Einmal und nie wieder! Finger weg!
Gut am Arbeitgeber finde ich
Die Produkte sind gut, es gibt hier wirklich viele tolle und bemühte Mitarbeiter. Ich finde toll, dass es in Innsbruck so eine Firma gibt und auch dass die Gründerin immer noch so präsent und eigentlich auch bemüht ist um ihre Mitarbeiter.
Es ist schön, wenn man von Kunden liest, die durch die Produkte wieder hören können und deren Leben dadurch massiv verbessert wurde, speziell wenn es Kinder sind.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Das Unternehmen hat ein massives Problem in der Führung und auch bei der gesamthaften Strategie. Es wird irrsinnig viel Geld ausgegeben für irgendwelche Initiativen, die nicht abgestimmt sind und die sich irgendjemand eingebildet hat, die am Ende aber keinen Mehrwert schaffen.
Mich stört es massiv, dass einzelne Mitarbeiter sehr viel macht haben und eigentlich tun können, sie wollen, und dies einfach so hingenommen wird. Es ist nicht richtig, Leute unter falschen Vorzeichen anzuwerben und dann vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Es braucht eine Strategie für die nächsten 5-10 Jahre, von der klare Ziele abgeleitet und auf die Abteilungen heruntergebrochen und messbar gemacht werden müssen. Auch muss es klare Führungsrollen für einzelne Themen geben. Beispielsweise gibt es keinen Verkaufs-Chef, keine Führung für Marketing-Aktivitäten (hier gibt es 2 parallele Abteilungen, weil sich jemand nach Unstimmigkeiten abgespalten hat). Es braucht klare Vorgaben, an die sich jeder zu halten hat. Sonst ist es ein Kampf gegen Windmühlen und das Unternehmen wird auf lange Sicht nicht überleben oder aufgekauft werden.
Was noch kritisch ist, ist dass es keine Konsequenzen für Mitarbeiter gibt, die sich schlecht verhalten oder keine Leistung bringen.
Verbesserungsvorschläge
Meiner Meinung nach braucht das Unternehmen dringend eine neue und starke Geschäftsführung. Vieles im Unternehmen läuft zwar vor sich hin, steht aber auf einer sehr wackligen und nicht zukunftssicheren Basis. Es mangelt oft an grundlegenden Prozessen und Entscheidungen, im Prinzip kann jeder machen was er will. Speziell die Niederlassungen im Ausland und alt eingesessene lokale Führungskräfte haben Sonderprivilegien und müssen sich nicht an Vorgaben halten.
Auch müssen kritische Themen wie Mobbing mit wesentlich mehr Gewicht behandelt werden. Wenn in einer Abteilung reihenweise Mitarbeiter kündigen oder ständig beim Betriebsrat stehen, darf man nicht einfach die Augen davor verschließen. Speziell für Mitarbeiter, die für MED-EL nach Österreich gezogen sind (und derer gibt es VIELE), ist es nicht einfach möglich, zu kündigen und eine neue Stelle zu suchen. Man darf Menschen nicht so behandeln und kaputt machen.
Arbeitsatmosphäre
Mobbing an der Tagesordnung und geduldet, viele Mitarbeiter leben mit Stress und Angst vor der Arbeit
Kommunikation
Organisatorische Änderungen wurden spät oder gar nicht kommuniziert, keine klare Kommunikation von Zielen (weder auf Unternehmens- noch Abteilungsebene), viel stille Post
Kollegenzusammenhalt
Kein Zusammenhalt, manche Leute habe ich in über einem Jahr nur 2-3 Mal gesehen, komplett zerrissene Abteilungen auf 4 Standorte verteilt
Work-Life-Balance
Ich habe viel Stress in mein Privatleben mitgenommen. Meetings mussten oft außerhalb meiner eigentlichen Arbeitszeit sein.
Vorgesetztenverhalten
Unterste Schublade, sowohl bei meiner direkten Vorgesetzten als auch auf Management-Ebene. Vereinbarungen wurden nicht eingehalten, meine Jobbeschreibung passte nicht mit dem ausgeschriebenen Job zusammen. Zusammenarbeit unmöglich und nur auf Psycho-Terror-Ebene möglich. Liebkinder wurden bevorzugt, alle anderen wurden kontrolliert, terrorisiert und hinten herum schlecht gemacht.
Macht- und zahnlose Geschäftsführung.
Interessante Aufgaben
Es wären viele interessante Dinge dabei gewesen, die aber leicht durch fehlende/schlechte Organisation, mangelnde Disziplin und faule/unwillige Mitarbeiter unmöglich wurden.
Gleichberechtigung
Frauen klar im Nachteil. Die Vorgesetzte hat alle Frauen bewusst gemobbt, auch wurde dies von anderen männlichen Kollegen betrieben und geduldet. In meiner Zeit beim Unternehmen haben 3 von 6 weiblichen Kollegen gekündigt (Zeitraum 1 Jahr).
1 weibliches Liebkind wurde dafür über den Klee gelobt und unrechtmäßig befördert.
Umgang mit älteren Kollegen
Kann ich nicht beurteilen, da fast nur junge Mitarbeiter in meiner Abteilung waren. Ältere Mitarbeiter gab es fast nicht, da die meisten Leute nach kurzer Zeit das Unternehmen wieder verlassen haben.
Arbeitsbedingungen
Büros in absolut inakzeptablem Zustand, baufällig. Viel zu wenig Platz pro Mitarbeiter, keine Möglichkeiten zu telefonieren (was bei vielen aber den Großteil des Tags einnimmt). In einem Jahr musste ich 3 mal übersiedeln. Das Unternehmen ist extrem zerissen und auf etliche Gebäude aufgeteilt. Für meine Tätigkeit war mein Arbeitsort komplett unpassend und viel zu weit weg für schnelle persönliche Abstimmungen. Der Umzug in unser letztes Büro hatte den Charakter einer Bestrafung.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Keine besonderen Bemühungen um den Klimaschutz, Öffi-Ticket wurde nur spärlich unterstützt, Photovoltaik kam nur spät und in geringem Ausmaß zum Einsatz, keine Bemühungen um sonstigen Umweltschutz.
Gehalt/Sozialleistungen
Gehalt war in Ordnung und kam pünktlich, trotz einem erfolgreich laufenden Großprojekt war aber keine Gehaltserhöhung möglich, diese wurde den Liebkindern zuteil, aber nicht den bemühten Mitarbeitern.
Keine besonderen Sozialleistungen.
Image
Mitarbeiter in anderen Abteilungen sehen die Firma positiver, in meinem Bereich war es sehr negativ. In meinem Tätigkeitsfeld hat es sich schon herumgesprochen, dass es kein guter Arbeitgeber ist.
Karriere/Weiterbildung
Kein Weiterentwicklungspfad, keine abgestuften Jobtitel. Sehr generische Stellenbezeichnungen, die oft auch nicht mit der Tätigkeit übereingestimmt haben. Weiterbildung nur spärlich möglich, da ist auch kein Geld dafür da.