Guter Arbeitgeber, aber nur für bestimmte Leute
Arbeitsatmosphäre
Die Stimmung in der OeNB ist schlecht, was an der Parteienpolitik und Nepotismus im Haus liegt. Wichtigstes Karrieremerkmal sind Parteibuch und Freunderl. Leider kommt man erst nach ein paar Jahren darauf, dass man systematisch angelogen wurde. Dann verlässt man das Unternehmen oder kündigt innerlich.
Kommunikation
Das Top-Managment verweigert jeglichen Kontakt mit der Belegschaft und schützt sich der Konfrontation mit den Problemen im Haus mit einer Schicht aus Speichelleckern. Gab es am Anfang zumindest noch die Bereitschaft, irgendwelche Arbeitsgruppen zu schaffen, deren Ideen man am Ende doch ignorierte, ist man mittlerweile dazu gewechselt, sich gar nicht mehr unter den Pöbel zu mischen.
Kollegenzusammenhalt
Hier kann ich keine allgemeingültige Aussage für die OeNB treffen. Zu sehr hängt es hier von der jeweiligen Abteilungsleitung ab, ob Gladiatorenspiele oder Schicksalsgemeinschaft. Gemeinsame Feinde und gemeinsames Leiden schafft natürlich ein gewisses Maß an Sympathie untereinander.
Work-Life-Balance
Sofern man keinen All-In-Vertrag hat (den man aufgrund mangelnder Aufstiegsmöglichkeiten ohnehin nicht bekommen wird) bekommt man jede Sekunde bezahlt oder wenn man mehr gearbeitet hat als Zeitausgleich. Das Verhältnis hat sich aber merklich in den letzten zehn Jahren verschlechtert, da die Anzahl der Aufgaben zugenommen hat, aber keine neuen Leute für das Mehr an Arbeit angestellt wurden.
Vorgesetztenverhalten
Es gibt gute und schlechte. Die Grundannahme ist aber, dass man vor den Zug gestoßen wird, wenn es hart auf hart kommt. Legendär ist zum Beispiel der Bonus während der Corona-Zeit: Den haben sich die Führungskräfte untereinander aufgeteilt, für die Belegschaft gab es nur die wertlose Beteuerung, was für eine großartige Arbeit man doch leiste.
Interessante Aufgaben
Die Art der Aufgaben hängt von der Abteilung ab, wo man arbeitet. Es kann aber vorkommen, dass ein Aufgabe als Team bewältigt wird und dann ein Günstling all den Ruhm einstreift, indem er alle Präsentation gegenüber den höheren Stellen halten darf oder E-Mails verschicken darf, im Dokument aber kein einziger Hinweis zu finden ist, dass daran auch andere gearbeitet haben.
Gleichberechtigung
Wenn sich die OeNB in einem ausszeichnet, dann wohl in der Tatsache, dass es sowohl inkompetente männliche und weibliche Führungskräfte gibt. Ansonsten gibt es sehr viel hohle Frauenförderung und Diskriminierung von Männern, die keinen Schieber haben.
Umgang mit älteren Kollegen
Die älteren Kollegen haben alle die Altverträge und sind in einem goldenen Käfig gefangen. Viele warten daher frustriert auf die Pension und arbeiten so wenig wie möglich, weil ja die Jungen in den sauren Apfel beißen müssen. Es gibt aber auch erfreulich Ausnahmen.
Wenn man als älterer Arbeitnehmer in die OeNB einsteigt muss man sich definitiv auf Gehaltseinbußen einstellen, da nicht alle Vordienstzeiten berücksichtigt werden.
Arbeitsbedingungen
Jedes neue Direktorium hat bislang Verschlechterungen beschlossen und Parteifreunde gefördert. Das aktuelle hat sich vor allem dadurch ausgezeichnet, alles hinter verschlossenen Türen zu beschließen und dann durch Handlanger an das gemeine Volk zu verkünden. Die Büros sind veraltet und die Einrichtung nur in den Räumlichkeiten von Chefs adäquat. Lassen Sie sich nicht von Fotos täuschen, Sie werden definitiv nicht in so einem Büro sitzen (außer Sie wissen jetzt schon, dass Sie in der nächsten Beförderungsrunde dabei sind.)
Umwelt-/Sozialbewusstsein
Die OeNB gibt sich gerne als offen und sozial und umweltbewusst. Das ist hier Greenwashing und Socialwashing. Es zählt: Mehr Scheinen als Sein. Ein Schmankerl sind Einsparungsmaßnahmen wie bei der Büroraumkühlung im Sommer, die als Umweltmaßnahme getarnt sind.
Gehalt/Sozialleistungen
Da die Fringe-Benefits mehr und mehr gestrichen werden, wird das Gehalt jährlich unattraktiver. Es empfiehlt sich, die Bank nach drei bis fünf Jahren zu verlassen.
Image
Das Ansehen der Bank ist in der Bevölkerung recht unbeliebt, da jeder glaubt, dass man in Saus und Braus lebt. Für Berufseinsteiger eignet sich die OeNB noch am ehesten.
Karriere/Weiterbildung
Die OeNB fördert primär Parteifreunde, dann Günstlinge, dann Frauen, dann die, die sich zu Tode schuften, dann den Rest. Wenn also eine der immer weniger Stellen zu besetzen wird, kann man sich anhand dieser Hierarchie vorstellen, was für einen abfällt. Es gibt keine Karrierepfade und sehr viele Leute werden mit befristeten Verträgen in der Warteschleife kaltgestellt.