Bezirksstelle Feldbach
Gut am Arbeitgeber finde ich
Man hat gewisse Möglichkeiten zur Mitsprache beim Dienstplan wenn man 1,5 Monate im Voraus Termine weiß. Wer im persönlichen Umfeld Bewunderung haben will, wird sie durch die Tätigkeit bei diesem Arbeitgeber bekommen.
Schlecht am Arbeitgeber finde ich
Standesdünkel, monopolistisches Denken und Vetternwirtschaft.
Verbesserungsvorschläge
Viel weniger Geld ins Marketing stecken, mehr in Infrastruktur, Fuhrpark und praxisnahe Fortbildung. Es wird niemand eine gute Führungskraft nur weil man weiß wer wo in einem Büro sitzt und ein Zelt aufstellt. Missstände sind da um verbessert zu werden nicht um sie zu ignorieren.
Arbeitsatmosphäre
Durch Vermischung von Krankentransport und Rettungsdienst geht das Gefühl für Patient:innen verloren. Man fährt oft 8 bis 10 Stunden durch und hat oft keine Zeit für Pausen. Es zählt die Auslastung des Fahrzeugs und nicht wie kolportiert der Mensch. Annähernd 90% verbringt man mit Krankentransporten, hetzt von Termin zu Termin damit und verliert über die Jahre komplett das Handling für echte Notfälle. Je nach Zusammensetzung der Besatzung die meist aus Fahrer:in plus Zivildiener besteht kann der Tag gut oder schlecht sein.
Kommunikation
Die Dienstpläne kommen pünktlich aber ändern sich täglich. Man wird oft außerhalb der Dienstzeit von Vorgesetzten angerufen. Bei Springerdiensten erfolgt die Benachrichtigung besonders knapp aus und es steht 48h vorher nicht fest wo man wann Dienst hat.
Kollegenzusammenhalt
Das kommt darauf an. Man kann sich nicht auf Vorgesetzte verlassen, wenn man draußen im Dienst auf Leute trifft, die sich jederzeit irgendwo beschweren wollen. Es zählt weniger das Wort von Mitarbeitenden als das des/der Beschwerdeführer:in. Untereinander trifft man auf die unterschiedlichsten Charaktere.
Work-Life-Balance
Sofern der Dienstplan hält ist es in Ordnung. Bei knappen Personal fährt ist es sich damit wie auf der Achterbahn.
Vorgesetztenverhalten
Hatte hier das schlechteste Kündigungsgespräch meiner bisherigen beruflichen Laufbahn. Keine Reflexion, kein Feedback und auf Nachfrage wurde gemauert.
Interessante Aufgaben
Der überwiegende Teil des Alltags kann durch Krankentransporte sehr monoton sein. Sofern es zu Notfällen kommt aber auch spannend.
Gleichberechtigung
Kaum weibliche Führungskräfte hier oder in im Kollegenkreis auch wenige vorhanden.
Umgang mit älteren Kollegen
Sofern sie bei Missständen schweigen geht man gut auf sie ein.
Arbeitsbedingungen
Der Fuhrpark ist teilweise in einem schlechten Zustand. Die Beschaffung neuer Fahrzeuge, die zuverlässig und langlebig sind, lässt Spielraum für Verbesserungen. Mängelmeldungen werden ignoriert, bis es nicht mehr anders geht. In fünf Jahren hat man es nicht geschafft, mir einen Spind zur Verfügung zu stellen, um die Einsatzkleidung im Betrieb zu lassen und dort zu reinigen. So können potentielle Infektionsketten nicht unterbrochen werden.
Gehalt/Sozialleistungen
Zusätzlich zum Gehalt verteilt der Betriebsrat Gutscheine zu Jahresende. Mehr darf man sich nicht erhoffen.
Image
Zwischen Marketing und Realität liegen Welten. Nach außen gibt man sich als die beste Hilfsorganisation, die es gibt, und nach innen steht man mit dem Neuen und Unbekannten fast auf Kriegsfuß.
Karriere/Weiterbildung
Nach der Ausbildung zum/zur Notfallsanitäter:in und aller Teile der Führungskräfte- Ausbildung sind im Rettungsdienst kaum weitere Möglichkeiten zur Weiterbildung vorhanden. Die praxisnahe Fortbildung sinkt, man setzt auf E- Learning und einmalige Multiple Choice Tests.