Selbstständiges und Selbstorganisiertes Arbeiten mit hoher Verantwortung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die direkte Arbeit mit den Klienten.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Überbordendes Dokumentationswesen, viel zu viel Verantwortung: Förderkonzept, regelmäßige Berichte, Termine mit Systempartnern, Termine für Verlaufsdiagnosen rechtzeitig vereinbaren, wenn die Eltern dies nicht selbst erledigen, Nachtelefonieren bei schwer erreichbaren DSAs am Jugendamt, es wird erwartet auch in Teilzeit von Mo-Fr erreichbar zu sein, bei Problemen mit Klienten wird erwartet, dass man sich für die Familie „verbiegt“ und man „Beschimpfungen“ einfach schluckt und darüber hinwegsieht, für jedes miese Verhalten der Klienten wird Verständnis bishin zur Selbstaufgabe erwartet. Homeoffice mit privaten Geräten, privater PKW.
Verbesserungsvorschläge
Dokumentationen vereinfachen, es ist z.Bsp. Irrsinn, bei jeder einzelnen Doku die eigene Adresse eintippen zu müssen… Anfahrts- und Wegfahrzeit samt Datum bei jeder einzelnen Doku bei Klienten der Ki-Ju-Hi finde ich auch entbehrlich. Bei jeder Doku nachträglich auch noch tabellarisch auflisten, welcher Entwicklungsbereich nun genau und wodurch gefördert wurde kostet Zeit und sollte den Vorgesetzten eigentlich selbst klar sein.
Stundenreduktion vereinfachen („Du hast den Arbeitsvertrag unterschrieben, es ist nicht vorgesehen, hier Änderungen vorzunehmen…“) Mental-Load, Einlesen in Befunde etc und die tatsächliche Verantwortung über den reibungslosen Ablauf (Folgeanträge etc) sind mit der mickrigen Vorbereitungszeit nicht mal ansatzweise abgegolten.
Kommunikation
Vorgesetzte ist zwar leicht leicht zu erreichen und wenn alles gut läuft, findet die Kommunikation auch auf Augenhöhe statt. Bei Problemen/Kritik werden jedoch Standardphrasen zum Besten gegeben: „das ist deine Verantwortung“ (bei mehreren Leerläufen zwischen den Klienten, und/oder extremen Fahrzeiten), „da kann man nichts machen, außerdem war’s früher noch viel komplizierter“ (Dokumentationswesen) „ist nicht vorgesehen“ (Anfrage für Einzelsupervision)
Kollegenzusammenhalt
Das Team in unserem Bezirk versteht sich sehr gut, das liegt vermutlich hauptsächlich daran, dass wir uns nur zu den Teamsitzungen/Supervisionen treffen…
Work-Life-Balance
Bisher im Sozialbereich die mit Abstand schlechteste Work-Life-Balance.
Vorgesetztenverhalten
Prinzipiell wertschätzender Umgang wenn alles passt, bei Kritik/Verbesserungsvorschlägen wird mit: „das ist so nicht vorgesehen/ da kann man nichts machen/früher war alles noch viel komplizierter“ geantwortet. Thema erledigt.
Interessante Aufgaben
Freie Gestaltung der Fördereinheiten
Arbeitsbedingungen
In Vollzeit kaum bewältigbar, Fördereinheiten finden fast ausschließlich nachmittags statt. Lange Wegzeiten zwischen den Klienten werden pauschal abgegolten, was bei Stau/Baustellen etc. immer zulasten des Arbeitnehmers geht. Leerzeiten zwischen den Einheiten werden nicht berücksichtigt.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Ambulante/aufsuchende Arbeit per EIGENEM PKW.
Gehalt/Sozialleistungen
Das Gehalt ist den offiziellen Stundenausmaß entsprechend zwar recht gut, allerdings sind eben längere Wegzeiten, Leerläufe zw. den Klienten und die überbordende Dokumentation, Berichtswesen, regelmäßiges neu Formulieren der (übergeordneten) Förderziele, Evaluierungen, Vorbereitung und Recherche zu den einzelnen Fördereinheiten etc. durch die pauschale „Vorbereitungszeit“ so gut wie nie gedeckt. Ein-und Ausräumen des privaten PKWs sowie die Einrichtung/Instandhaltung des Homeoffice -Arbeitsplatzes sind dabei auch nicht berücksichtigt. Teamsitzugen und Supervisionstermine werden regelmäßig (unbezahlt) überzogen. „Mental Load“ steht in keinem Verhältnis zur Bezahlung…
Image
Unsere Tätigkeit wird (in meinem Bezirk) von anderen Einrichtungen (Systempartnern) eher belächelt.
Karriere/Weiterbildung
Es gibt zwar interne Weiterbildungen, aber kaum/keine Aufstiegschancen innerhalb der Organisation.