Themen der Zukunft, Management von Gestern - Ein Karrierekiller
Gut am Arbeitgeber finde ich
Das Konzept einen "Mitarbeiter-Pool" zu beschäftigen, der flexibel in unterschiedlichen Centern eingesetzt werden kann, ist grundsätzlich gut. Allerdings mangelt es an konsequenter Umsetzung. Mitarbeiter:innen werden nicht unbedingt gemäß ihrer Qualifikation und Erfahrung richtig zugeordnet und eingesetzt. Hervorzuheben ist zudem, dass es einen engagierten und aktiv handelnden Betriebsrat gibt.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Berufseinsteiger:innen fehlen konkrete thematisch relevante fachliche Schulungen und Berufserfahrenen fehlen wiederum Aufstiegschancen bzw. Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Selbst bei erfolgreicher Projekteinreichung, könne man nicht garantieren, in jenen Projekten mitarbeiten zu können - Mitarbeiter:innen sollen austauschbar sein.
Es fehlen die Kernwerte in der Unternehmenskultur wie Vertrauen, Integrität, Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein.
Verbesserungsvorschläge
Regelmäßige Schulungen für Centerleitungen und Führungskräfte zum besseren Arbeiten im und als Team. Koordinierte, centerspezifische Einschulungen für neue Mitarbeiter:innen durch die Leitung oder Assistenz. Personalentwicklung und Mitarbeitergespräche ernst nehmen - ehrlich, vertrauenswürdig und kritikfähig sein. Positiv wirksame Handlungen für die Mitarbeiter:innen aus den Feedback-Gesprächen ableiten.
Arbeitsatmosphäre
Abhängig von Centerleitung - Im Center Nachwachsende Rohstoffe & Ressourcen gibt es kaum Feedback und keinerlei Anerkennung für eigenständig erledigte Aufgaben. Das Vertrauen im Team wird durch bilaterale Absprachen im Hintergrund permanent geschädigt und damit einem Team-Spirit nachhaltig entgegengewirkt.
Kommunikation
Sehr schlecht - Die Kommunikation im Center Nachwachsende Rohstoffe & Ressourcen ist das Hauptproblem in der Zusammenarbeit und Ursache der meisten Missverständnisse. Hilfreich wäre eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Aufgabe, ein Center nicht nur inhaltlich zu steuern, sondern auch Mitarbeiter:innen als wesentlichen Faktor für den eigenen Erfolg zu betrachten. Die Administration vergreift sich in den E-Mails gelegentlich im Ton – davon ausgenommen sind vor allem jüngere bzw. neuere Mitarbeiter:innen, die sich um schnelle Lösungen und eine gute Kommunikation bemühen.
Kollegenzusammenhalt
Sehr unterschiedlich - Das Spektrum des Verhaltens reicht von hilfreich und zuvorkommend, bis hin zu unkollegial und egoistisch. Der direkte Umgangston zwischen Kolleg:innen ist meist respektvoll und positiv – man ist "nett". Ein vertrauensvollerer Umgang sollte weiter etabliert werden und Eigenständigkeit sowie Entscheidungsfreiheiten ermöglicht werden. Gatekeeping, Schubladendenken und Micromanagement sind verbreitete Probleme.
Work-Life-Balance
Sehr variabel - Im Center Nachwachsende Rohstoffe & Ressourcen wird auch mal über Weihnachten oder an Feiertagen gearbeitet, um angestaute Stunden abzubauen oder Projekteinreichungen vorzubereiten. Es wird erwartet "effizient" zu arbeiten und das bedeutet, dass man die in den Projekthandbüchern vorgesehenen Stunden kennen und genauestens einhalten sollte. Das sehen andere Center- und Projektleiter:innen sowie klimaaktiv Programmleitungen glücklicherweise anders und sind deutlich flexibler.
Vorgesetztenverhalten
Katastrophal - Im Center Nachwachsende Rohstoffe & Ressourcen werden nicht alle Team-Mitglieder in relevante Entscheidungen mit einbezogen – diese werden entweder nur einseitig beschlossen, nicht klar kommuniziert oder aufgeschoben. Realistische Arbeitsziele sind aufgrund der fehlenden Absprachen im Team oft nicht gegeben und Stundenkontingente ungleich und teilweise wenig nachvollziehbar verteilt. Mit Konflikten im Team kann nicht angemessen umgegangen werden – hier fehlt es an Führungskompetenz, Kritikfähigkeit sowie charakterlicher Reife und Empathie. Die Beurteilung der Leistung von Mitarbeiter:innen erfolgt subjektiv und erscheint willkürlich.
Interessante Aufgaben
Grundsätzlich sind die Projekte und Themen in der Agentur und den klimaaktiv Programmen sehr vielfältig und interessant. Die Arbeiten umfassen sowohl administrative, als auch inhaltliche Arbeiten und erlauben teilweise kreative Gestaltungsmöglichkeiten. Die Energiewende aktiv "herbeiführen" kann die Agentur entgegen des Sprechs in den Stellenausschreibungen allerdings kaum. Im Grunde genommen werden hiermit vor allem junge Menschen mit wenig Berufserfahrung und geringen Gehaltsvorstellungen für die "gute Sache" angelockt und dann mit All-in-Verträgen abgespeist.
Gleichberechtigung
Der Frauenanteil nimmt erfreulicherweise zu, leider gibt es nur wenige Frauen in Führungs- oder leitenden Positionen, aber es gibt seit Ende 2022 einen Gender Equality Plan. Vor allem neue Mitarbeiter:innen werden centerabhängig nicht immer richtig eingeschult und sind dazu angehalten, sich selbst zu informieren und eigenständig zu vernetzen.
Gehalt/Sozialleistungen
Die Gehälter für Projektmanagement sind eher unterdurchschnittlich für die Branche und All-in-Verträge. Nachverhandlungen waren im ersten Jahr nach Eintritt der neuen Geschäftsführung möglich – Es ist allerdings fraglich, wer sich zukünftig dafür verantwortlich fühlt. Gehälter werden pünktlich ausbezahlt und es gibt jährliche Bonus-Zahlungen. Sozialleistungen wie Essensgutscheine oder Öffi-Tickets für Mitarbeiter:innen gibt es nicht.
Karriere/Weiterbildung
Kaum bis nicht gegeben - Es gibt zwar einen Leitfaden zur Mitarbeiter- bzw. Personalentwicklung, aber dieser wird nicht aktiv oder wenigstens nicht gleichberechtigt verfolgt. Aufstufungen von "Junior Expert" auf "Expert" oder "Senior Expert" werden scheinbar willkürlich vergeben. Einige Mitarbeiter:innen steigen bereits nach 1-2 Jahren auf, während andere auch nach 8 Jahren loyalem Dienst keine Chance zum weiteren Aufstieg erhalten. Weiterbildungsmöglichkeiten und Fortbildungswünsche lassen sich nicht verbindlich besprechen. Individuelle Interessen werden nicht gefördert.