe meine Kollegen. Allerdings bleibt kaum Zeit oder Kraft sich in den wenigen freien Minuten über privates auszutauschen. Man will oft nurnoch still essen, rauchen, nach hause,… genug für heute.. Früher ging man abends noch mal eben was trinken, heute ist man nurnoch ausgelaugt und will heim.
Work-Life-Balance
Für den Handel üblich: Morgens bis Abends, verkaufsoffene Feiertage, Weihnachten Stress ohne Ende,…
Vorgesetztenverhalten
Loyal meist nur der nächst höheren Etage gegenüber.
Interessante Aufgaben
Je nach Kundenanfragen manchmal interessant, manchmal das tägliche Hamsterrad: das hundertste Passbild, das xte Angebot des Netzbetreibers das noch zu teuer ist, Geräte die eigentlich funktionieren sollten und Kunden deren Handydisplays angeblich von ganz alleine gesprungen sind...
Umgang mit älteren Kollegen
Ein wirklich langjähriger und von den Kunden gefragter Kollege wurde ohne große Empathie oder Gegenargumentation gegenüber der Regionalleitung unerwartet gekündigt.
Arbeitsbedingungen
Helle, klimatisierte, freundliche Verkaufsräume. Alles muss attraktiv gestaltet werden. Oft ist dies für die täglichen Abläufe nicht unbedingt förderlich da kaum genug (fixer) Platz bleibt für ständig benötigte Utensilien. Außerdem oft keine Zeit um mal aufzuräumen.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Siehe Arbeitsbedingungen. Mülltrennung ist aufgrund der optischen Anforderungen oft nur schwer möglich. Es wird viel ausgedruckt das nie wieder benötigt wird. Rechung per Mail kann in der holprig laufenden Kundenverwaltung nur nach längeren Ladezeiten hinterlegt werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Kollektiv. Prämien werden als Karotten vor die Nasen gehalten. Das Prämiensystem ist dabei aber nicht immer fair und netto bleibt davon kaum etwas übrig. Von dem Prämien orientierten Verkauf, weg vom tatsächlichen Bedarf mal ganz abgesehen. Das Prämiensystem verursacht manchmal mehr Frust als Freude.
Image
Besser als verdient. Nicht umsonst verdient man im Marketing hier doppelt so viel wie in der Filiale. „Wo haben Sie denn dieses Strahlen her?“ Echt, keine Ahnung… Auch kann ich mir die hier auch hin und wieder vorkommenden wunschlosen 5 Sterne Bewertungen nur erklären in dem irgendwer von der Zentrale dazu verdonnert wird einmal pro Woche eine positive Bewertung einzugeben, unter ständigem Fragen des Vorgesetzten wieviele man denn diesen Monat schon eingegeben hat.
Karriere/Weiterbildung
Firmeneigene Akademie in schönem Ambiente mit leider oft langen Anfahrtszeiten. eLearning Portal. Karriere nur wenn man näher an unbeliebte und teils fast schon gefürchtete Chefitäten rücken möchte. Auch bleiben tatsächliche Benefits aus. Und wenn man hunderte Weiterbildungen machen würde bliebe es der gleiche Hungerlohn.