Vom familiären Team zur unpersönlichen Großraumbüro-Erfahrung
Gut am Arbeitgeber finde ich
Positiv hervorzuheben ist die Essensversorgung: Das Betriebsrestaurant und das Café bieten gute Optionen, auch außerhalb der Kantinenzeiten. Gratis Kaffee sowie Mineralwasser und täglich frisches Obst im Büro. Sodexo-Gutscheine für Mitarbeiter die unter Tags nicht im Restaurant essen können. Die diversen Firmenfeiern sind top und werden mir definitiv im Gedächtnis bleiben.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Siehe Punkte oben!
weiters:
der Mitarbeiterparkplatz ist sehr teuer und bietet weder ausreichenden Schutz noch Flexibilität bei den Nutzungsmöglichkeiten.
Verbesserungsvorschläge
Der ÖAMTC bietet ein solides Grundgerüst und einige Vorteile, hat aber im Laufe der Zeit durch unpersönliche Strukturen, nicht nachvollziehbare Führungsnachbesetzungen und fehlende Flexibilität stark an Attraktivität eingebüßt. Besonders für Mitarbeiter mit familiären Verpflichtungen oder gesundheitlichen Bedürfnissen ist es schwierig, langfristig zufrieden zu bleiben.
Daher folgende Verbesserungsvorschläge:
- Schaffung von kleineren, ruhigeren Arbeitsbereichen, insbesondere für Abteilungen wie die Disposition, die konzentriertes Arbeiten erfordern.
- Verbesserung der Raumklimatisierung und regelmäßige Reinigung des Teppichbodens oder Austausch gegen allergikerfreundliche Alternativen.
- Einführung individueller Lösungen für Mitarbeiter, z. B. (temporäre) Befreiung von Wochenenddiensten für Mütter oder Mitarbeiter mit besonderen Bedürfnissen, Mitarbeiter befragen wer welche Dienste und Zeiten lieber hat.
- Zurück zur Erweiterung der Homeoffice-Möglichkeiten für Tätigkeiten, die von zu Hause effizienter erledigt werden können.
- Einführung eines transparenten Systems zur Überprüfung und gerechten Verteilung der Arbeitslast.
- Karrierechancen verbessern: mehr objektive Kriterien wie z.B. schulische Ausbildung für Beförderungen, um Transparenz und Fairness zu gewährleisten.
- Offener und lösungsorientierter Umgang mit Mitarbeiterproblemen, langjährige sehr gute Mitarbeiter schätzen lernen und hinter ihnen stehen.
- Offenheit gegenüber neuen Vorschlägen und die Einbindung von Mitarbeitern in Entscheidungsprozesse, insbesondere bei Änderungen, die ihren Arbeitsalltag betreffen.
- Modernisierung des Fuhrparks statt in teure Stützpunkte zu investieren, z. B. Einführung von E-LKWs für Abschleppdienste, um das Umweltbewusstsein weiter zu stärken.
- Rückkehr zu einer unterstützenden, familiären Unternehmenskultur, die sich auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter konzentriert.
- Einführung von leistungsbezogenen Gehaltserhöhungen, um Motivation und Engagement zu belohnen.
- Überprüfung und mögliche Anpassung des internen Gehaltsschemas, um Wettbewerbsfähigkeit und Zufriedenheit zu steigern.
Durch diese Maßnahmen könnte der ÖAMTC nicht nur das Arbeitsklima verbessern, sondern auch wieder zu einem attraktiveren und moderneren Arbeitgeber werden.
Arbeitsatmosphäre
Die ersten Jahre beim ÖAMTC waren wirklich fantastisch – es fühlte sich an wie eine große Familie. Der Zusammenhalt unter den Kollegen war herausragend, und jeder war stets hilfsbereit. Mit dem Umzug vom kleineren Büro in der Donaustadt in den großen Standort in Erdberg hat sich das jedoch leider stark geändert. Meine Teamleiterin war zuletzt super aber andere sind es leider nicht.
Kommunikation
Private Probleme oder Krankheiten werden einem negativ ausgelegt, und die Kommunikation bleibt oberflächlich.
Kollegenzusammenhalt
Der Kollegenzusammenhalt ist überwiegend positiv, jedoch sollte man vorsichtig sein, wem man vertraut, da einige mit der Führungsebene eng verbunden sind.
Work-Life-Balance
In meiner Ex-Abteilung (NIS) musste man 24/7 Mo-So arbeiten. Homeoffice wurde nach der Pandemie stark eingeschränkt, obwohl viele von zu Hause aus produktiver arbeiten konnten. Trotz eines Systems, das die Arbeitsleistung überprüfbar macht, gibt es keine Ausnahmen. In manchen Abteilungen ist aber Ruhe essenziell, doch dieses Bedürfnis wurde von der Führung ignoriert.
Vorgesetztenverhalten
Die Führungskräfte verlieren nach ihrem Aufstieg oft das Verständnis für die Arbeit der normalen Mitarbeiter. Wichtige Neuerungen oder Verbesserungen werden von der obersten Führungsebene regelmäßig blockiert, selbst wenn sie dem Betrieb nützen könnten.
Interessante Aufgaben
Die Arbeitsbelastung beim ÖAMTC ist oft nicht gerecht verteilt. Es gibt Mitarbeiter, die deutlich mehr leisten als andere, während andere vergleichsweise weniger belastet werden. Leider wird dies weder aktiv wahrgenommen noch angesprochen. Eine Umverteilung oder Entlastung der stärker beanspruchten Kollegen erfolgt nicht, obwohl dies durch das vorhandene System leicht überprüfbar wäre. Dies führt langfristig zu Frustration und dem Gefühl, dass Engagement nicht ausreichend wertgeschätzt wird. Die Arbeit an sich bleibt immer gleich.
Gleichberechtigung
Für Mütter gibt es keine Flexibilität, um z.B. von den verpflichtenden Wochenenddiensten entbunden zu werden – nicht einmal vorübergehend. Dadurch verlassen viele die Abteilung, obwohl sie ihre Arbeit schätzen, oder wechseln in interne Bürojobs. Studenten, die die Wochenenddienste übernehmen könnten, werden nicht eingestellt, da die Devise lautet: „Jeder muss zu jeder Zeit arbeiten.“ Dabei sind die Führungskräfte natürlich von diesen Diensten ausgenommen.
Umgang mit älteren Kollegen
Langjährige Mitarbeiter, die entlassen werden, erfahren leider eine wenig wertschätzende Behandlung, insbesondere durch die eigenen Juristen.
Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsumgebung ist kritisch: Nicht zu öffnende Fenster, eine unzuverlässige Klimaanlage und ein staubiger Teppichboden machen den Alltag schwierig, besonders für Allergiker. Derzeit wurden Büros ausgelagert weil renoviert wird. Man arbeitet mit modernen Geräten, meist 2-3 Bildschirmen und Festnetz-Telefonanlage sowie Headset.
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Früher war der ÖAMTC ein sehr sozialer und familiärer Arbeitgeber. Bei Problemen konnte man sich vertrauensvoll an die Arbeitsstelle wenden und erhielt Unterstützung. Leider hat sich dies stark verändert – heute fehlt oft das Verständnis für die Anliegen der Mitarbeiter, und das soziale Engagement ist deutlich zurückgegangen.
Das Umweltbewusstsein entwickelt sich nur langsam. Positiv hervorzuheben sind Mülltrennung im Büro, der Einsatz einiger E-Bikes und Elektro-Pannenfahrzeuge im Straßenverkehr. Allerdings fehlen beispielsweise noch umweltfreundliche Alternativen wie E-LKWs für Abschleppdienste. Hier besteht weiterhin großes Verbesserungspotenzial, um den Ansprüchen eines modernen und nachhaltigen Betriebs gerecht zu werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter beim ÖAMTC, einem Verein, werden nicht nach Kollektivvertrag, sondern nach Schema bezahlt, das starr und unverändert bleibt. Positiv ist, dass Männer und Frauen für die gleiche Arbeit gleich entlohnt werden. Gehaltserhöhungen erfolgen ausschließlich durch die jährliche Anpassung, es gibt jedoch keine Möglichkeit, durch persönliche Leistung oder Verhandlungen mehr Gehalt zu erzielen.
Ein höheres Gehalt ist nur durch einen internen Aufstieg erreichbar – ein Weg, der wie bereits erwähnt aufgrund seltener Karrieremöglichkeiten schwer zugänglich ist.
Ein Vorteil ist, dass langjährige Mitarbeiter die Möglichkeit haben, einen Gehaltsvorschuss oder ein Betriebskredit zu beantragen. Diese Angebote sind hilfreich, setzen jedoch eine gewisse Betriebszugehörigkeit voraus. Insgesamt bleibt das Gehaltssystem aber wenig motivierend und lässt wenig Spielraum für individuelle Entwicklung.
Image
Das Image hat in den letzten Jahren deutlich gelitten. Besonders langjährige Mitarbeiter sind oft unzufrieden oder frustriert, da es an Flexibilität und Individualität im Umgang mit den einzelnen Mitarbeitern fehlt. Die starren Strukturen und die fehlende Bereitschaft, auf Vorschläge oder moderne Arbeitsweisen einzugehen, tragen zusätzlich zur Unzufriedenheit bei.
Früher war der Betrieb für sein familiäres Umfeld und seine sozialen Werte bekannt, doch dieses positive Image hat sich mit der Zeit abgeschwächt. Nach außen wird der ÖAMTC weiterhin als verlässliche Institution wahrgenommen, intern sieht die Realität jedoch für viele Mitarbeiter weniger rosig aus.
Karriere/Weiterbildung
Karrieremöglichkeiten sind rar. Oft scheinen Positionen bereits vergeben zu sein, bevor sie offiziell ausgeschrieben werden.