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Ögussa 
Österreichische 
Gold- 
und 
Silber-Scheideanstalt 
Gesellschaft 
m.b.H.
Bewertung

In den 90er hängengeblieben. Überaltetes Management mit viel Erfahrung, das zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.

2,4
Nicht empfohlen
Ex-FührungskraftHat bis 2023 im Bereich Administration / Verwaltung gearbeitet.

Gut am Arbeitgeber finde ich

Zahlt pünktlich

Schlecht am Arbeitgeber finde ich

Siehe oben

Verbesserungsvorschläge

Es ist nachvollziehbar, dass das bestehende Management nur noch ein paar Jahre hat, bevor sie sich verabschieden und daher nicht vom Veränderungswillen getrieben werden. Wenn sie so weitermachen, werden nachher wohl ein paar Konzernmanager eingesetzt, die die Hütte mal ordentlich umkrempeln. Sie können entscheiden, ob sie das den Mitarbeiterinnen, die dort bleiben (müssen), antun wollen.

Arbeitsatmosphäre

Je nach Abteilung sehr unterschiedlich.
Allgemein gewinnt man den Eindruck, dass viele KollegInnen nur dort bleiben, weil sie entweder nicht wechseln wollen oder nicht können.

Kommunikation

Kommu... was?

Kollegenzusammenhalt

Ähnlich, wie bei der Atmosphäre.
Häufig Streitigkeiten / Kämpfe von Abteilungen miteinander oder auch innerhalb des gleichen Bereiches.
Grundkonzept: Wenn du etwas willst/brauchst, ist es de facto immer eine Holschuld deinerseits. Wissensmanagement, professionelles Onboarding, Buddy-System, Mentoring.... noch nie gehört.
Eigenreflexion, Veränderung sind Stichwörter, die bei vielen Personen Abwehrreaktionen verursachen.

Work-Life-Balance

Sehr unterschiedlich.
Wenn Leute es schaffen ohne ansatzweise angemessener Schulung sich in ihrem Bereich einzuarbeiten, können sie ggf. das Arbeitspensum bewältigen. Da die Auslastung sehr stark von äußeren Faktoren (Kunden, Inflation, Weltmarktsituation) abhängt, gibt es Jahr mit vielen Überstunden und dann wieder Jahre mit Urlaubsabbau.

Vorgesetztenverhalten

Von den ca. 17 Führungskräften würde ich mit 5 ein Bier trinken gehen.

Interessante Aufgaben

Aufgaben können sehr vielfältig und interessant sein inkl. allfälligem Gestaltungsspielraum. Außer man stößt an die "Das haben wir immer schon so gemacht"-Mauer. Dann kannst du theoretisch auch an deinem Arbeitsplatz sitzen und dir überlegen, wie du deinen Arbeitsaufwand minimierst bis zur Pension. Manchmal hat man das Gefühl, dass BORG-Cubes flexibler sind.

Theoretisch gibt es auch home office. Wenn es doch gelingt, muss jeder einzelne Tag beantragt werden und gesondert mittels Zeiterfassung manuell nachgebucht werden.

Gleichberechtigung

Es gibt 4 weibliche Führungskräfte (von ca. 17).

Umgang mit älteren Kollegen

Wenn man dem Führungskreis bzw. dem eigenen Vorgesetzten zur Nase gereicht, kann man sprichwörtlich dort in Pension gehen.

Arbeitsbedingungen

Es wurde 2 Jahrzehnte lang viel zu wenig investiert. Teilweise durch eigene Denkgrenzen, teilweise durch Konzerneinflüsse.
Das macht sich bemerkbar. Der neue Finanzleiter hat am Anfang viel weitergebracht, jetzt wird er durch den Konzern gebremst.

Verpflegung:
Es gibt eine Kantine, in der vorbestelltes Krankenhausessen aufgewärmt und ausgegeben wird. Entsprechend schmeckt es auch. Es ist warm, organisch und bewegt sich nicht mehr bzw. noch nicht.
Wurde dort zum 90% Vegetarier, weil viele der Speisen mit tierischem Anteil kaum essbar waren.

Umwelt-/Sozialbewusstsein

Aufgrund des Kerngeschäftes ergibt sich ein natürlicher Konflikt.
Es wird sehr darauf geachtet, dass die Arbeitsbedingungen verträglich sind.
Investitionen in soziale Projekte / Spenden sind sehr, sehr, sehr gering.

Der Betriebsrat bemüht sich um Rabatte für Mitarbeiterinnen.
Aufgrund der eigenen Lebensrealität sind diese für mich überwiegend nicht nutzbar.

Gehalt/Sozialleistungen

Gehalt ist im Durchschnitt gut bis sehr gut.
Das liegt auch daran, dass viele MitarbeiterInnen seit vielen Jahren im Haus sind.

Es wird damit geworben, dass es zahlreiche Mitarbeiter-Events gäbe.
Gemeint ist ein Sommer- und ein Weihnachtsfest.
Der Betriebsrat organisiert noch 2 weitere Ereignisse pro Jahr.

Durch die Lage im Industriegebiet Liesing ist eine Anreise mit Öffis nur dann sinnvoll möglich, wenn man nahe der U6 wohnt. Ca. 85% der Kolleginnen sind auf das Auto angewiesen. Mit dem Problem sind leider viele Unternehmen konfrontiert, dass man jeden Tag mit dem Auto fahren "muss".

Image

Von außen ehrenhaft, stabil und alt eingesessen.
Von innen veraltet, rigide und dahinschmachtend.

Karriere/Weiterbildung

Unangemessen. Es war angeblich in der Vergangenheit besser.
In meiner Zeit wurden ausschließlich verpflichtende Schulungen durchgeführt und das nur halbherzig.
Es gab 1 Ausnahme: Kommunikationsschulung (überwiegend für Führungskräfte). Sie sollten (wieder) lernen, miteinander zu agieren/interagieren. Perlen...

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Arbeitgeber-Kommentar

Mag. Marcus Fasching, Geschäftsführer
Mag. Marcus FaschingGeschäftsführer

S.g. Ex-Mitarbeiter,

danke für das ausführliche Feedback, auch wenn es stark durchwachsen ist. Selbst wenn es nicht immer angenehm ist, mit Unzufriedenheit ehemaliger Mitarbeiter konfrontiert zu werden, so ist es doch für das Management des Unternehmens eine Chance, Dinge aufzunehmen und ggf. zu ändern.
In Teilen ist die Kritik auch aus meiner Sicht durchaus berechtigt, in anderen Teilen aber nicht, daher möchte ich - im Sinne einer guten Kommunikation - auf die einzelnen Punkte ebenso ausführlich eingehen, nicht zuletzt, um ein abgerundetes Bild zu geben:

Wir zahlen nicht nur immer pünktlich, sondern auch vergleichsweise gut (über dem KV der Angestellten der Chemischen Industrie, auch für "blue collars"). Danke, dass Sie das mit 4**** gewürdigt haben, denn das ist nicht selbstverständlich.

Ohne einen gesunden Veränderungswillen im Management wären wir nicht über Jahre hinweg erfolgreich am Markt und innerhalb des Konzerns geblieben, und wir planen das auch in der Zukunft so zu halten. Sie werfen selbst die Frage auf, ob es im Interesse der Mitarbeiter wäre, "die Hütte mal ordentlich umzukrempeln", wobei sich mir vor allem die Frage stellt: Wo wäre dafür der Business Case? Wären wir danach erfolgreicher, oder wäre das reiner Aktionismus? Das ist für "Konzernmanager" (zu denen ich mich auch zähle) das wesentliche Kriterium.
Ich sehe den Engpass weniger beim Veränderungswillen bzw. den Veränderungsplänen, auch nicht bei den Budgets (wir verdienen gut genug, um uns innengeleiteten Wandel leisten zu können), sondern vielmehr bei den Kapazitäten, laufende Änderungen zügig umzusetzen. Das geht auch mir meist zu langsam, da müssen alle Beteiligten die Schlagzahl erhöhen.

Womit Sie ebenfalls Recht haben: es ist wie immer eine Herausforderung, einen ordentlichen Generationenwechsel hinbekommen, dazu sind vor allem Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter mit dem Zug zum Tor extrem wichtig, also Menschen, die nicht nur bereit sind, die damit verbundenen Leistungen zu bringen, sondern auch die entsprechende Verantwortung gerne zu übernehmen. Das ist eine große Chance für unsere Mitarbeiter bzw. für neue Mitarbeiter mit guter Ausbildung.

Daher liegt es in unserem ureigensten Interesse, entsprechende Mitarbeiter an Bord zu holen uns diese (vor allem die Führungsverantwortlichen) möglichst gut einzuschulen. Jeder interessierte Mitarbeiter kann bei uns selbstverständlich laufend Schulungen besuchen, und wir tragen gerne die Kosten dafür. Es würde mich wirklich interessieren, worauf Sie mit Ihrer diesbezüglichen Kritik anspielen, bitte teilen Sie uns das - gerne auch anonym - mit: https://www.oegussa.at/de/kontakt/beschwerdeformular.

Dass wir schwankende Auftragseingänge mit einem Gleitzeitsystem mit großen Bandbreiten und Durchrechnungszeiträumen kompensieren, sehe ich für beiden Seiten positiv, noch dazu, weil wir versuchen, auf individuelle Bedürfnisse bestmöglich einzugehen. Wir sind im Großen und Ganzen, so glaube ich, ein sehr faires und verlässliches Unternehmen. Am Ende gehen aber, und dafür bitte ich um Verständnis, die Kunden (und somit die Arbeit) vor. Um es ganz klar zu sagen: bei uns muss keiner bleiben: Love it, change it, or leave it.

Danke auch, dass Sie die Interessantheit der Arbeitaufgaben mit 4**** bewertet haben. Tatsächlich gibt es bei im Edelmetallgeschäft bzw. bei uns eine Vielfalt von technischen und kaufmännischen Herausforderungen, vor allem für Mitarbeiter mit entsprechendem Engagement und Problemlösungskompetenz. Dass sich in einem Industriebetrieb mit dem Fokus auf Metallurgie, Edelmetallchemie und Anwendungstechnik in den meisten Bereichen Home Office nicht ausgeht, liegt auf der Hand; in IT, Finanz- und Rechnungswesen etc. geht das natürlich schon.

Ihre Aussage zu den Investitionen überrascht mich: Wir haben eine Instandhaltungsmannschaft von 8 Mitarbeitern und investieren seit langem zusätzlich pro Jahr rd. 2 Mio. EUR, was über den Abschreibungen liegt, da wir laufend wachsen. Bloß heuer werden aufgrund von aktuellen Konzernrestriktionen nur rd. 1,5 Mio. EUR investiert.

Kulinarik ist immer eine subjektive Sache (ich esse auch lieber frisch a la carte gekocht), jedenfalls ist unser von www.kulinario.at betriebenes Betriebsrestaurant gut besucht und bietet eine Auswahl von täglich 4 Menüs und frischem Salatbuffet an (was alles übrigens nicht nicht aus einer Krankenhausküche kommt); und das (aufgrund des Firmenbeitrags) zu einem unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis für die Mitarbeiter. Getränke sind im gesamten Haus, einschließlich des Kaffees aus Vollautomaten, gratis.

Was weniger subjektiv ist ("sehr, sehr, sehr gering"), sondern klar in Zahlen ausdrückbar: Die Ögussa spendet jährlich rd. 15.000 EUR an lokale soziale Organisationen, sei es an die Caritas oder den Sterntalerhof, es gibt auch vom Betriebsrat organisierte Spendenaufrufe (z.B. zuletzt an MPS-Austria), bei denen das Unternehmen die Spendensumme verdoppelt.

Abgesehen von den von Ihnen erwähnten Sommer- und Weihnachtsfesten veranstalten wir seit Jahren Skiwochenenden (inkl. Familie und Freunden), nehmen an Veranstaltungen wie dem Night Run und dem Business Run teil, bieten auf freiwilliger Basis regelmäßig Gesundheitsprogramme von Holdhaus/Nord an, bieten über den Betriebsarzt ebenfalls Impfaktionen, Raucherentwöhnungsprogramme etc. an. Manche Gratis-Programme, wie MyClubs, haben wir nur deshalb eingestellt, weil sie auf mangelndes Interesse gestoßen sind, und wir nicht unnötig Stunden verfallen lassen wollten.

Zuletzt möchte ich noch auf die Erreichbarkeit des Standorts im größten Industrie- und Gewerbegebiet in Wien, dem Standpunkt Liesing eingehen. Wir befinden uns in der Nähe der U6 bzw. des Bahnhofs Wien Liesing und in der Nähe der größten Verkehrsknotenpunkte Österreichs (Inzersdorf, Brunn am Gebirge); besser kann ein Industriebetrieb unserer Größe in Wien objektiv betrachtet kaum erreichbar sein. Das Unternehmen bietet gratis für alle einen bewachten Firmenparkplatz an, es wird bis Ende des Jahres auch möglich sein, auch Privatautos mit Strom zum Selbstkostenbereich zu tanken (für Firmenautos, bzw. für private E-Bikes und Scooter geht das im überdachten Bikeport schon seit Jahren gratis), wir errichten bis Endes d.J. zusätzlich mehr als 20 Ladestationen mit 22 kW.

Da wir wissen, dass es an der Kommunikation IMMER etwas zu verbessern gibt, bieten wir Kommunikationsschulungen laufend an (nach dem PCM Process Communication Model von Taibi Kahler), aber das ist nicht auf Führungskräfte beschränkt; für diese hatten wir zuletzt das Coaching for Performance-Programm (von John Whitmore), auch eine tolle Sache.

Es muss wie gesagt niemand bei uns arbeiten, aber es gibt zum Glück viele Menschen, die das gerne tun, weil sie sich bei uns gut aufgehoben fühlen und stolz auf ihre Arbeit sind, und das aus gutem Grund: Weil das unsere Kunden überwiegend auch so sehen, daran arbeiten wir täglich. Deshalb haben sich unsere Volumina sowohl im Scheide-, als auch im Produktgeschäft in den letzten Jahren ständig gesteigert und damit auch die Mitarbeiteranzahl.

Ich hoffe, ich konnte mit diesen Antworten zeigen, dass wir unser Unternehmen durchaus als offenes, dynamisches und nach außen gerichtetes produktives System betrachten - in dem es zweifelsohne ständigen Verbesserungsbedarf gibt.

mit freundlichen Grüßen
Marcus Fasching

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