Tolle Produkte, schlechtes Management
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Produkte und das gemeinsame Ziel - jeder hat eine gewisse Passion für Motorräder und das macht es leicht, gemeinsam und zielorientiert an etwas zu arbeiten. Dies ist immer der gemeinsame Nenner und Motivator in der ganzen Mannschaft.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Miserable Entscheidungskultur (siehe oben).
Return on Invest bzw. Profatibilität von Produkten wurde und wird nicht professionell betrachtet (Kombinationsversagen von Vorstand, Controlling, Produktlinie, Produktmanagement und Projektteams -> Ergebnis: Insolvenz).
Verbesserungsvorschläge
- Silodenken in Bereichen reduzieren
- Prozesskomplexität und Matrixorganisation der Unternehmensgröße (in 2025 um 1/3 auf ca. 540 Mitarbeiter reduziert) anpassen - niemand braucht in einem effizienten Betrieb 50% Stakeholder und 50%, die die eigentliche Arbeit machen
Arbeitsatmosphäre
Besprechungskultur ok;
starkes Silodenken in jedem Bereich, daher keine zentrale Strategie, wo die gesamte Entwicklung und andere betroffene Bereiche vernünftig zusammenarbeiten würden (auch vor Insolvenz) -> d.h. jeder Bereich kämpft um sein Budget und Personal, dass aber ein Chassis mit einem Motor und der zugehörigen Elektronik perfekt zusammenspielen muss, ist den Bereichsleitern aber nicht viel wert
Kommunikation
Kommunikation des Managements kryptisch, spät und intransparent (besonders vor der Insolvenz am 29.11.2024, jedoch hat sich an den Personen in Vorstand, Geschäftsführung und Bereichsleitung großteils nichts geändert)
Kollegenzusammenhalt
großteils guter Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft unter Kollegen
Work-Life-Balance
Gleitzeitmodell, jedoch konservative und strenge Homeofficerichtlinie
Teilweise prähistorische Arbeitsansichten (wer mehr Stunden in der Firma ist, macht vermutlich bessere Arbeit?!)
Vorgesetztenverhalten
stark unterschiedlich, teils kompetente, professionelle, engagierte und respektvolle Führungskräfte; teilweise das Gegenteil: kaum Fachkompetenz, intransparent, Freunderlwirtschaft
Grundsätzlich schlechte Entscheidungskultur: Entscheidungen, egal ob groß oder klein, werden nicht professionell aufbereitet, dokumentiert und kommuniziert - eher so nach dem Motto "das wurde doch letztes Jahr entschieden" (obwohl es nirgends steht) oder "hast du das noch nicht in der Kaffeeküche gehört"
Interessante Aufgaben
es werden Motorräder entwickelt, da gibt is großteils nur spannende Aufgaben
zukünftige Bewerber sollten sich durch viele Fragen allerdings ein genaues Bild der Position machen - der eine oder andere Bullshitjob ist (wie in allen großen Unternehmen) auch dabei
Gleichberechtigung
weibliche und männliche Angestellte werden gleichbehandelt, wenn jemand aus familären Gründen auf eine 30h Woche reduzieren oder in Karenz gehen will, ist das ein mittleres Drama -> liegt wohl an den Boomern in Geschäftsführung und Bereichsleitung
Umgang mit älteren Kollegen
entweder sitzen diese in höheren Führungspositionen, langdienende "normale" Angestellte werden jedoch nicht besonders geschätzt oder gefördert
Arbeitsbedingungen
Büros sind sterile Betonräume; Hälfte des Gebäudes hat keine Klimaanlage
Umwelt-/Sozialbewusstsein
es wird zumindest Müll getrennt
Gehalt/Sozialleistungen
diese Bewertung gilt für die Zeit vor der Insolvenz
faire Bezahlung, Gehaltserhöhungen werden wirklich nach Leistung verteilt. jemand der ständig nachverhandelt wird nicht bevorzugt gegenüber jemandem, der eine gute Arbeit macht
Image
diese Bewertung gilt für die Zeit vor der Insolvenz
im März 2025 mit einem neuen Investor muss man die Situation neu bewerten
Karriere/Weiterbildung
diese Bewertung gilt für die Zeit vor der Insolvenz, es gab viele Angebote und Schulungen und Weiterbildungen wurden niederschwellig genehmigt