Ich kann jedem nur eindringlich warnen hier zu arbeiten!
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Ich habe kurz vor meinem Abschluss meines Wirtschaftsstudiums 2019 beim Magistrat der Stadt Wien in der Magistratsabteilung 6 im SMZ Ost Klinik Donaustadt in der Patientenverrechnung begonnen. Ein par Monate zuvor bin ich Vater geworden und suchte nach 6 Jahren in einer großen Bank eine familienfreundlichere und sinnstiftende Arbeit. Ein par Monate vor meinen Dienstantritt bei der Stadt Wien erlitt ich einen heftigen Hexenschuss und war sehr glücklich darüber, dass mein damaliger Arbeitgeber, höhenverstellbare Stehtisch für alle Mitarbeiter zur Verfügung stellte.
Beim Einstellungstermin wurde mir von der Personalleiterin mündlich mitgeteilt, dass Männer keine Möglichkeit auf Karenz haben, denn dass gibt es nur für Frauen. Die Personalleiterin, die Abteilungsleiterin, die stv. Abteilungsleiterin und ~95% der Belegschaft waren weiblich.
Das neu gebaute Krankenhaus an dem ich anfing war mit einem 100.000,00 EUR Energiering ausgestattet, nicht aber mit gesundheitspräventiven höhenverstellbaren Stehtischen, wie es heutzutage üblich ist. Ich fragte meine Vorgesetzte höfflich um einen höhenverstellbaren Stehtisch aufgrund meiner Verletzung und um derartiges zukünftig zu vermeiden. Das dem so ist, ist ja immerhin wissenschaftlich determiniert. Die Antwort war zu meiner Verwunderung ein mündliches „Nein“. Einige Tag später habe ich per E-Mail um die Genehmigung eines von mir selbst finanzierten höhenverstellbare Zusatzpultes gebeten, dass man auf einen Schreibtisch stellen kann. Der MA 6 wären somit auch keine Kosten entstanden. Die Antwort war darauf wieder ein mündliches „Nein“. Ich bat meine Vorgesetzte, mir die Begründung per E-Mail zu beantworten. Am nächsten Tag legte man mir meine Kündigung ohne Begründung auf den Tisch und begleitete mich mit Verweis auf die Sicherheitskräfte aus dem Krankenhaus.
In der kurzen Zeit die ich dort verbracht habe, empfand ich das Arbeitsklima mit Ausnahme weniger KollegInnen als schweigsam und verhalten. Es herrschte strikte Hierarchie. Meiner Wahrnehmung nach war mein sehr zuvorkommender und kompetenter Zimmerkollege (ohne Personalverantwortung) die eigentliche Ansprechperson für sämtliche fachlichen Themen in der Kanzlei. Leistung war bei diesem Arbeitgeber anscheind kein Karrierekriterium.
Von der sozialdemokratischen Stadtregierung die das Gesundheitsressort leitet bin ich enttäuscht. Ich frage mich wie es sowohl aus menschlicher als auch aus fachlicher Sicht zu derartigen Fehlbesetzungen kommen konnte. In keinem privaten Unternehmen habe ich eine derartige Diskriminierung und Demütigung erfahren. Ich schreibe diese Geschichte 5 Jahre später, da ich über diese Demütigung damals einfach Fassungslos war und Zeit braucht zu verstehen und zu verarbeiten, was da eigentlich passiert ist. Ich bin pessimistisch, ob es in diesen politisch motivierten Beamtenstrukturen jemals ein Umdenken geben wird. Ich bin pessimistisch, dass es politischen Verantwortlichen interessiert, dass einer österreichische Jungfamilie der Boden unter den Füssen in weggezogen wurde, und nicht mal versucht wird ein vernünftiges und sachliches Gespräch auf Augenhöhe zu suchen. Mein Eindruck ist, dass die Vorgänge in den städtischen Resorts nichts damit zu tun haben was eine sozialdemokratischen Stadtregierung in den Medien von sich gibt. Auf jeden Fall hat man mein Vertrauen nachhaltig verspielt!
Bei meinem neuen Arbeitgeber konnte ich beim zweiten Kind so lange in Karenz gehen wie ich wollte. Einen höhenverstellbarer Schreibtisch bekam ich auch!
Arbeitsatmosphäre
schweigsam und verhalten
Kollegenzusammenhalt
wenig
Work-Life-Balance
2019 kein Homeoffice
Vorgesetztenverhalten
entsetzlich schlecht, stirkt hierachisch
Interessante Aufgaben
war in Ordnung
Gleichberechtigung
Frauenanteil 95%
Arbeitsbedingungen
Basisausstattung nicht mehr zeitgemäß
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Demütigung von Mitarbeitern
Gehalt/Sozialleistungen
ca. Mediangehalt
Image
kann jedem nur abraten hier anzufangen
Karriere/Weiterbildung
kann ich nicht sagen