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Mondi 
Group
Bewertung

Dynamisch - mit allen Vor- und Nachteilen

2,2
Nicht empfohlen
Hat zum Zeitpunkt der Bewertung im Bereich Produktion bei Mondi Group in Wien gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

International & professionell

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Keine persönliche Wertschätzung - hier hat man eine Funktion zu erfüllen, alles andere ist uninteressant.

Verbesserungsvorschläge

Stellen Sie Manager ein, die ihr Handwerk zumindest ein bisschen beherrschen und denen auch ein wenig an den Mitarbeitern gelegen ist, nicht nur am Bonus. Gehen Sie wertschätzender mit den Mitarbeitern um und mit der Einstellung, dass Sie sich wirklich langfristig halten wollen. Die Fluktuation und der Verlust von gut eingearbeiteten Mitarbeitern ist nicht zuletzt eine Quelle versteckter Kosten. (Vielleicht ist das für viele Mondi Manager ein überzeugenderes Argument als das bloße Bewusstsein, zufriedene Mitarbeiter zu haben.)

Arbeitsatmosphäre

Die Arbeitsatmosphäre ist äußerst professionell geprägt - das ist einerseits sehr angenehm, andererseits wirkt es mitunter doch auch steif (siehe auch Kollegenzusammenhalt) und nimmt auf private Befindlichkeiten keine Rücksicht. Nicht zuletzt deswegen, schneidet das Unternehmen in internen Umfragen in diesem Bereich nicht so toll ab. Oft herrscht eher eine Atmosphäre, die man sich in der Managementberatung erwarten würde als in einem Industrieunternehmen. Darüber hinaus wird in vielen Dingen - entgegen dem was die offizielle, interne Imagekampagne behauptet - nicht transparent und konsequent agiert.

Kommunikation

Im Wiener Hauptquartier wird in den meisten Bereichen recht häufig und offen offiziell kommuniziert. Neben offiziellen Verlautbarungen gibt ab und an ein "Frühstück" in der Kantine, bei dem die Geschäftsleitung aus dem Nähkästchen plaudert.
Die Kommunikation in den Abteilungen ist sehr abhängig vom jeweiligen Chef - von prima bis zum Komplettversagen ist alles zu haben. Leider gibts auch bei entsprechender Rückmeldung von Mitarbeitern nicht immer entsprechende Konsequenzen für Vorgesetzte. Auch schon gesehen: vom Management wird bewusst und im krassen Gegensatz zur tatsächlichen Geschäftslage schwarz gemalt - wohl um bittere Pillen wie Personalabbau leichter verkraftbar zu machen und Mitarbeiterbegehrlichkeiten, am Erfolg teilzuhaben, vorzubeugen.

Kollegenzusammenhalt

Prinzipiell gut, allerdings herrscht hohe Fluktuation im Unternehmen was gepaart mit Leistungserwartung, langen Reisezeiten und dem einen oder anderen Denk-silo keine wirkliche Gemeinschaft aufkommen lässt. Intransparente Privilegien auf Reisen, mit Firmenautos, Urlaubstagen, Fortbildungen und ähnlichem tun ihr Übriges um das Klima zu vergiften.
Interessant, dass es offenbar trotz mehrerer hundert Mitarbeiter am Standort Wien keinen Betriebsrat gibt - zumindest habe ich in fast 2 Jahren am Standort nichts davon gehört. Allerdings gibt es zusätzliche, externe Services an die man sich wenden kann.

Work-Life-Balance

Die Schattenseite von "Dynamisch" - hier wird Leistung erwartet wie in einer Unternehmensberatung (leider nicht so gut bezahlt), Überstunden sind eine Selbstverständlichkeit, wer keine macht oder trotz Überstunden mal zwei, drei Tage hintereinander 9-to-5 macht, wird schief angesehen. In den letzten Monaten zumindest in meiner Abteilung auch immer öfter die Forderung nach Arbeiten am Wochenende. In dieser Beziehung ist das Unternehmen eher ein echter Singlehit.

Vorgesetztenverhalten

Wie immer in großen Unternehmen eine Frage der Abteilung - generelles Level ist wohl ok, aber man hat es doch mitunter mit Leuten zu tun deren Kompetenz eher im Jagdrevier (die Jagd ist das Golfen von Mondi) liegt als im Fach. So gibt es unter vielen kompetenten Leuten auch den einen oder anderen der eher durch sein Auftreten oder die Herkunft "überzeugt".
Leider hat sich dieser Eindruck in meiner persönlichen Erfahrung im Unternehmen über die Zeit noch verstärkt. Nicht nur, dass auf sehr hohem Niveau Leute eingestellt werden, die kaum, um nicht zu sagen, keine Erfahrung im Business haben, sondern im Lauf der Zeit musste ich auch feststellen, dass es auch bei ganz grundlegenden Skills gewaltig hapert. Solche Fehlbesetzungen kann man wohl nur mehr mit Vitamin B erklären, das produziert eine Menge frustrierte Mitarbeiter und tut der Unternehmensentwicklung auf Dauer gar nicht gut.

Interessante Aufgaben

Das Hauptquartier in Wien ist sehr finanzorientiert, mit kleinerer technischer Komponente. Generell sehr interessante, internationale Aufgaben.
Mitunter sieht man sehr große Leistungsunterschiede, die trotz des Bonussystems nicht immer geahndet bzw. belohnt werden. Aufgrund fehlender Kompetenz wird Verantwortung auch gerne an Untergebene "delegiert".

Gleichberechtigung

Generell gut - wie an anderer Stelle schon erwähnt, geht man sehr professionell miteinander um, allerdings dürfte es im Top Management für Frauen doch eine gläserne Decke geben. Trotz vieler Umstrukturierungen (fast jährlich!) ist noch keine ganz nach oben vorgedrungen und das obwohl die Unternehmensspitze fast ausschließlich von Finanzern als von Technikern besetzt ist.

Umgang mit älteren Kollegen

Scheint keine sehr ausgeprägte Diskriminierung zu geben.

Arbeitsbedingungen

Im Büro in Wien (Marxergasse) ist gut und gut erreichbar in den einzelnen Werken kann es echt mies sein - wenn man dort längere Zeit arbeitet muss man einiges erdulden.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Umweltbewusstsein ist ein Muss in der Branche, auch Sicherheit wird in vielen Bereichen (nicht allen) hoch gehalten, von Sozialbewusstsein ist aber nicht viel zu sehen. Das betrifft sowohl den internen Umgang im Headquarter in Wien als auch den mit den Werken. Entscheidungen über Jobs werden fast ausschließlich aus wirtschaftlichen Überlegungen getroffen, selten nur macht man sich Gedanken über langfristige Konsequenzen. Es gibt zwar auch ein Sozialprogramm, bei dem Mitarbeiter tageweise in Karitativen Organisationen mithelfen können, aber das ist eher als Imagekampagne einzustufen.

Gehalt/Sozialleistungen

Dass in der Commodity-Industrie und - beim Wiener Standort an dem eher Wirtschaftsabsolventen gefragt sind - keine Traumgehälter zu erwarten sind ist keine Überraschung. Überraschend ist aber, dass vor allem im technischen Bereich trotz teilweise extremer Reisetätigkeit mit All-in Verträgen und hoher Leistungserwartung (Consulting), vergleichsweise niedrige Gehälter gezahlt werden. Auch gehen Gehälter manchmal nicht mit der tatsächlich wahrgenommenen Verantwortung und Leistung einher.

Karriere/Weiterbildung

Sehr gutes internes Angebot an Schulungen (mit externen Trainern und Instituten), allerdings ohne durchgängige Planung - weswegen sich die Trainingsmöglichkeiten für Mitarbeiter auf gleichem Niveau stark unterscheiden können. Es gibt keine Stellenbeschreibungen oder Beförderungskriterien und auch keine Karriereplanung die ihren Namen Wert ist. Dementsprechend kommt es oft vor, dass sogar Leute, die im internen Talent Management Programm registriert sind, keine entsprechende Position finden in der sie sich weiterentwickeln können und wenn die Frustration dann lange genug gedauert hat, das Unternehmen verlassen. Eine langfristige Entwicklung im Unternehmen scheint nicht gewünscht zu sein - das ist eher die Domäne der einzelnen Werke, im Hauptquartier ist lediglich das obere Management wirklich stabil.


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